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Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Das Handekzem ist die Nummer 1 unter den Berufskrankheiten. Einen Ausblick auf Potenziale moderner topischer und systemischer Therapeutika bietet die jetzt aktualisierte Leitlinie Handekzem.

Handekzeme sind häufige entzündliche Hauterkrankungen, die nicht nur das individuelle Wohlbefinden der Betroffenen einschränken, sondern oft auch Auswirkungen auf den Beruf haben. Das Handekzem ist die Nummer 1 unter den Berufskrankheiten. Subtypen erkennen, Schweregrad einstufen, die richtige Therapie und ursachenbezogene Präventionsmaßnahmen einleiten – das sind die Themen der S2k-Leitlinie „Diagnostik, Prävention und Therapie des Handekzems“, die unter der Federführung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. (DDG) entstanden ist.

Die Schweregradeinteilung und das Stufenschema zur Therapie stehen besonders im Fokus der aktualisierten Leitlinie. Neue medikamentöse Behandlungsansätze mit Biologika und „kleinen Molekülen“ und ihre vielversprechenden Behandlungs-möglichkeiten werden vorgestellt.

Das Handekzem (HE) gehört zu den häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen. 9,1 % der Gesamtbevölkerung sind betroffen (1-Jahres Prävalenz). Zu den Auslösern/Ursachen gehören wiederholte Schädigungen der Hautbarriere durch hautreizende und Allergie-auslösende Stoffe, die in die Haut eindringen und ein Ekzem auslösen. Es gibt auch eine genetische Komponente.

Die Haut an den Händen und Handgelenken ist gerötet, es juckt und schmerzt. Hautrisse, Schwellungen, Bläschen und Entzündungen mit nässenden Läsionen, die dann Krusten bilden, beeinträchtigen Beruf und Freizeit. „Für die Betroffenen sind diese Symptome sehr einschränkend und belastend, denn die Hände sind unsere wichtigsten Werkzeuge. Daher ist es nicht überraschend, dass das Handekzem eine der verbreitetsten Berufskrankheiten ist und es die Statistik der gesetzlichen Unfallversicherung anführt“, sagt Prof. Dr. med. Andrea Bauer, Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Dresden.

Lange Krankschreibungen und sogar Berufsausstieg

Zu den besonders risikoreichen Branchen mit viel „Feuchtarbeit“ gehören beispielsweise das Gesundheitswesen, das Friseurgewerbe, die Metallindustrie, Reinigungsbetriebe oder Berufe in der Nahrungsmittelindustrie und der Gastronomie. Der Schweregrad des HE reicht von sehr leichter Ausprägung bis zu schweren chronischen und schmerzhaften Verläufen, die zu langen Krankschreibungen und Verlust des Arbeitsplatzes führen können. „Das chronische Handekzem hat eine hohe gesundheitsökonomische und sozialmedizinische Bedeutung“, erklärt Bauer.

In der aktualisierten Leitlinie, die sich in die Bereiche Klassifikation, körperliche Untersuchung und Diagnostik, Expositionsbewertung, Prävention sowie Therapie gliedert, werden zwei Aspekte besonders akzentuiert. Die Definition des Schweregrades und der Chronizität (was für die Auswahl der Therapieoptionen und den Prozess der Anerkennung als Berufskrankheit relevant ist) und das Stufenschema der Therapie. „Zur Bewertung der Handekzemschwere bieten sich ergänzend der sogenannte Hand eczema severity index (HECS)-Score oder der validierte Photographic guide an“, erläutert Bauer.

Zur Behandlung des Handekzems stehen zahlreiche topische, physikalische und systemische Therapieoptionen zur Verfügung, die sich am Schweregrad orientieren. Einen kompakten Überblick gibt eine Abbildung mit den wichtigsten Therapieempfehlungen. Topische Glukokortikosteroide mit niedrigem atrophogenem Potential sind Therapie der ersten Wahl beim leichten HE (Stufe 1) und beim mittelschweren bis schweren HE (Stufe 2). Empfohlen wird von den Leitlinienautorinnen und -autoren eine einmal tägliche Behandlung mit Glukokortikoiden. Sie ist ausreichend und möglicherweise sogar einer zweimal täglichen Anwendung überlegen. Es habe sich zudem gezeigt, dass die Wirksamkeit einer systemischen Behandlung mit Alitretinoin durch eine zusätzliche topische Therapie mit Glukokortikoiden gesteigert wird. Der Wirkstoff Alitretinoin wird seit Jahren erfolgreich als orale Therapie bei Stufe 2 und Stufe 3 (persistierendes mittelschweres und schweres Handekzem) eingesetzt.

