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Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

„Stärkung von Pflegekräften ist der Schlüssel“: Pflegekräfte verschiedener Trägerorganisationen erarbeiteten Manifest für die Zukunft der Langzeitpflege und überreichten dieses am 19. März an Österreichs Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch.

Fotos: Caritas ED Wien

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„Das Motto des Caritas Perspektiven-Symposiums lautete: Von der Pflege für die Pflege“, sagt Pflegeexpertin Gabriela Hackl. 150 Vertreter*innen unterschiedlicher Trägerorganisationen erarbeiteten gemeinsam mit Expert*innen – etwa von der Arbeiterkammer, aus dem universitärem Bereich oder der Patienten- und Pflegeanwaltschaft – Reformvorschläge für eine nachhaltige Reform des Langzeitpflegebereichs.

„Die Bundesregierung hat mit der Pflegereform viele wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht. Hier ist Vieles gelungen, was lange nicht möglich war. Doch gerade die Herausforderungen in der Langzeitpflege erhalten noch zu wenig Aufmerksamkeit. Wir werden weitere Schritte brauchen, um die Langzeitpflege als Berufsfeld attraktiver zu machen und Kolleg*innen hier langfristig zu entlasten. Und wer wüsste besser, welche Maßnahmen es braucht, als jene Menschen, die selber im Langzeitpflegebereich arbeiten?“, so Hackl.

Caritasdirektor Klaus Schwertner ergänzt: „Wer einen Pflegenotstand verhindern will, muss die Mitarbeitenden in der Langzeitpflege weiter stärken. Denn die Langzeitpflege ist die Königsdisziplin im Pflegebereich. Dieses Manifest beruht daher auf den Erfahrungen zahlreicher Menschen, die nicht nur die positiven Seiten des Berufs, sondern auch die mit ihm verbundenen Herausforderungen kennen. Um den Pflegebereich nachhaltig zu reformieren, ist es unerlässlich, dass die praxisnahe Expertise der Pflegekräfte herangezogen wird. Nur so können Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Situation für die Pflegekräfte in der Langzeitpflege von heute und morgen verbessern.“

Das Manifest wurde im Rahmen des Perspektivensymposiums „Pflegeleicht!“ nach der Barcamp-Methode erarbeitet. In Kleingruppen konnten die Teilnehmenden über ihre Ideen und Fragen diskutieren und Inhalte einbringen. Davon ausgehend wurden Forderungen für das Manifest formuliert. Hackl: „Für uns war es wichtig, einen offenen Raum zu ermöglichen, wo alle Mitwirkenden zu Wort kommen und ihre Ideen und Fragen gleichwertig einbringen können. Unser zentraler Zugang war, ein Gespräch auf Augenhöhe zwischen allen Organisationen und Positionen in der Pflege zu ermöglichen – so wie wir es uns auch von der Politik wünschen“, so Hackl.

Lösungsvorschläge für acht Themenfelder

In dem Manifest werden acht Themen- bzw. Problemfelder benannt, wo aktiver Verbesserungsbedarf gesehen wird. Zu jedem Punkt werden auch spezifische Lösungsvorschläge vorgestellt. Neben der schwierigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder der Bedeutung von Digitalisierung und Innovation wird auch der Stellenwert und die Wahrnehmung der Langzeitpflege in der Öffentlichkeit thematisiert. Ein zentrales Anliegen des Manifests ist die Gesundheit von Mitarbeiter*innen in der Langzeitpflege. „Die Pflege ist für viele nicht nur Beruf, sondern Berufung. Die schönen Seiten des Pflegeberufs sollten dringend auch in der Öffentlichkeit stärker gezeigt werden. Doch es ist auch Realität, dass Kolleg*innen in der Langzeitpflege in einem emotional und körperlich herausfordernden Setting arbeiten und langfristige Unterstützung und Entlastung brauchen“, so Hackl.

Das Pflegemanifest sieht auch vor, dass die individuellen Kompetenzen der Mitarbeitenden in der Pflege gestärkt und effizienter eingesetzt werden. Zudem soll mehr Praxisanleitung in den Ausbildungen für Pflegeberufe erfolgen. Die Vertreter*innen wünschen sich überdies eine Österreich-weite Harmonisierung der Pflegeleistungen. Um die vorgestellten Maßnahmen umzusetzen, wird auch eine bessere Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Sozialversicherungsträgern gefordert.

