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HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Beim diesjährigen Ranking der „Top Arbeitgeber Österreich 2024“ des Wirtschaftsmagazins trend setzte sich das Haus der Barmherzigkeit erstmals an die Spitze der Unternehmen im Gesundheits- und Sozialbereich.

Der in Wien und Niederösterreich tätige gemeinnützige Träger für Langzeitpflege und Betreuung setzt auf eine Unternehmenskultur, die das Wohl der Mitarbeiter*innen ins Zentrum rückt.

Foto: Haus der Barmherzigkeit

„Damit wir unseren Bewohner*innen die bestmögliche Lebensqualität bieten können, müssen wir auch unseren Mitarbeiter*innen gute Rahmenbedingungen für ihre anspruchsvolle Tätigkeit bieten“, betont Christoph Gisinger, Institutsdirektor des Haus der Barmherzigkeit.  „Dass das Haus der Barmherzigkeit die Branchenwertung der besten Arbeitgeber anführt, zeigt uns, dass wir bereits vieles richtig machen und motiviert uns, die starke Orientierung an unseren Mitarbeiter*innen weiterzuführen“, so Gisinger.

Pflege und Betreuung: Ein Job mit Sinn

Im Haus der Barmherzigkeit arbeiten 1.900 Mitarbeitende mit unterschiedlichen Berufsbildern multiprofessionell zusammen. „Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter*innen tagtäglich Sinnstiftung und Freude an ihrem Beruf erleben. Denn ein Job in der Pflege und Betreuung hat viel zu bieten“, betont Personalchefin Wilma Wiesnegger-Hille. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und Programmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung begegnet das HB dem steigenden Personalbedarf in der Langzeitpflege und Behindertenarbeit.

„Wir orientieren uns sehr stark an den Wünschen und Bedürfnissen unserer Mitarbeiter*innen. Dazu gehören zum Beispiel eine ausgewogene ‚Work-Life-Balance‘ und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, fasst Wiesnegger-Hille zusammen. Darüber hinaus bietet das HB zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie diverse Benefits für seine Mitarbeitenden.

Im Interview mit dem trend.-Magazin betont Andrea Kapounek, Geschäftsführerin der Pflegeeinrichtungen Wien: „Was uns vor allem auszeichnet, ist, dass wir für unsere Angestellten Rahmenbedingungen schaffen, in denen sie ihren Beruf mit Freude ausführen können. Bei uns stehen nicht nur die Bewohner*innen im Mittelpunkt, sondern auch die Mitarbeiter*innen.“

>alle Details zum Gesamt-Ranking hier





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Das Sozialministerium fördert seit September 2022 eine »Beratungsstelle Pflegeausbildung Sachsen« an der TU Dresden, die besonders die Akteure der praktischen Pflegefachkraft-Ausbildung im Fokus hat.

Bildmitte: Staatssekretärin Dagmar Neukirch

Foto: Sozialministerium Sachsen

Durch die Reform der Pflegeausbildung werden seit 2020 die theoretischen Inhalte kompetenzorientiert unterrichtet und in der Praxis alle pflegerischen Bereiche durchlaufen. Um die Qualität der praktischen Ausbildung zu verbessern und Ausbildungsabbrüche zu verhindern, erhalten sowohl Auszubildende als auch Praxisanleitende niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote.

Um diese an den konkreten Bedarfen und Themen der Beteiligten auszurichten, wurden die beteiligten Berufsgruppen und Auszubildende zu besonderen Herausforderungen und auch zu Hintergründen für Ausbildungsabbrüche befragt. Die Ergebnisse der Befragung wurden in Form eines Forschungsberichtes aufbereitet und nun der Öffentlichkeit vorgestellt.

Frau Staatssekretärin Neukirch (Bildmitte) nutzte die Gelegenheit, um im Rahmen eines Podiumsgespräches sowohl mit Wissenschaftlern als auch Pflege-Praktikern ins Gespräch zu kommen. Besonders der Umgang mit den von Auszubildenden erlebten Widersprüchen zwischen den pflegerischen Idealen und dem realen pflegerischen Handeln unter Zeitdruck und ökonomischen Zwängen muss begleitet und gemeinsam reflektiert werden. Gefragt sind dabei neben Mentoren und Peers besonders auch die Pflegedienstleitungen, die den Praxisanleitenden die Rahmenbedingungen für Begleitung schaffen: gemeinsame Dienste, verbindliche Anleitungszeiten, Räumlichkeiten für ungestörte Gespräche.

Besonders in kleinen Einrichtungen empfinden sich Praxisanleitende aber teilweise noch als Einzelkämpfer. Der Fachtag bot Praxisanleitenden die Gelegenheit, sich über die Ergebnisse der Befragung auszutauschen und die Ausbildungssituation zu reflektieren.

>zzur ERPP-Studie Sachsen 2023





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Edgar Reisch war 21 Jahre Pflegedirektor am Universitätsklinikum Heidelberg. Nun wurde er von mehr als 300 Gästen mit standing ovations in den Ruhestand verabschiedet.

Ministerialdirigent Clemens Benz würdigte die herausragende Leistung des Pflegedirektors: „Unser herzlicher Dank gebührt Edgar Reisch, der über 21 Jahre lang eine Konstante im Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg war. Sein Amt hat er mit großem Engagement und Leidenschaft ausgefüllt. Die Pflege ist die größte Berufsgruppe und bildet das Fundament der universitären Spitzenmedizin. Trotz Pflegemangels in Deutschland ist es Edgar Reisch gelungen, mit innovativen Ansätzen neue Pflegekräfte zu werben und zugleich attraktive Perspektiven für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen.“

So hat Reisch die Beschäftigtenzahl in der Pflege im Laufe seiner Amtszeit um 850 Vollkräfte erhöht. Unter anderem mit drei großen Pflegekampagnen sowie dem Projekt Heidelberger Expertise Pflege, insbesondere dessen hausinternen Weiterbildungsmöglichkeiten und die Führungskräfteentwicklung, gelang es ihm, die Sichtbarkeit der Pflege auszubauen. Zugleich schuf Reisch attraktive Arbeitsbedingungen und -möglichkeiten, indem er die akademische Pflege am UKHD etabliert, den Heidelberger Pflegepreis einführte, den Tag der Pflegenden feierte und mit dem Heidelberger Weg die Pflegekräfte durch Servicemitarbeitende entlastet hat.