Vielversprechende Ausblicke auf neue Therapien

In der Leitlinie wird zudem ein Ausblick auf zukünftige medikamentöse Therapieoptionen gegeben. „Die ersten Ergebnisse aus den Phase III Studien mit Biologika (Anti IL-4/IL-13 Antikörper) in der Indikation atopisches Hand- und Fußekzem und topischen JAK-Inhibitoren in der Indikation chronisches Handekzem sind vielversprechend“, betont Bauer. Hier eröffnen sich neue Behandlungsmöglichkeiten des atopischen und chronischen HE.
Eine Wirksamkeit von Anti-IL-13 Antikörpern beim atopischen Handekzem und systemische Jak-Inhibitoren beim atopischen und chronischen Handekzem ist aufgrund der Wirkprinzipien ebenfalls zu erwarten, aber bisher nicht mit ausreichender Evidenz belegt.

„Wir erhoffen uns von der Leitlinie, dass sie hilft, die Lebensqualität der Patient*innen mit Handekzem zu verbessern“, ergänzt Prof. Dr. med. Silke Hofmann, Chefärztin des Zentrums für Dermatologie, Allergologie und Dermatochirurgie, HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal. Zzudem sei denkbar, dass die Krankheitslast insgesamt zurückgeht, da die Arbeitsfähigkeit von Betroffenen durch eine leitliniengerechte Therapie gesteigert werden kann und krankheitsbedingte Fehlzeiten abnehmen.

Die Aktualisierung erfolgte auf Grundlage der europäischen Leitlinie „Guidelines for diagnosis, prevention and treatment of hand eczema“ aus dem Jahr 2022. Beteiligt waren mehrere deutsche Fachgesellschaften.
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Literatur:
Bauer A et al. S2k-Leitlinie Diagnostik, Prävention und Therapie des Handekzems. https://derma.de/fileadmin/user_upload/Leitlinien/013-053l_S2k_Diagnostik-Praeve…
Bauer, A, Worm, M. Neue Leitlinie und neue Therapiemöglichkeiten beim Handekzem. Dermatologie 74, 425–429 (2023). https://doi.org/10.1007/s00105-023-05143-4
Weitere Informationen: http://www.derma.de





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Bis zu 900.000 Menschen in Österreich leiden an Nierenschwäche (Niereninsuffizienz). Eine neue Patientenwebsite – „Die Niere leidet leise“ – unterstützt das Empowerment der Betroffenen.

Geschätzte neun von zehn Menschen wissen nichts von ihrer Erkrankung. Gefährlich ist, dass erste Symptome meist erst auftreten, wenn der Weg in die Dialyse bereits unausweichlich und die Lebensqualität dadurch drastisch eingeschränkt ist. Der Vorsorge kommt daher eine besondere Rolle zu. Expert*innen fordern, die Nierenparameter in die Vorsorgeuntersuchung mit aufzunehmen. Die neue Patient:innenwebsite> www.niereleidetleise.at soll für mehr Bewusstsein und Wissen über die Erkrankung sorgen und Patient:innen im Umgang mit ihrer Erkrankung unterstützen. Das neue Tool für mehr Aufklärung fußt auf einer gemeinsamen Kampagne von AstraZeneca und Bayer und wird von der ÖGN, der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie, und von der ÖGIM, der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin, unterstützt.