Foresight-Umfrage zeigt: Für Hälfte der Befragten ist das Thema Pflege wahlentscheidend

Eine gemeinsame Umfrage von Foresight (vormals SORA) und Caritas zur Pflegesituation in Österreich bestätigte zuletzt, dass ein Großteil der Bevölkerung Maßnahmen zur Verbesserungen im Pflegebereich unterstützt. „Das Thema Pflege beschäftigt viele Menschen in Österreich, auch über den Pflegebereich hinaus. Viele machen sich Sorgen, wer sie oder ihre Angehörigen einmal pflegen wird. Mehr als 95 Prozent gaben an, Maßnahmen zur Verbesserung für Pflegekräfte, Pflegebedürftige und deren Angehörige zu unterstützen. Das ist ein enormer Zuspruch und ein starkes Zeichen an die Politik, weitere Schritte für den Pflegeberuf auf den Weg zu bringen“, so Schwertner.

Und weiter: „Die Hälfte der Befragten gab an, dass das Thema Pflege für sie wahlentscheidend sei. Gleichzeitig sagte nur jede*r Fünfte, dass die bisherigen politischen Maßnahmen ausreichend seien. Die politischen Entscheidungsträger*innen sind also gut beraten, die Situation ernst zu nehmen und eine echte Systemreform in der Pflege auf den Weg zu bringen. Denn das Thema wird uns alle noch länger beschäftigen – auch über diese Legislaturperiode hinaus“.

>zum Pflegemanifest

>zur Pflegestudie

 





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Immer öfters werden Hürden geschaffen, um den Anspruch auf einen Pflegeheimplatz zu erschweren oder um bestimmte Personengruppen von Pflegeeinrichtungen auszuschließen. Das VertretungsNetz gab Einblick in rechtlich fragwürdige Praktiken und problematische Entwicklungen in Österreich.

Man kann nicht automatisch für jede:n Heimbewohner:in eine Erwachsenenvertretung bestellen, um die eigenen Abläufe zu vereinfachen. Das wäre menschenrechtswidrig und eine Entmündigung“, stellt Martin Marlovits, stv. Fachbereichsleiter Erwachsenenvertretung, klar.

Manche Behörden versuchen seit einiger Zeit außerdem, durch Bürgschaften von Angehörigen einen befürchteten Zahlungsausfall zu verhindern, falls Bewohner:innen kein Vermögen haben. „Die Angehörigen sollen für den Fall, dass jemand einen kostenpflichtigen Kurzzeit- bzw. Übergangspflegeplatz nicht bezahlt, vorab eine Haftungserklärung abgeben. Bei VertretungsNetz sind mehrere Fälle bekannt, wo Zahlscheine von hohen Summen an Familien ausgestellt wurden. Es gibt für solche Bürgschaften jedoch keine gesetzliche Grundlage“, erläutert Marlovits.

Abweisungen zum „Schutz des Pflegepersonals“

In Salzburg werden dem VertretungsNetz zufolge sogar noch zusätzliche Hürden aufgebaut. Menschen mit psychischen Erkrankungen werden in den Seniorenwohnhäusern der Stadt seit einigen Jahren nicht mehr aufgenommen. Man müsse die Pflegekräfte vor aggressivem Verhalten schützen, so die stigmatisierende Argumentation, die psychisch erkrankte Menschen pauschal als „gefährlich“ verdächtigt. „Wir fordern ein Ende der Ausgrenzung und Diskriminierung, immerhin trägt Salzburg stolz den Titel Menschenrechtsstadt“, so Norbert Krammer, Bereichsleiter Erwachsenenvertretung für die Region.(…)

>zur ausführlichen Aussendung des VertretungsNetz via apa





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Um den zukünftigen Bedarf an Führungskräften in der Pflege gerecht zu werden, müssen neue innovative Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen werden: Ein solches Angebot ist der Hochschullehrgang „Bachelor Professional Leadership & Management in der Pflege“, der erstmals im Herbst 2024 startet. Der Lehrgang, der in Kooperation zwischen FH Burgenland Weiterbildung und dem IBG – Institut für Bildung im Gesundheitsdienst GmbH stattfindet, ermöglicht Pflegekräften eine akademische Ausbildung – auch ohne Hochschulreife.