Interprofessionelle Zusammenarbeit gefördert

„Edgar Reisch lag die interprofessionelle Zusammenarbeit sehr am Herzen. Die Ausbildungsstation HIPSTA, auf der Auszubildende der Pflege mit angehenden Medizinerinnen und Medizinern zusammenarbeiten und lernen, war die erste ihrer Art in Deutschland und hat sich inzwischen zum Exportschlager entwickelt“, sagte Professor Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKHD. Mit dem Blick für das Große und Ganze und seiner Bereitschaft neue Wege zu beschreiten, habe Edgar Reisch entscheidende Impulse zur Weiterentwicklung des Pflegeberufs gesetzt. „Auch darüber hinaus hat Edgar Reisch im Klinikumsvorstand die Geschicke des Universitätsklinikums Heidelberg geprägt. So hat er zusammen mit Prof. Heeg ehem. Ärztlicher Direktor der Abteilung für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene mit der Corona Task Force exzellentes Krisenmanagement betrieben, das weit über den Campus hinauswirkte.“

„Wir danken Edgar Reisch für seine weitsichtige Arbeit. Von seiner Leitung profitierten neben der Pflege viele weitere Berufsgruppen in der Akademie für Gesundheitsberufe und der Klinik Service GmbH“, sagte Katrin Erk, Kaufmännische Direktorin und Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des UKHD. Seit der Gründung der Akademie für Gesundheitsberufe im Jahr 2006 sei die Zahl der Ausbildungsplätze ausgebaut und zugleich das Angebot von Aus- und Weiterbildungen für die Fachkräfte erweitert worden. „Dieser kontinuierliche Ausbau war ein wichtiger Schritt, um dem Fachkräftemangel aktiv entgegen zu wirken und die Leistungsfähigkeit des Universitätsklinikums auf das heutige Niveau zu heben.“

„Das höchste Gut sind unsere hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, beschrieb Edgar Reisch bei seiner abschließenden Rede das Motto seiner Amtszeit. Mit ihrem Ideenreichtum direkt aus der Praxis des Pflegealltags hätten sie entscheidend dazu beigetragen, den ausgezeichneten Ruf des Universitätsklinikums auszubauen. „Mir war es wichtig, dass engagierte Kolleginnen und Kollegen Raum bekommen, ihre Ideen in der Praxis zu erproben.“ Flache Hierarchien in der Pflege, aber auch etwa die von der Pflege geleitete Station „Innovationsraum Pflege“ hätten dazu die besten Bedingungen geschaffen.

Von Augsburg über Stuttgart nach Heidelberg: 50 Jahre Engagement für die Krankenpflege

Reisch blickt auf 50 Jahre in der Krankenpflege zurück: Nach seiner Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger am Zentralklinikum Augsburg, übernahm Edgar Reisch bald eine Stationsleitung im selben Haus, wurde 1998 stellv. Pflegedirektor am Klinikum Garmisch-Patenkirchen und wurde 1990 Pflegedirektor im Klinikum Landsberg am Lech. 1997 wechselte er ans Robert-Bosch Krankenhaus Stuttgart, an dem er sechs Jahre lang Pflegedirektor und Mitglied des Direktoriums war, bevor er 2003 nach Heidelberg kam.

Seiner Amtsnachfolgerin Yvonne Dintelmann (52, im Bild li.) – vormals Uniklinikum Mannheim – wünschte Reisch allzeit gutes Gelingen. Für die dafür wichtige Mobilität übergab der scheidende Pflegedirektor ihr sein Heidelberger Fahrrad, mit dem er in all den Jahren unzählige Kilometer auf dem Medizin-Campus und darüber hinaus zurückgelegt hat (Fotos: UKHD).

Weitere Informationen: >Pflegedienst am UKHD





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Das Netzwerk für pflegende An- und Zugehörige am Bildungszentrum Wien des FSW bietet kostenfreie Colleges zu vielfältigen Themen an. Die Teilnahme ist kostenlos.

screenshot: FSW-BIZ Website

Pflegende Angehörige übernehmen einen Großteil der häuslichen Pflege. Diese Tätigkeit erfordert oft komplexes pflegerisches und medizinisches Wissen. Die angebotenen Schulungen und Kurse unterstützen die pflegenden Angehörigen bedarfsgerecht in ihrer anspruchsvollen und gesellschaftlich so wichtigen Tätigkeit.

Die Schulungen des Colleges für pflegende An- und Zugehörige vermitteln praxisorientiertes Wissen zu pflegerisch-medizinischen Themen sowie zu Selbstfürsorge und Stressminderung. Die Teilnehmenden erlangen Sicherheit im Umgang mit der zu pflegenden Person und Know-How beim Management der notwendigen Pflege- und Betreuungstätigkeiten.





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Landeshauptmann Markus Wallner und die Klassenvorständinnen Karola Muther und Sofia Grassl verabschiedeten kürzlich 13 Pflegeassistent*innen sowie 20 Pflegefachassistent*innen in die Berufswelt.

Bild oben: Klassenvorständin Karola Muther ist stolz darauf, dass 13 Absolvent*innen den einjährigen Lehrgang zur Pflegeassistenz erfolgreich abgeschlossen haben.

Fotos: Pflegeschule Vorarlberg

Neun Pflegeassistent*innen haben nun ihren Einstieg in den Pflegeberuf geschafft. Vier weitere Absolventinnen schließen nahtlos die einjährige  Aufschulung zur Pflegefachassistenz an, um das bislang erworbene Wissen sowie die Fähigkeiten und praktischen Fertigkeiten zu vertiefen und zu erweitern.

20 neue Pflegefachassistent*innen werden die Pflegeteams in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen im „Ländle“ verstärken.





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Zum 1. April 2024 übernimmt Pflegepädagogin Joana Ruf (38, Bild) die Leitung des Irmgard Bosch Bildungszentrums am Bosch Health Campus.

„Wir freuen uns, mit Joana Ruf eine erfahrene Pflegepädagogin und Bildungswissenschaftlerin als Direktorin des IBBZ gewonnen zu haben“, sagt Prof. Mark Dominik Alscher, Geschäftsführer des Bosch Health Campus. Denn: „Innovative und praxisnahe Konzepte sowie ein fachlich hohes Niveau bilden die Basis für patientennahes und praktisches Lernen, Üben und Arbeiten am Irmgard Bosch Bildungszentrum.“

Foto: RBK/Christoph Schmidt

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Joana Ruf leitet seit 2018 die Pflegeschule der Kliniken Ostalb und seit 2020 deren neue Gesundheitsakademie. Sie hat ein Studium der Pflegepädagogik und einen Master in Bildungswissenschaften erfolgreich abgeschlossen. An der Pflegeschule der Kliniken Ostalb hat Joana Ruf die standortübergreifende Gesundheitsakademie aufgebaut und bis zuletzt geleitet.