Bachelor Professional: Studium ohne Hochschulreife

Eine akademische Ausbildung, wie ein Bachelorstudium, war ohne Hochschulreife oder Studienberechtigungsprüfung bisher nicht möglich. Mit der im Jahr 2021 beschlossenen Novelle des Universitätsgesetzes wurden Weiterbildungsstudien in Österreich neu organisiert und es wurde u.a. der Abschluss „Bachelor Professional (BPr)“ für Weiterbildungsstudien in Zusammenarbeit mit außeruniversitären Bildungseinrichtungen eingeführt. An ein Bachelor Professional Studium kann sowohl ein ordentliches als auch ein außerordentliches Masterstudium angeschlossen werden.

Leadership & Management in der Pflege

Mit dem zunehmenden Bedarf an hochqualifizierten Führungskräften in der Pflege wird ersichtlich, dass das Bildungsangebot den aktuellen Anforderungen gerecht werden muss. Im Rahmen des Hochschullehrgangs „Bachelor Professional Leadership & Management in der Pflege“ durchlaufen die Studierenden eine umfassende Entwicklung ihrer Kompetenzen. Denn von Personenzentrierung und Empathie über Change Management bis hin zu strategischem Gesundheitsmanagement werden alle relevanten Kompetenzen abgedeckt.

Der Hochschullehrgang im Ausmaß von 180 ECTS gliedert sich in 3 Abschnitte. Es können berufliche oder außerberufliche Qualifikationen bis zum Höchstmaß von 60 ECTS anerkannt werden. Bei Nachweis der Weiterbildung Basales und Mittleres Pflegemanagement ist ein Einstieg zu Beginn des 3. Semesters möglich. Praxisnahe Lehrveranstaltungen, Projektarbeiten und Berufspraktika sorgen dafür, dass das Gelernte unmittelbar in den beruflichen Führungsalltag integriert werden kann.

„Wir haben in enger Zusammenarbeit mit dem IBG (Institut für Bildung im Gesundheitsdienst) ein innovatives Bachelor-Programm entwickelt, das gezielt auf die Stärkung von Leadership- und Managementfähigkeiten in der Pflegebranche ausgerichtet ist. Absolvent*innen verfügen über akademische Kenntnisse, praktische Erfahrung und einen starken ethischen Kompass, um die zukünftige Entwicklung in der Pflege bedeutend mitzugestalten.“ so Prof. Dr. Erwin Gollner (FH Burgenland, Bild), wissenschaftlicher Leiter des Hochschullehrgangs.

Geschäftsführerin des IBG, Mag. Adelheid Bruckmüller (Bild) betont: „Dieses innovative Bachelorstudium ist ein einzigartiges Angebot für Pflegeführungskräfte im österreichischen Gesundheitsbereich – auch ohne Hochschulreife. Das Studium vermittelt praxisorientierte Lehrinhalte auf akademischem Niveau und fördert die nachhaltige Entwicklung von Führungs- und Managementkompetenzen. Es eröffnet die Möglichkeit für eine akademische Karriere und Fortsetzung auf Masterebene.“

Nähere Informationen unter Management & Leadership – IBG (ibg-bildung.at) und Programme – FH Burgenland Weiterbildung (fh-burgenland-weiterbildung.at)





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Die akute Verwirrtheit (Delir) ist eine häufige Komplikation bei hospitalisierten Patient*innen. Das Projekt „1:1 Betreuung“ wurde erfolgreich erprobt und soll jetzt auf alle NÖ Landeskliniken ausgerollt werden.

Vor allem ältere und kognitiv beeinträchtigte Menschen haben ein hohes Risiko, ein Delir zu entwickeln. Daher sind eine rasche und fachgerechte Diagnostik und entsprechende Maßnahmen erforderlich. Eine solche Maßnahme stellt die „1:1 Betreuung“ dar – ein erfolgreiches Pilotprojekt, das im letzten Jahr an drei Kliniken gestartet wurde – dieses soll nun auf alle Kliniken in Niederösterreich ausgerollt werden. Das Resultat: weniger Medikamente, Reduktion von Stürzen und ein verkürzter stationärer Spitalsaufenthalt.