„Die Kultur des lebenslangen Lernens und des betrieblichen Wissensmanagements gewinnt zunehmend an Bedeutung im immer komplexer werdenden Gesundheitswesen“, erklärt Joana Ruf. „Die Zukunft des beruflichen Lernens – insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierung im Bereich der Gesundheitsberufe – liegt mir besonders am Herzen.“

Das Irmgard Bosch Bildungszentrum (IBBZ) am Bosch Health Campus bietet neben einer Vielfalt an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten auch ein umfangreiches Fort- und Weiterbildungsangebot für die Mitarbeitenden des Krankenhauses und des Bosch Health Campus sowie für externe Teilnehmende. Die renommierte Bildungseinrichtung ist weit über die Grenzen Stuttgarts bekannt (Weitere Informationen hier).

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Das RBK ist ein von der Robert Bosch Stiftung getragenes Krankenhaus mit 3.000 Mitarbeitenden am Bosch Health Campus in Stuttgart. Seit 1978 zählt das RBK zu den Akademischen Lehrkrankenhäusern der Universität Tübingen. Mit 1.191 Betten nehmen das RBK, das RBK Standort City, das RBK Lungenzentrum sowie die Klinik für Geriatrische Rehabilitation im Jahr bis zu 40.000 Patient*innen stationär auf. Der Bosch Health Campus vereint alle Institutionen und Förderaktivitäten der Robert Bosch Stiftung im Bereich Gesundheit (www.rbk.de).





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Die Integrierte Versorgung Salzburg – eine landesweite ambulante psychiatrische Betreuung – erfolgt durch mobile multiprofessionelle Teams.

Die aufsuchenden Teams werden von der Uniklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Uniklinikum Campus CDK) sowie der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Kardinal Schwarzenberg Klinikum (Schwarzach) gestellt.

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Primarius Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Aichhorn (Uniklinikum Campus CDK)

Foto: SALK

Prof. Wolfgang Aichhorn (Bild), Leiter der Psychiatrie des Uniklinikums Salzburg: „Patientinnen und Patienten mit schweren psychischen, zum Teil chronifizierten Erkrankungen, die unsere Klinik nach einem stationären Aufenthalt in deutlich gebessertem Zustand verlassen, benötigen eine spezifische Nachsorge, die leider oft nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. Genau hier setzt das Modell der Integrierten Versorgung Salzburg an. Diese Nachsorge wird direkt zu den Betroffenen nach Hause in die Versorgungsregionen Nord (Stadt Salzburg, Flachgau, Tennengau) und Süd (Pongau, Pinzgau, Lungau) gebracht. Darauf sind wir sehr stolz, dass dieses Modell im gesamten Bundesland funktioniert und keine Region ausgeschlossen ist“

In Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg, der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und niedergelassenen Fachärzten konnte im April 2018 mit der Integrierten Versorgung gestartet werden. Die Mitglieder der mobilen Teams kommen aus Medizin, Pflege, Psychologie und Sozialarbeit und decken zusammen das gesamte Behandlungsspektrum ab. Insgesamt konnten bereits 450 Patient*innen betreut werden, aktuell sind es 270. „Ihnen wird die Reintegration in das Alltagsleben erleichtert und ihr persönliches Befinden verbessert sich deutlich“, berichtet Prof. Aichhorn.

Die neue Studie im renommierten International Journal of Mental Health Systems bestätigt den Trend, dass die Dauer von stationären Aufenthalten massiv verringert werden kann.

Eine Untersuchung im Jahre 2020 ergab bereits, dass durch dieses zukunftsweisende Modell die Dauer von stationären Aufenthalten um 80 Prozent verringert werden konnte. Besonders erfreulich war auch, dass die Zahl der Akutaufnahmen und Unterbringungen – die stets mit Stress für Erkrankte und Klinikpersonal verbunden sind – um 70 Prozent reduziert wurden. Prof. Aichhorn weiter: „Eine neue Studie, die wir kürzlich im renommierten „International Journal of Mental Health Systems“ publiziert haben, bestätigt den Trend. Die Patienten erfuhren eine Stabilisierung ihres Zustandes, 50 Prozent mussten auch nach 3 Jahren nicht wieder stationär aufgenommen werden, die übrigen waren deutlich kürzer in stationärer Behandlung und konnten meist geplant aufgenommen werden.“

Deutlich weniger und kürzere Klinikaufenthalte

Der aufsuchende Ansatz der Integrierten Versorgung (englisch FACT: Flexible assertive communitiy treatment) ist ein Erfolgsmodell und dient bereits als Vorlage für andere Bereiche wie die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Gerontopsychiatrie oder Suchtkrankheiten. „Wir bauen derzeit ein weiteres Team der Integrierten Versorgung für gerontopsychiatrische Patienten auf. Diese oft multimorbiden, an Demenz erkrankten Menschen können so in ihrer gewohnten Umgebung behandelt werden. Da wir mit den stationären Betten praktisch mit einer Auslastung von 100 Prozent laufen, sind Integrierte Versorgungsmodelle Goldes wert. Der Druck auf stationäre Aufnahmen kann damit essentiell reduziert werden,“ schildert Professor Aichhorn die aktuelle Versorgungssituation.

Höhere individuelle Lebensqualität zu den halben Kosten

„Das Gesundheitssystem und wir sind gut beraten, diese Modelle auszubauen. Ein weiterer Aspekt neben der Verbesserung der Lebenszufriedenheit der Betroffenen und der Entlastung des stationären Bereichs ist die Tatsache, dass zwar auch die Teams der Integrierten Versorgung Kosten verursachen, jedoch bei weitem nicht so hohe wie stationäre Aufenthalte. Wir konnten zeigen, dass sich die Kosten für den Einzelpatienten um 50 Prozent reduziert haben.“

Kommentar:

Das oben berichtete Modell der möglichst frühzeitigen Re-Patriierung von erfolgreich stationär (kurz-)behabdekteb psychiatrischen Patient*innen zurück in deren häusliches Umfeld und deren multiprofessionelle ambulante Nachbetreuung in Salzburg ist keineswegs neu – sondern bereits seit rund 45 Jahren in Deutschland sowie in Wien vielhundertfach erprobt und erfolgreich umgesetzt.

Zur Erinnerung:

* Angeregt durch erste Impulse aus Italien in den frühen 1970-erjahren, startete der deutsche Psychiater und Klinik-Chef in Gütersloh, Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner (1933 – 2022, Bild li.) ein umfangreiches Re-Patriierungs- und Nachsorge-Programm für hunderte seiner psychiatrischen Patient*innen. Der Pionier der deutschen Psychiatrie-Reform war u.a. auch Autor des höchst erfolgreichen Psychiatrie-Standardwerks „Irren ist menschlich“ und Gründer des Psychiatrie Verlages.