Im Bild (v.li.): DGKP Herta Ehrgott, Spitals-Landesrat Ludwig Schleritzko, Mag. (FH) Susanne Gröschel (Leitung Strategie und Qualität Pflege, NÖ-LGA)

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Foto: NÖ LGA / Robert Herbst

In Österreich sind laut dem Demenzbericht rund 130.000 Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Die Zahl der Betroffenen nimm mit dem Alter zu. Um im Stationsalltag auf verwirrte, desorientierte und dementiell veränderte Menschen individuell eingehen zu können, ihre Bedürfnisse zu erkennen, adäquat darauf zu reagieren und diese bestmöglich zu versorgen, wurde im Vorjahr ein Pilotprojekt „1:1 Betreuung“ in den drei NÖ-Kliniken Neunkirchen, St. Pölten und Klosterneuburg gestartet.

Konkret werden dabei qualifizierte Personen, wie Pflegeauszubildende (Pflegefachassistenz und gehobener Dienst) nach dem 1. Ausbildungsjahr sowie Medizinstudierende der KLPU nach Absolvierung des 4. Semesters sowie auch pensionierte Pflegepersonen eingesetzt, die erkrankte Patient*innen rund um die Uhr beobachten und im Notfall Unterstützung rufen können. Vor allem im Nachtdienst kann durch eine „1:1 Betreuung“ die Sicherheit erhöht werden, da verwirrte Personen an einem veränderten Tag-Nacht-Rhythmus leiden.

„Nachdem das Projekt in den Pilotkliniken besondere Erfolge zeigte, soll es nun auf alle Landeskliniken ausgerollt werden. Wichtig ist vor allem die Eigenständigkeit und Selbstbestimmung verwirrter Menschen so lange wie möglich zu erhalten und ihnen feste Strukturen zu bieten. Mit der Ausrollung dieses Projekts wollen wir die Patientinnen und Patienten noch mehr als bisher unterstützen und ihnen während eines Aufenthalt in einem Klinikum Hilfestellung bieten“, so Landesrat Ludwig Schleritzko.

1:1 Betreuungspersonen können von Pflegeexpert*innen bei einer entsprechenden Diagnose im Klinikum angefordert werden. Nun können sich qualifizierte Personen, die diese Aufgabe übernehmen möchten, bei den Kliniken melden. „Wir werden das Projekt gerne an unseren Stationen integrieren und erwarten uns sehr gute Erfolge bei den Betroffenen. Zusätzlicher Benefit: zum einen kann der Stationsbetrieb ohne häufige zusätzliche Unterbrechungen geführt werden, wovon auch andere Patient*innen indirekt profitieren, zum anderen werden Angehörige entlastet“, so Pflegedirektor Andreas Lausch (Bild) über das neue 1:1 Betreuungsmodell.





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Patrick Hässig (45, Bild) war 18 Jahre Radiomoderator, dann ging er erst in die Pflege – und dann in den Nationalrat. Nun erhielt er den «Viktor» als beliebtester Gesundheitspolitiker.

Foto: Santémedia

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„Der Preis ist für alle Pflegefachleute, die täglich an ihre Grenzen gehen für ein funktionierendes Gesundheitswesen“, so Hässig in seiner Dankesrede. (…)

>zum Bericht von ´ Medinside ´ am 15.03.2024





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Pflegedienstleitungen werden meist viel zu kurz ausgebildet, danach „ins kalte Wasser geworfen“, kaum unterstützt und meistens allein gelassen mit ihren komplexen Aufgaben – das hat PDL Anita Otte (Bild) in einer bundesweiten Umfrage bei 600 PDL herausgefunden.

Foto: privat

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Die als Pflegedienstleitung in der Sozialstation Augsburg (Diakonie Bayern) tätige Autorin berichtete in ihrer Masterarbeit über weitere alarmierende Details – wie zum Beispiel:

  • Die meisten PDL absolvierten eine Weiterbildung von nur 460 Stunden, nur jede/r Siebente hatte einen Bachelor- oder Masterabschluss.
  • Es fehlt hinten und vorne an basalem Führungswissen, v.a. in der Reflexion des eigenen Handelns oder in der Kommunikation mit Mitarbeitenden – „Führungsstil“ ist einem Viertel der befragten PDL kein Begriff.
  • Der Arbeitsalltag der meisten PDL sei geprägt von einem „Durchwuseln ohne Supervision, Coaching oder kollegiale Beratung“ – so die Studienautorin kritisch über die weithin mangelnde Unterstützung der Arbeitgeber.
  • Vier von zehn befragten PDL wurdeb überhaupt nicht in ihre neuen Aufgaben eingearbeitet, weitere 25 % nur eine Woche lang.
  • usw. (…)

Fazit: So wie jetzt darf es keinesfalls weitergehen!

„So bleiben wie es ist, kann es auf keinen Fall. Wir brauchen für den richtig großen Ansturm auf die ambulante Pflege – der ja erst noch bevorsteht – richtig gute Führungskräfte. Doch wie kann das funktionieren, wnn sie jetzt schon am Limit sind?“ – so das Fazit der Autorin im Gespräch mit Kirsten Gaede.

>zum Beitrag auf pflegen-online (…)





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Bianca Puntigam, Pflegedirektorin der Klinik Güssing, ist die diesjährige Trägerin des Rosa-Jochmann Preises 2024.

Der Preis würdigt herausragende Leistungen und besonderes Engagement von Frauen in den unterschiedlichsten Bereichen und holte heuer Frauen aus dem Bereich „Gesundheit und Pflege“ vor den Vorhang. Der Preis wurde zum 13. Mal vergeben und ehrte neben der Hauptpreisträgerin zwei weitere engagierte Frauen, Karin Rokos (2. Preis) und Ute Seper (3. Preis).

„Seitens des Landes sind wir uns der unglaublichen Leistungen dieser Frauen in der Pflege bewusst, weshalb es uns auch ein wichtiges Anliegen ist, die Arbeitsbedingungen im Pflege- und Gesundheitsbereich zu verbessern“, betonte Landesrätin Astrid Eisenkopf bei der Preisverleihung.

Die Rosa-Jochmann-Preisträgerinnen (v.li.): Die Zweitplatzierte Karin Rokos, Landesrätin Astrid Eisenkopf, Pflegedirektorin Bianca Puntigam und die DrittplatzierteUte Seper

Foto: Landesmedienservice

Die Entscheidung über die Zuerkennung des Rosa-Jochmann-Preises wurde von einer fachkundigen Jury aus Expertinnen aus dem Bereich Gesundheit und Pflege getroffen.

Der diesjährige Rose-Jochmann-Preis geht an Bianca Puntigam, die seit 17 Jahren die Pflegeleitung der Klinik Güssing innehat. Ihr Pflegeteam nominierte sie, weil sie von den Patient*innen, Angehörigen, ihren Mitarbeitenden und Auszubildenden für ihre positive Energie, ihre Menschlichkeit, ihre Führungskompetenz und Eigenschaft als Visionärin sehr geschätzt wird.

„Bianca Puntigam hält den Pflegebetrieb mit persönlichem Einsatz auf ,State of the Art‘-Niveau und unterstützt Teamaktivitäten für den Zusammenhalt der Führungsebene und im gesamten Pflegeteam. Sie initiiert Fachdialoge – wie etwa ,Von der Pflege für die Pflege‘ – sodass sich Pflegefachkräfte untereinander austauschen können und Wissenstransfer stattfinden kann“, stellte Landesrätin Eisenkopf die Preisträgerin vor: „Nach von ihr initiierten Schulbesuchen in den Bezirken Güssing und Jennersdorf gelang es Bianca Puntigam, beeindruckendes Feedback von Lehrenden und Schüler*innen bezüglich des Pflegeberufs zu erhalten, was sicherlich auch positive Auswirkungen auf die Personalsituation in den kommenden Jahren haben wird.“

Zweiter und dritter Platz an Karin Rokos und Ute Seper

Mit dem zweiten Platz wurde Karin Rokos aus Markt Neuhodis ausgezeichnet. Sie hat eine zwölfjährige leibliche Tochter und betreut drei Pflegekinder im Alter von sechs, fünf und drei Jahren – zwei mit 50-prozentiger und eines mit 70-prozentiger Behinderung. Für das jüngste dieser Kinder fungiert sie im Rahmen der alternativen Betreuungsform „Leben in Familie“ als „LiF-Mama“ und Sozialpädagogin. Sie begleitet die Kinder bei ärztlichen Kontrollen und Krankenhausaufenthalten. Um all ihre Kinder kümmert sie sich mit Liebe und Engagement. Zusätzlich unterstützt Karin Rokos mehr als 20 ukrainische Frauen und ihre Kinder, denen sie ihr Haus in Rechnitz zur Verfügung stellte.