* Inspiriert von diesem geradezu revolutionären Ansatz Prof. Dörners in Deutschland, startete ab 1979 nahezu zeitgleich auch in Wien ein entsprechender Umbruch – ausgelöst vorerst „im Alleingang“ durch den psychiatrischen Oberpfleger Prof. Erwin Böhm (83, re.): Er repatriierte die ersten psychiatrischen Patienten zurück in deren vertrautes häusliches Umfeld und kümmerte sich auch um deren fachliche Nachbetreuung.

Ein Fachkrankenpfleger setzt starken Impuls zur „Wiener Psychiatrie-Reform“

* Die erfolgreiche Initiative Böhms wurde in den Folgejahren vom Psychiater Prof. Dr. Stephan Rudas (1944 – 2010) aufgegriffen und führte unter der Schirmherrschaft von Wiens Gesundheits-Stadtrat Prof. Dr.med. Alois Stacher (1925 – 2013) zur „Wiener Psychiatrie-Reform“ und zur Gründung des „Psychosozialen Dienstes (>PSD)“ im Jahr 1980. Seither werden psychiatrische Patient*innen im Bundesland Wien nach möglichst kurzer stationärer Behandlung entlassen und in deren Zuhause multiprofessionell und flächendeckend ambulant betreut.

Die erfolgreiche ambulante psychiatrische Nachbetreuung im Land Salzburg erscheint – trotz fehlender Verweise auf deren geistige „Urväter“ – dennoch sehr begrüßens- und berichtenswert, weil dieses Erfolgsmodell leider in vielen anderen Ländern und Regionen noch keine Selbstverständlichkeit ist.

Erich M. Hofer





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

62 Pflegefachfrauen und -männer HF haben die Höhere Fachschule Pflege am Careum Bildungszentrum erfolgreich abgeschlossen.  Am 12. März fand die Diplomfeier statt.

Foto: Careum Bildungszentrum, Zürich

Alle Diplomand:innen haben etwas gemeinsam: Sie folgen konsequent ihren Träumen und Zielen und feierten das Ende ihres Studiums im Careum Auditorium. Alle haben sich für einen Beruf mit Zukunft entschieden – mit vielfältigen Wirkungsfeldern. Die stilvolle Diplomfeier wurde von Yvonne Krichling, Leiterin Bildungsgang HF Pflege, kompetent moderiert.

Mit dem Abschluss, der grosses Interesse an Menschen verlangt, viel kritisches Hinterfragen und die Auseinandersetzung mit komplexen Zusammenhängen fordert. Dazu benötigt es von allen eine grosse Portion Freude, Engagement und ebensolchen Willen.

Nun gehen die Reisen für die begehrten Pflegefachleute in Form von individuellen Berufskarrieren weiter. Das Careum Bildungszentrum gratulierte den Diplomand:innen zu ihrem Abschluss und dankte für ihren wichtigen und wertvollen Beitrag im Gesundheitswesen.





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Das Hilfswerk Österreich startet eine Initiative gegen ein massiv unterschätztes Problem: insuffiziente Ernährung und ihre gravierenden Folgen für ältere Menschen sowie für das Gesundheits- und Pflegesystem.

Mangelernährung im Alter ist ein hoch relevantes Problem mit erheblichen Auswirkungen. Sie führt zu Muskelabbau und erhöhter Sturzneigung, schwächt das Immunsystem, begünstigt Infektionen und beeinträchtigt die Kognition. Etliche Spitalseinweisungen und frühzeitige Pflegebedürftigkeit könnten vermieden werden, nähme Österreich sich ernsthaft des Problems an. Präventive Vermeidung von Mangelernährung wäre nicht nur volkswirtschaftlich sinnvoll, sondern würde beträchtliches menschliches Leid verhindern.

Fotos: Hilfswerk Österreich

„Es ist viel zu wenig bewusst, wie relevant das Problem unzureichender Ernährung bei älteren Menschen ist und welche verheerenden Konsequenzen damit einhergehen. Wir wollen mit unserer Initiative sensibilisieren und informieren, aber auch konkret handeln. Daher bieten wir nicht nur Beratung, Broschüren und ein Webportal zum Thema an, sondern bilden auch unsere Fachkräfte gezielt fort und setzen ein Screening-Instrument ein. Wichtig ist auch die multiprofessionelle Kooperation, insbesondere mit der Ärzteschaft und der Diätologie“, so Elisabeth Anselm (im Bild re.), Geschäftsführerin des Hilfswerk Österreich. Zudem fordert das Hilfswerk die Umsetzung eines Masterplans gegen Mangelernährung im Alter.

Sieben-Punkte-Plan gegen Mangelernährung im Alter

„Es kann nicht sein, dass unsere Wohlstandsgesellschaft ausgerechnet dort einen blinden Fleck hat, wo es um die Ernährung älterer und chronisch kranker Menschen geht“, meint Hilfswerk-Präsident Othmar Karas (Bild o.). „Angesichts der weitreichenden Auswirkungen muss unser Ziel sein, Mangelernährung im Alter zu stoppen. Lassen wir Betroffene und Angehörige nicht länger mit ihren Problemen alleine. Setzen wir auf Prävention sowie zeit- und sachgerechte Intervention. Vermeiden wir unnötiges menschliches Leid und entlasten wir das Gesundheits- und Pflegesystem“, appelliert Karas und stellt den Hilfswerk-Masterplan mit sieben Forderungen an die Gesundheitspolitik vor:

1.    Verbesserung der Datenlage und Evidenz
2.    Einbindung und Sensibilisierung der an den von Mangelernährung Betroffenen tätigen Berufsgruppen (Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Sozialberater*innen u. a.)
3.    Ausbau niederschwelliger Angebote zur Beratung, Begleitung und Kompetenzstärkung bei Betroffenen und Angehörigen („Diätologischer Werkzeugkoffer“)
4.    Implementierung und Finanzierung des integrierten Ernährungspfades
5.    Abbau der Bürokratie bei der Bewilligung von Therapien und Zusatznahrung
6.    Erweiterung des Kreises der Anspruchsberechtigten
7.    verstärkter präventiver Fokus (insbesondere bei Zusatznahrung)

Mangelernährung erzeugt Leid, Folgekosten und Belastungen im Versorgungssystem

„Bereits heute werden rund 50 Prozent aller Spitalstage in Europa von Menschen über 85 Jahren generiert“, erläutert Regina Roller-Wirnsberger (Bild o. Mitte), Professorin für Geriatrie sowie Leiterin der Forschungsabteilung Altersmedizin und lebenslange Ge¬sundheit an der  Medizinischen Universität Graz. „Wesentlicher Faktor dabei ist die Gebrechlichkeit älterer Menschen, die sehr oft in Zusam-menhang mit einem mangelhaften Ernährungszustand der Betroffenen steht“, so Prof. Roller-Wirnsberger.