Ute Seper aus Bad Tatzmannsdorf, die den dritten Platz belegt, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Studierenden an der FH Burgenland im Hinblick auf den aktuellen Umbruch in der Gesundheitsversorgung und generell auf die strukturellen Herausforderungen auszubilden und vorzubereiten. Sie arbeitet seit zwei Jahren mit Leidenschaft und Engagement am Pilotprojekt des Bundes „Gut versorgt in Oberschützen und Bad Tatzmannsdorf durch Community Nursing“ sowie an einem digitalen „Pflege- und Gesundheitskompass“.





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

„Rettungsprogramm Pflege: Was NRW jetzt tun muss!“ – unter diesem Titel fand am 13. März 2024 eine Anhörung im Landtag statt. Die Präsidentin der Pflegekammer NRW, Sandra Postel (Bild) stand als Sachverständige den Abgeordneten Rede und Antwort.

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Dabei legte Sandra Postel einen besonderen Fokus auf das Thema Digitalisierung: „Digitalisierung ist unser Schlüssel zum Bürokratieabbau.“

Zur Stellungnahme der PK-NRW:

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Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Ab sofort erscheint die bisherige Mitgliederzeitschrift der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) rein digital und steht Open Access jedem Interessierten offen.

Alle Beiträge können umgehend gelesen, geteilt, zitiert werden. „Wir sehen hierin große Chancen für eine deutliche Steigerung der Reichweite unserer Zeitschrift“, sagt Herausgeber Prof. Gerhard Jorch. Schließlich sei die Intensivmedizin multiprofessionell und interdisziplinär geprägt.

Bis auf die nun wegfallende Abgabe in der Druckerei bleiben alle weiteren Prozesse der Redaktion, dem Peer-Review-Verfahren, Lektorat und Satz unverändert. Auch die Kooperation mit dem Ärzteverlag werde fortgesetzt, heisst es in einer Aussendung.“

Je mehr Menschen die Inhalte der DIVI-Zeitschrift lesen, desto besser. „Wir sind als langjährige Mitarbeiter sehr gespannt, wie viele Leser wir jetzt ansprechen und wie das neue Format akzeptiert wird“, überlegt Marie-Luise Bertram, Head of Product and Marketing der DIVI-Zeitschrift. Die Entwicklung auf dem gesamten Zeitschriften-Markt gehe in die digitale Richtung. „Denken Sie doch mal an die DB-mobil, das US-Magazin Newsweek – große, auflagenstrake Zeitschriften, die Sie aber auch nicht mehr auf Papier in der Hand halten“, so Bertram. „Und bei einem Fachmagazin wie der DIVI-Zeitschrift können die interessierten Leser jetzt viel besser nach Schlagworten suchen und finden, Passagen an Kollegen mailen oder zitieren!“

DIVI-Zeitschrift ist die unvergängliche, zitierfähige Quelle

Was ist also die DIVI-Zeitschrift heute? Eine akademische Quelle: „In der Zeitschrift publizieren wir langfristig wissenschaftlich wertvolle Artikel aus unseren Schwerpunktgebieten der Intensivmedizin und der Notfallmedizin“, unterstreicht Jorch, der bereits seit Januar 2018 als verantwortlicher Herausgeber fungiert.

Aktuelle Nachrichten, politische Statements, Reaktionen auf Reform-Vorhaben – das gehöre in die schnellen Kanäle der DIVI-Website und des Newsletters. „Was wir besser können, ist die Wissenschaft. Wir sind die wissenschaftliche Quelle mit überwiegend medizinisch-wissenschaftlichen Beiträgen, die zitterfähig sind und eine lange Halbwertszeit haben werden“, ist das DIVI-Team überzeugt. „Die Notwendigkeit ist die Unvergänglichkeit. Das rechtfertigt das weitere Erscheinen der DIVI-Zeitschrift!“

Qualität halten und Bedeutung steigern

Was wünschen sich Herausgeber, Verlagsmitarbeiter und Mitherausgeber jetzt für die Zukunft? „Wichtig ist uns auf jeden Fall, die Qualität zu halten“, betont Alessandra Provenzano, Content Managerin vonseiten des Ärzteverlages. „Das Peer-Review-Verfahren haben wir jetzt seit 2022 etabliert, wodurch die Zeitschrift wirklich profitiert hat.“ Kollegin Marie-Luise Bertram ergänzt: „Wir möchte schon, dass die DIVI-Zeitschrift für bestimmte Bereiche so wichtig wird, wie der Lancet oder das New England Journal! Deshalb stehen wir jeden Morgen wieder in der Redaktion.“