„Eine verhängnisvolle Abwärtsspirale“

„Folgen des Alterns wie körperliche Veränderungen, beispielsweise Kau- oder Schluckprobleme, aber auch soziale und psychische Herausforderungen schlagen auf den Appetit, finanzielle und kognitive Probleme beeinträchtigen die Qualität und Regelmäßigkeit der Ernährung. Der Gesundheitszustand verschlechtert sich, was den Nährstoffbedarf zusätzlich steigert. Eine verhängnisvolle Abwärtsspirale, die individuell zu großem Leid und insgesamt zu einer Belastung des Gesundheits- und Pflegesystems führt, kommt in Gang“, so Prof. Roller-Wirnsberger.

„Um die Gebrechlichkeit und Pflegeabhängigkeit älterer Menschen zu reduzieren sowie ihre Lebensqualität und Selbstversorgungsfähigkeit zu erhalten, bedarf es präventiver, interdisziplinär begleiteter Interventionen. Beugen wir der Mangelernährung flächendeckend vor, könnten wir die Mortalität im Spital oder die Anzahl von stationären Wiederaufnahmen deutlich reduzieren“, meint Roller-Wirnsberger. Leider sei es um die Versorgungslandschaft für Prävention schlecht bestellt. Roller-Wirnsberger verweist beispielsweise auf die Hindernisse bei der Verschreibung wirksamer, Muskelmasse und Muskelkraft erhaltender Eiweiß-Zusatznahrung. Die Gesundheitskasse sieht dafür Chefarztpflicht sowie fachärztliche Befunde vor, die Verschreibung erfolgt zumeist in einem späten Stadium des Nahrungsmangels. Fachbefunde sind im niedergelassenen Bereich nur schwer zu erbringen, Überweisungen an Diätologinnen und Diätologen finden wegen fehlender Kassenverträge kaum statt.

Auch eine systematische Erhebung von Daten zur Ernährungslage älterer Menschen gibt es hierzulande nicht. Rechnet man Zahlen aus Deutschland auf Österreich um, fallen im stationären und ambulanten sowie im Pflegebereich Kosten von etwa 1,1 Mrd. Euro aufgrund von Mangelernährung im Alter an.

Warnhinweise und Maßnahmen gegen Mangelernährung im Alltag und in der Pflege

Um Mangelernährung und Muskelschwund vorzubeugen, legt die Diätologin Johanna Fattinger-Picker Bewegung und gezieltes Krafttraining nahe sowie ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine abwechslungs- und vor allem eiweißreiche Nahrung. Je früher man Ernährungsmangel erkenne, umso besser seien die Eingriffsmöglichkeiten. Älteren Menschen und ihren Angehörigen rät Fattinger-Picker: „Erste Anzeichen insuffizienter Ernährung können geringere Leistungsfähigkeit, allgemeine Schwäche, Abgeschlagenheit oder Appetitlosigkeit sein. Ein deutlicher Warnhinweis ist Gewichtsverlust. Ich empfehle deshalb eine regelmäßige Gewichtskontrolle: Geht das Gewicht um 1 bis 2 Prozent pro Woche oder 5 Prozent in einem Monat zurück, sollte hausärztliche und diätologische Hilfe in Anspruch genommen werden“, empfiehlt Fattinger-Picker.

Schulung der Fachkräfte

„Rund 500 Fachkräfte des Hilfswerks erweitern derzeit ihre Kompetenzen zum Thema Ernährung im Alter in unterschiedlichen Schulungsmaßnahmen. Sie lernen, wissenschaftlich anerkannte Screening-Methoden im Pflegealltag anzuwenden, sie beraten Betroffene und Angehörige und kümmern sich um die Vernetzung zwischen Pflege, Medizin und Diätologie“, berichtet Sabine Maunz (Bild), fachliche Leiterin Pflege und Betreuung im Hilfswerk Österreich.

Broschüre „Gesund genießen, aktiv bleiben“ zum kostenfreien Download

Zudem setzt das Hilfswerk auf möglichst frühe und praxisnahe Aufklärungsarbeit. Die neu erschienene und kostenlos erhältliche Broschüre „Gesund genießen, aktiv bleiben“ bietet praxisnahe Tipps zum Erkennen und im Umgang mit Mangelernährung sowie Basiswissen rund um bewusste Ernährung im Alter, mit zahlreichen Tipps und Rezeptideen. Die Inhalte der Broschüre sind auch >hier online abrufbar. Ergänzend werden Beratungsangebote in den Hilfswerk-Einrichtungen sowie die kostenlose Service-Hotline 0800 800 820 angeboten. Bei seiner Jahresinitiative 2024 wird das Hilfswerk von namhaften Unternehmen als starke Partner unterstützt.

>Broschüre zum freien Download

>Weitere Informationen finden Sie hier





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Am 21. Juni 1974 startete eine Handvoll engagierter Ehrenamtlicher die Tätigkeit der Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich – mit einem von den deutschen Johannitern gespendeten Krankentransportwagen.

In den folgenden fünf Jahrzehnten haben die Johanniter eine Vielzahl von Projekten ins Leben gerufen, um Menschen in Not zu unterstützen und sind mittlerweile als gemeinnützige Organisation aus dem österreichischen Gesundheits- und Sozialbereich nicht mehr wegzudenken.

Aus Anlass des Jubiläums wurden jetzt verdiente Persönlichkeiten aus Partnerorganisationen von den Johannitern ausgezeichnet. Eine besondere Auszeichnung – das „Goldene Kronenkreuz“ – wurde dem langjährigen Bundesgeschäftsführer der Johanniter Österreich, Robert Brandstetter überreicht.

Fotos: Johanniter

Unter den zahlreichen Geehrten (Bild o.) waren Maria Moser (Direktorin Diakonie Österreich), Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddhin (Fürstgroßprior des Souveränen Malteser-Ordens), Mario Rauch (Branddirektor Wiener Berufsfeuerwehr), Rainer Gottwald (Leiter Berufsrettung Wien), Walter Marschitz (Sozialwirtschaft Österreich), Niklas Salm-Reifferscheidt (Malteser Hospitaldienst MHD), Peter Kaiser (Österreichisches Rotes Kreuz), Walter Krobath (Berufsrettung Wien), Sonja Thalinger (Hospiz Österreich), Manfred Pallinger (Sektionschef BMSGPK), Johann Mayer (Orth/Donau), Monika Badilla (Fonds Soziales Wien – FSW), Michael Satori (Wiener Rotes Kreuz), Judith Walter und Markus Hollendohner (beide FSW), Martin Dlouhy (Fa. Dlouhy), Johannes Stommel (Berufsrettung Wien), Bernhard Schwarz und Alexander Prischl (beide: Arbeiter-Samariter-Bund), Dimitris Nagl und Michael Müllner sowie Johannes Friedl (alle drei: Wiener Rotes Kreuz), Michael Berger (Arbeiter-Samariter-Bund), Patrick Aigner (Berufsrettung Wien) u.v.m.

50 Jahre im Dienst am Nächsten

Die Johanniter-Unfall-Hilfe zählt mit 1.200 Mitarbeitenden – davon mehr als die Hälfte Ehrenamtliche – zu den führenden Rettungs- und Hilfsorganisationen Österreichs. Fördernde Mitglieder sowie Spender:innen unterstützen die Arbeit der Johanniter und ermöglichen mit ihren Beiträgen ein breites Spektrum an sozialen und karitativen Leistungen: Rettungsdienst, Krankentransport, Wohnungslosenhilfe, Gesundheits- und Hauskrankenpflege, Palliativpflege, Soziale Dienste, Erste-Hilfe-Ausbildung, Katastrophenhilfe, Forschung und Jugendarbeit.

> www.johanniter.at





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Lungenentzündungen sind mit einem Anteil von 26 % die häufigste im Krankenhaus erworbene Infektion in Europa – und sind mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden.

Ein multidisziplinärer Ansatz, der Ärzte, Pflegepersonal, Atemtherapeuten und Physiotherapeuten umfasst, ist entscheidend, um den Patient*innen die bestmögliche Betreuung zu bieten und ihre Genesung zu fördern. Dabei sind auch Vorsichtsmaßnahmen seitens der Patient*innen, der Angehörigen und Besucher – wie etwa strikte Händehygiene, eine konsequente Mundhygiene (vor allem bei beatmeten Patienten), eine möglichst frühzeitige Mobilisation, ein aktueller Impfschutz (v.a. gegen Influenza, Pneumokokken) sowie eine ausgewogene Ernährung und Flüssigkeitszufuhr – besonders hilfreich, um das Risiko einer nosokomialen Pneumonie wesentlich zu verringern.

Um die Erkrankung bei Betroffenen schneller zu erkennen und wesentlich besser behandeln zu können, gibt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) jetzt ein rund 100 Seiten umfassendes Update der S3-Leitlinie „Epidemiologie, Diagnostik und Therapie erwachsener Patienten mit nosokomialer Pneumonie“ heraus. Das Papier bündelt neueste Forschungsergebnisse – beispielsweise über Veränderungen bei Krankheitserregern wie Antibiotikaresistenzen – und macht aktuelle Behandlungsempfehlungen für die klinische Praxis zugänglich.

Expert*innen von elf weiteren Fachgesellschaften und Institutionen haben unter Federführung der DGP die Aktualisierung erstellt. „Dieses Leitlinien-Update ist eine wichtige Ressource für medizinische Fachkräfte, um nosokomiale Pneumonien zeitgemäßer und noch effektiver zu behandeln“, würdigt DGP-Präsident Prof. Wolfram Windisch diese wichtige Gemeinschaftsarbeit.

Abb.: >DGP, S3-LL (020/013) Epidemiologie, Diagnostik und Therapie erwachsener Patienten mit nosokomialer Pneumonie , Update 2023 (Folie 8)

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Eingearbeitete Neuigkeiten bei der Diagnostik von Krankenhaus-Pneumonien betreffen ganz verschiedene Bereiche. „So wird dazu Stellung bezogen, dass eine bakterielle Multiplex-Polymerase-Kettenreaktion – kurz PCR –, eine gezielte Vervielfältigung von DNA-Sequenzen, nicht routinemäßig eingesetzt werden sollte, weil dafür keine ausreichende Evidenz besteht“, erklärt die Leitlinien-Koordinatorin Privatdozentin Dr. Jessica Rademacher, Fachärztin für Innere Medizin, Pneumologie und Infektiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. „Neu ist etwa auch eine Empfehlung, wie die Diagnostik speziell bei Intensiv-Patient*innen mit Risiko für eine invasive Aspergillose – einer Pilz-Infektion – aussehen sollte.“

Umgang mit Antibiotika, Hilfe bei der Behandlung, Empfehlungen zur Inhalation – und Materialien zur Weiterbildung

Auch im Therapie-Kapitel der Pneumonie-Leitlinie gibt es viele wichtige Überarbeitungen. Ein Beispiel ist die Empfehlung, dass eine antibiotische Kombinationstherapie nur bei Patientinnen und Patienten mit erhöhtem Risiko für multiresistente Erreger und septischem Schock empfohlen wird. Auch wird beispielsweise geraten, dass inhalative Antibiotika-Therapie nicht routinemäßig durchgeführt werden sollte – aber beim Vorliegen multiresistenter gramnegativer Erreger, die gegen andere Substanzen resistent sind, erwogen werden kann.

In Bezug auf das Vorgehen bei Re-Evaluation, wenn also bisherige Therapien nicht anschlagen, hält ein neues Kapitel nun Hilfestellungen bereit und zeigt auf, wie in dieser Situation verfahren werden sollte. Hinzugefügt wurde auch ein neues Kapitel, in dem es um „Antibiotic Stewardship“, also dem rationalen Umgang mit Antibiotika, geht.

Als zusätzliche Dokumente wurden der überarbeiteten Leitlinie Empfehlungen zur korrekten Inhalation von Antibiotika auf der Intensivstation, Präsentationsfolien zum Einsatz in Lehrveranstaltungen und Weiterbildungen sowie eine Kurzfassung in deutscher und englischer Sprache zugefügt.

Patientenvertreter eingebunden

„Ein formelles Novum bei dieser Überarbeitung ist, dass wir für die Evidenzbewertung eine professionelle Methodologin eingesetzt haben. Sie hat die Literaturrecherche und eine Evidenzbewertung analog einer Metaanalyse durchgeführt und ihre Ergebnisse dann den Leitlinien-Autorinnen und – Autoren vorgestellt. Auf dieser Basis haben wir die Hälfte der Empfehlungen entwickelt“, erklärt Jessica Rademacher. Besonders ist auch, dass ein Patientenvertreter aus einer Selbsthilfegruppe bei der Leitlinien-Erstellung mit involviert war, der nochmal eine weitere Perspektive in die Erstellung unserer Arbeit einfließen lassen konnte.

Rund anderthalb Jahre hat das Autorenteam an der umfassenden Überarbeitung geschrieben. Finanziell gefördert wird das Leitlinien-Update vom Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).

>Hier finden Sie das neue Update der S3-Leitlinie





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Ende Februar feierten die ersten 14 Akademischen Expert*innen für Pflegemanagement und die ersten 37 Akademischen Expert*innen für Pflegepädagogik an der PMU Salzburg ihren Abschluss.