Das hohe Engagement seiner Mitherausgeber hochhalten – das ist auch die erste Antwort, die Prof. Gerhard Jorch auf diese Frage hat: „Ohne Mitherausgeber könnte ich die redaktionelle Heftarbeit nicht schaffen. Das ist Teamwork! Es ist wichtig, als DIVI-Zeitschrift die Fachgebiete und Berufsgruppen an einen Tisch zu bringen, gemeinsam Schwerpunkthefte zu konzipieren, viele Aspekte zu beleuchten. Und das werden wir in Zukunft hoffentlich noch viel intensiver tun. Es ist motivierend, neue Wege zu beschreiten. Die Welle der Digitalisierung wird uns tragen – wohin, darauf warte ich jetzt gespannt!“.


>Ausgabe 01/2024 jetzt zum freien Download hier

Kommentar

Die Redaktion der LAZARUS Pflegezeitschrift gratuliert den geschätzten Kolleginnen und Kollegen der 15-jährigen DIVI Zeitschrift zum gelungenen Start in die digitale Zukunft und wünscht weiterhin besten Erfolg und noch viel mehr interessierte Leser*innen als bisher – auch aus dem Bereich der Intensiv-, Anästhesie- und Notfallpflege!

Die LAZARUS Pflegezeitschrift (gegründet 1986) hat ihre monatlichen Print-Ausgaben bereits zum Jahresende 2004 – also vor 20 Jahren (!) – zugunsten des seither zweiwöchentlich editierten, digitalen LAZARUS Care Letter (siehe >Archiv) umgestellt und damit überaus positive Erfahrungen gemacht. So wurde die Berichterstattung über die professionelle Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege auf den Gesamtbereich der „Sorge-Arbeit“ (care) erweitert und die Reichweite im deutschsprachigen D-A-CH Raum wesentlich erhöht.

Erich M. Hofer (Gründer)                                                                                                       Dominik Hofer (Schriftleitung seit 2017)





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV), Landesverband Steiermark, veranstaltet am 21. Mai 2024 die Lange Nacht der Pflege unter dem Motto „Innovation & Berufsstolz“ und lädt herzlich zur Teilnahme ein.
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>Details zum Programm folgen in Kürze hier





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Bereits zum sechsten Mal wurden handgefertigte Herzkissen für die Patientinnen des Brustzentrums am Klinikum Schärding überreicht.

Die Idee, die ursprünglich aus den USA stammt, wurde in den letzten Jahren von den „Goldhauben“-Gruppen des Bezirks, die sozialem und caritativem Engagement einen hohen Stellenwert beimessen, aufgegriffen.

Im Bild v.l.: OÄ Dr. Sandra Mroczek, DGKP Andrea Gerlinger, Stv. Obfrau Manuela Braid, Prim. Dr. Christoph Kopf, Goldhauben-Obfrau Christa Dietrich, OA Dr. Peter Prötsch und DGKP Gerline Joos

Foto: OÖG

In liebevoller Handarbeit werden aus bunten Stoffen Kissen in Herzform genäht. Dieses Jahr wurden rund 80 Stück von der Ortsgruppe St. Roman angefertigt und von Obfrau Christa Dietrich und Manuela Braid an DGKP Gerlinde Joos und DGKP Andrea Gerlinger, Pflegeexpertinnen für Brustgesundheit (Breast Cancer Nurses – BCN) übergeben.

„Jede Frau, die an Brustkrebs erkrankt, erhält nach einer Brustoperation ein Herzkissen geschenkt. Dieses Kissen entlastet und nimmt Druck sowie Reibung von der Operationsnarbe. Zudem wirkt es sich positiv auf den Lymphfluss aus, wenn es an der betroffenen Brustseite unter der Achsel getragen wird“, informieren die Pflegeexpertinnen und fügen hinzu: „Unsere Patientinnen freuen sich über ihr persönliches Herzkissen und nehmen es gerne mit nach Hause.“





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Um das gemeinsame Verständnis von klimakompetentem Handeln im Gesundheitswesen zu unterstützen, veröffentlichte das Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit ein Handbuch zur Stärkung der Klimakompetenz in den Gesundheitsberufen.