Im Bild: Salzburgs Gesundheits-Landesrätin Daniela Gutschi (ganz li.), Institutsvorstand Univ.-Prof. Jürgen Osterbrink (letzte Reihe 1.v.re.) sowie die beiden Studiengangsleitungen Martina Nussbaumer (erste Reihe, 3.v.re.) und Zapf-Pingert (erste Reihe, 2.v.re.) gratulierten den erfolgreichen Absolvent*innen.

Foto: © PMU/Mittermeier

Im Oktober 2022 waren die ersten Jahrgänge der dreisemestrigen, berufsbegleitenden Universitätslehrgänge (ULG) „Pflegemanagement“ und „Pflegepädagogik“ an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg gestartet worden. Die ULG richten sich an diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen mit mindestens zweijähriger Vollzeit-Berufspraxis und vermitteln die gesetzlich vorgeschriebenen Kompetenzen für Führungsaufgaben bzw. für Lehraufgaben nach § 64 bzw. § 65a GUKG.

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Mehr Informationen zu den ULG:





HB: Bester Arbeitgeber Österreichs 2024 in der Kategorie Gesundheit und Soziales

Die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) gibt gemeinsam mit dem Think Tank Vorbehaltsaufgaben eine Grundlegung und Einordnung zum neuen Vorbehaltsrecht heraus.

Bereits seit 2020 gilt das Pflegeberufegesetz, in dem auch das neue Vorbehaltsrecht der Pflegeberufe geregelt ist. Festgelegt ist dadurch erstmals, dass nur noch Pflegefachpersonen den Pflegebedarf von Menschen feststellen und individuelle Pflegeprozesse von kranken und pflegebedürftigen Menschen organisieren und verantworten dürfen. Dies dient in erster Linie dem Patientenschutz und der Sicherung der Pflegequalität.

Das Problem ist, dass es noch weithin unbekannt ist und sich kaum jemand daran hält. Dies soll sich nun ändern! Ein Autor*innenkollektiv aus Pflegewissenschaftlern, Pflegerechtlern, die im Think Tank Vorbehaltsaufgaben zusammenarbeiten, und weiteren Expert*innen hat eine umfassende Handreichung zur Grundlegung und Einordnung der Vorbehaltsaufgaben zusammengestellt.

Auch nach über vier Jahren nach Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes, mit dem die Pflegeausbildung reformiert worden ist, scheinen im Zusammenhang mit den Vorbehaltsaufgaben unzählige Fragen nicht geklärt und eine flächendeckende Umsetzung in weiter Ferne.

Prof. Thomas Klie vom Think Tank Vorbehaltsaufgaben erklärt: „Wir haben frühzeitig gesehen, dass die Vorbehaltsaufgaben nicht so umgesetzt werden, wie der Gesetzgeber es vorgesehen hat und beschäftigen uns von Beginn an daher nicht nur mit den berufsrechtlichen Aspekten, sondern auch mit den vielfältigen Aspekten der Verantwortungsübernahme und der weiteren Professionalisierung der Pflege.“

Prof. Inge Eberl, Vorsitzende der DGP erklärt dazu: „Unsere Veröffentlichung skizziert und problematisiert die unterschiedlichen Implikationen, die die Vorbehaltsaufgaben für die Sektoren und Versorgungsbereiche der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung mit sich bringen. In dieser Breite kann das ein Gesetz allein nicht leisten, da sind Pflegewissenschaft, Pflegerecht und Pflegepraxis gleichermaßen gefordert. All diese Bereiche bilden wir in unserem Autorenkollektiv ab und hoffen, dass die von uns vorgenommene Grundlegung zur weiteren Diskussion einlädt und die so wichtige Professionalisierung der beruflichen Pflege befördert“.

Die Handreichung erscheint just zu einem Zeitpunkt, in dem das von Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf den Weg gebrachte Pflegekompetenzgesetz Konturen annimmt. „Die Bedeutung der Vorbehaltsaufgaben kann mit Blick auf das kommende Pflegekompetenzgesetz, das einen wesentlichen Einfluss auf die interprofessionelle Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung haben wird, gar nicht groß genug bewertet werden“, betont Klie. Gerade mit Blick auf die angespannte Personalsituation in der Pflege werde es zukünftig besonders darauf ankommen, einen kompetenzorientierten Einsatz von Pflegefachpersonen zu ermöglichen und Verantwortlichkeiten neu zu verteilen. Das aktuell in Arbeit befindliche Pflegekompetenzgesetz greife dieses Anliegen in ermutigender Weise auf, so die Autoren.

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Das Klinikum Hochegg verfügt über die größte und modernste Lungenfachabteilung Niederösterreichs. Hier werden u.a. auch Tuberkulosepatient*innen behandelt

Im Bild (v.li.): DGKP Martin Gruber; OÄ Dr. Katharina Haring, Stationsleitung DGKP Sabine Hauer; DGKP Andrea Nagl; Abteilungsleiter Pulmologie Prim. Univ.Prof. Dr. Peter Schenk; Pflegeassistentin Katarina Sebestova

Foto: NÖLK Hochegg

Der 24. März steht jedes Jahr im Zeichen des internationalen Welt-Tuberkulosetages. Dieser erinnert an die Entdeckung des Tbc-Bakteriums im Jahr 1882 durch den weltberühmten Forscher Robert Koch in Berlin. Dadurch konnte eine Therapie gegen diese Erkrankung entwickelt werden, die bis dahin für viele Erkrankte tödlich war. Tuberkulose gilt auch heute noch mit 10 Millionen Betroffenen als weltweit häufigste Infektionserkrankung.

In Österreich ist die Zahl der Neuerkrankungen aufgrund der erstklassigen medizinischen Versorgung seit Jahren rückläufig. „Wir sind stolz, im Landesklinikum Hochegg eine besonders spezialisierte Abteilung zu haben, die bei Verdacht auf Tuberkulose genaueste diagnostische Maßnahmen ergreifen und so eine rasche Behandlung durchführen kann. So werden mittels Schnelltests der Nachweis des Bakteriums als auch dessen Empfindlichkeit innerhalb weniger Stunden erfasst, um rasch mit der optimalen Therapie beginnen zu können“, erklärt Spitals-Landesrat Ludwig Schleritzko.

Unbehandelt kann Tuberkulose auch heute noch zum Tod führen. Aber, wie der Leiter der pulmologischen Abteilung, Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Schenk erklärt, „ist das Risiko, an Tuberkulose zu erkranken, in Österreich bei gesunden Menschen sehr gering. Höhere Vorsicht ist bei eingeschränkter Immunabwehr, beispielsweise aufgrund einer HIV-Erkrankung, oder alkoholkranken Patientinnen und Patienten geboten.“

Bei ansteckender Tuberkulose werden Patient*innen in Einzelzimmern unter modernsten Bedingungen mit Doppelschleuse und Unterdruck-Luftabsaugung isoliert. Das Landesklinikum Hochegg steht in der ersten Reihe, wenn es um die Verhinderung einer Ausbreitung resistenter TBC-Erreger in Niederösterreich geht. „Bei Resistenzen sind die Erreger gegen manche herkömmlichen Medikamente nicht empfindlich und es bedarf einer speziell angepassten Form der Therapie“, so Prim. Schenk.

In den westlichen Ländern hat die Tuberkulose in den letzten 130 Jahren viel von ihrem einstigen Schrecken eingebüßt. Dennoch ist der Kampf gegen diese Krankheit auch wegen der Entwicklung von multiresistenten Erregern in vielen Teilen der Welt noch nicht gewonnen.

>Umfassende Info des RKI finden Sie hier





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Erfolgreicher Start für das interdisziplinäre Ausbildungsprojekt (LIA): Für vier Wochen haben sieben Studierende und Auszubildende „das Zepter in der Hand“.

Auf der Station 4.2 in der Klinik für Neurochirurgie kümmern sie sich als Team um rund zehn Patient:innen, die teils wegen Bandscheibenvorfällen, aber auch Gehirn- oder Wirbelsäulentumoren behandelt werden. Während der Projektlaufzeit sind die Teilnehmenden sowohl für die Versorgung ihrer Patient:innen als auch für die komplette Organisation der Station zuständig.

Begleitet wird das Projekt LIA von Ärzt:innen, Pflegekräften, Physiotherapeut:innen und Stationsapotheker:innen, damit die Patientensicherheit zu jeder Zeit gewährleistet ist.

Die ersten zwei Wochen hat sich der Nachwuchs bereits gut bewährt. Das Herzensprojekt von Annett Huke, Pflegerische Leiterin des Departments für Operative Medizin, und Prof. Erdem Güresir, Direktor der Klinik für Neurochirurgie, entwickelt sich zu einem „Magneten“ für Lehrende und Lernende gleichermaßen.

Vier Wochen Berufsgruppen-übergreifendes Teamwork im realen Stationsalltag.

Foto: UKL/Stefan Straube

Das LIA-Team besteht aus jeweils zwei Auszubildenden der Pflege und der Physiotherapie sowie aus zwei Medizinstudierenden und einer Pharmaziepraktikantin. „Ziel des Projektes ist es, den jungen Menschen so früh wie möglich das fach- und berufsgruppenübergreifende sowie eigenverantwortliche Arbeiten im Stationsalltag näherzubringen. Denn das ist später das A und O, um bestmöglich für unsere Patient:innen da zu sein“, erklärt Projektleiterin und Zentrale Praxisanleiterin Antje Köhler-Radziewsky, die LIA gemeinsam mit weiteren Zentralen Praxisanleiterinnen, dem Pflegeteam der Station A 4.2 sowie Dr. Florian Wilhelmy, Facharzt im Team von Klinikdirektor Prof. Erdem Güresir, ins Leben gerufen hat. Mit im Boot sind selbstverständlich auch Kolleg:innen der Medizinischen Berufsfachschule des UKL.

Tagesplan gibt Struktur und Orientierung

Während der vierwöchigen Projektzeit arbeitet das Team nach einem festen Plan, der die jeweiligen Aufgaben vorgibt und den Teilnehmenden als Orientierung dient. Zum Beispiel starten die Pflege-Azubis um 6.30 Uhr mit der Verteilung der notwendigen Medikamente, kontrollieren den Blutzucker der Patient:innen und bereiten die Visite vor. Bevor es hiermit losgeht, besprechen sich alle vorab gemeinsam: Um welche Patient:innen handelt es sich? Läuft alles nach Plan oder gibt es Besonderheiten? Auf was müssen wir achten, was folgt als nächstes?

Nach der Visite setzt das Team das Besprochene in die Tat um: Pflegemaßnahmen werden durchgeführt und dokumentiert, Essenspläne überarbeitet, Mobilitätsübungen durchgeführt, Patient:innen aufgenommen, Arztbriefe geschrieben und Untersuchungen angemeldet oder auch Fragen zu Medikamenten beantwortet.

Nachmittags steht eine Fallbesprechung auf dem Programm. Hier darf jeder gleichberechtigt mitreden und erhält am Ende ein Feedback der fachlichen Projektbegleiterinnen, die stets im Hintergrund ihre Augen und Ohren offenhalten. „Im Englischen bezeichnet man das Prinzip als ‚Sit on your hands and look outside the window'“, sagt die Projektleiterin mit einem Augenzwinkern.

Einmal in der Woche gibt es die Möglichkeit, das Erlebte zu reflektieren. Hier kommen alle Beteiligten zusammen und reden darüber, was gut gelaufen ist und was noch optimiert werden könnte. „Wichtig ist es aber auch, zu fragen, wie es den Teilnehmenden geht und zu besprechen, ob sie an der einen oder anderen Stelle eventuell noch mehr Unterstützung benötigen“, erklärt Dr. Wilhelmy.

LIA als fester Bestandteil des Ausbildungsprogramms geplant

Ganz neu ist der Ansatz des Projektes nicht: In der Vergangenheit gab es bereits das Projekt ‚Auszubildende leiten eine Station, das viele Jahre erfolgreich am UKL durchgeführt wurde. Köhler-Radziewsky: „Ein Novum ist, dass wir nun die erste Klinik in Deutschland sind, bei der gleich vier Berufsgruppen auf einmal im Einsatz sind“.

„Nach zwei Wochen Projektlaufzeit können wir bereits ein erstes positives Fazit ziehen. Wir sind sehr stolz auf unsere ersten Teilnehmenden. Sie sind mit vollem Elan dabei und meistern ihre Aufgaben mit Bravour – und auch unsere Patient:innen machen gut mit“, freuen sich Dr. Wilhelmy und Antje Köhler-Radziewsky.  Ziel sei es, auch andere Stationen von diesem Projekt zu überzeugen und es nach weiteren Testläufen als festen Bestandteil in das Ausbildungskonzept am UKL aufzunehmen.

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Über das Klinikum

Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) versorgt als Klinikum der Maximalversorgung mit 1.451 Betten jährlich mehr als 400.000 Patienten ambulant und stationär. Das UKL verfügt über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Mehr als 6.000 Beschäftigte sorgen dafür, dass die Patienten Zuwendung und eine exzellente medizinische Versorgung erhalten. Damit ist das UKL einer der größten Arbeitgeber der Region.