Das Handbuch dient als Grundlage für die Entwicklung neuer bzw. das Abgleichen bestehender Curricula und Lehrpläne in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Gesundheitsberufen.

>zum Handbuch-Download





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Am 8. März wurden im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan 43 langjährig Mitarbeitende feierlich bedankt und geehrt.

Der Erfolg des Ordensspitals beruht vor allem auf einem wichtigen Faktor: jenen 450 Menschen, die Tag für Tag in allen Bereichen des Hauses mit Kompetenz und Herz mitarbeiten – einige nun schon seit 15 bis hin zu 35 Jahren.

Foto: © Barmherzige Brüder St. Veit

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels gelte es umso mehr, Zuverlässigkeit, Beständigkeit und das herausragende Engagement von langjährig Mitarbeitenden zu schätzen, unterstrich die Kollegiale Krankenhausleitung in ihrer Dankesrede und überreichte Urkunden und Präsente.

Eine Anmerkung zu den Themen „Verweildauer im Pflegeberuf“ sowie zum „altersgerechten Arbeitsumfeld“: Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Corinna Kelz von der Abteilung Interne Ost blickt auf 35 Jahre im Haus zurück.




Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Das Projekt „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ startet mit dem Österreich-weiten Call 2024 in die nächste Runde.

In Österreich zeigen sich die gravierenden Auswirkungen der Klimakrise auf unsere Gesundheit und unser Gesundheitswesen bereits sehr deutlich. Zunehmende Hitze, Extremwetterereignisse, Allergien und vektorübertragbare Krankheiten belasten unsere Gesundheit. Expertinnen und Experten fordern die rasche Umsetzung der notwendigen Maßnahmen für den Klimaschutz, um die Resilienz unseres Gesundheitssystems zu stärken.

Es ist wichtig, dass auch Gesundheitseinrichtungen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, denn wissenschaftliche Analysen belegen, dass das österreichische Gesundheitswesen rund sieben Prozent des österreichischen CO2‐Fußabdrucks verursacht und damit auch zur Klimakrise beiträgt. Zudem genießen Gesundheitseinrichtungen und ihre Mitarbeiter:innen hohes Vertrauen, sind zentrale Multiplikator:innen in unserer Gesellschaft und können so zum Vorbild werden.

Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und das Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit der Gesundheit Österreich GmbH – Abteilung Klimaneutralität und nachhaltige Transformation, laden interessierte Gesundheitseinrichtungen herzlich zur Teilnahme ein.

Diesmal können bis zu 140 Gesundheitseinrichtungen in ganz Österreich durch externe Expert:innen kostenlos beraten und dabei unterstützt werden, klimafreundlich zu werden. Teilnehmen können Krankenanstalten und Rehakliniken, Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Ambulatorien, Primärversorgungseinheiten, Arztpraxen sowie Apotheken.

Insgesamt nehmen bereits 320 Gesundheitseinrichtungen die Beratungen und die Expertise in Anspruch und leisten damit einen Beitrag zur Ressourcen- und Energieeinsparung, Kostensenkung, Schaffung eines klimafreundlichen und gesundheitsfördernden Umfeldes und sichern damit die Zukunft.

Anmeldung bis 31. Mai 2024 möglich

>Nähere Infos und Anmeldung





Österreich: Pflegekräfte übergeben Manifest an Gesundheitsminister Johannes Rauch

Die Dachorganisation OdASanté hat per Jahresbeginn 2024 die Trägerschaft für die Weiterbildung zur/zum „Fachfrau / Fachmann Operationslagerung“ inne. Dafür gibt es jetzt bundesweit einheitliche Mindestanforderungen.

Fachpersonen Operationslagerung sind für die spezifische Lagerung von Patient*innen im Kontext eines chirurgischen Eingriffs zuständig. Sie gewährleisten die Sicherheit und den Schutz der anatomischen Strukturen, unterstützen die Fachpersonen des Op-Teams, der Anästhesie und des Fachpersonals Op-Technik. Im Arbeitsalltag übernehmen sie weiters vielfältige Aufgaben im Bereich der perioperativen Patientenbetreuung.

>Nähere Infos zum Berufsbild