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Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck und familiär bedingten  Nierenerkrankungen sind besonders gefährdet, eine Nierenerkrankung zu erleiden. Wird diese nicht rechtzeitig behandelt, entwickelt sich eine Nierenfunktionsstörung und die Niere kann ihrer Aufgabe, das Blut zu reinigen, nicht mehr nachkommen. Umso wichtiger ist es, die Erkrankung rasch und frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Vorsorgeuntersuchung muss dringend ausgebaut werden

Den Ausweg sehen Expert*innen in einem umfassenden Screening und dem Ausbau einer verstärkten Vorsorge: „Um die Erkrankung frühzeitig behandeln zu können, muss diese auch frühzeitig erkannt werden. So fordern wir, dass neben Patient*innen mit Diabetes mellitus, mit Hypertonie, Adipositas und einer familiären Vorgeschichte von Nierenerkrankungen regelmäßig gescreent werden. Einfache diagnostische Maßnahmen, wie die Bestimmung der eGFR (estimated GFR, die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate als ein Maß für die Nierenfunktion) und Albuminurie bergen bisher ungenutztes Potenzial zur Prävention.  Ein frühzeitiges Screening kann sowohl die Häufigkeit von Erkrankungsfällen als auch die Sterblichkeit sowie die Kosten im Gesundheitssystem deutlich senken – vor allem aber viel menschliches Leid verhindern“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Marcus Säemann (Klinik Ottakring, Wien), Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie, die zentralen Forderungen der Aufklärungskampagne „Die Niere leidet leise“.

Neue Patientenwebsite soll zu besserer Aufklärung beitragen

Die Website www.niereleidetleise.at bietet umfassende Informationen über die Krankheit selbst, von den ersten Symptomen, Möglichkeiten der Früherkennung bis hin zur Therapie. Die Website richtet sich sowohl an neu Betroffene als auch an Interessierte, Angehörige, Freunde und Bekannte, die hilfreiche Informationen benötigen, um die Erkrankung besser verstehen zu können. Zusätzlich werden die Funktionsweise der Nieren und die Risikofaktoren für Nierenschwäche ausführlich erläutert. Kurze Videos, in denen Prof. Dr. Säemann als  Experte zu Wort kommt, erläutern Nierenerkrankungen zudem auch in Ton und Bild.

„Gerade bei einem Organ wie der Niere, die lange unerkannt leidet, zählt jeder Tag, um eine Dialyse oder eine Transplantation zu
verhindern. Ich begrüße daher die neue Patient:innenwebsite, die hoffentlich einen positiven Beitrag dazu leistet, Nierenerkrankungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken”, erläutert Rudolf Brettbacher, Präsident der ARGE Niere Österreich, der Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfevereine der Nierenkranken Österreichs.

Ursula Charwat, Obmann-Stellvertreterin der Selbsthilfe Niere und selbst Betroffene, bekräftigt: „Eine Nierenerkrankung ist meist nicht nur für einen selbst unsichtbar, vor allem in den frühen Stadien. Auch Freunde und Familie sehen einem die Erkrankung oft nicht an, wodurch es umso schwerer ist, diese Erkrankung zu erklären. Die neue Patient*nnenwebsite kann hier wertvolle Unterstützung bieten.“





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Jede*r kennt diese Hinweise auf Beipackzetteln: „Medikament mit reichlich Flüssigkeit, vor dem Essen, nach dem Essen oder gemeinsam mit einer Mahlzeit einnehmen“. Dass diese Hinweise nicht als Tipp zur leichteren Einnahme gedacht sind, sondern pharmazeutische Anweisungen darstellen, ist vielen Menschen nicht bewusst. Das kann jedoch gefährlich werden.

Dabei ist die Form der Einnahme entscheidend, ob das Medikament die gewünschte Wirkung erzielt oder ob unerwünschte Nebenwirkungen auftreten – im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohliche. Untersuchungen zufolge nehmen 50 Prozent aller Patient*innen die ihnen verschriebenen Medikamente entweder überhaupt nicht, nur teilweise oder unvorschriftsmäßig ein. Mit dramatischen Folgen sowohl für das Gesundheitssystem als auch für die Patient*innen selbst: So basiert jede* vierte Krankenhauseinweisung auf eine fehlerhafte Medikamenten-Einnahme. Allein bei Herz-Kreislaufpatient*innen führt dies zu 4.000 Todesfällen pro Jahr.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass sich jeder zweite Patient nicht an Beipackzettel oder ärztliche Anweisungen hält. Die Fehlerquellen sind vielfältig: Patient*innen nehmen keine oder die falschen Medikamente, sie nehmen die richtigen Medikamente in zu kleinen oder zu hohen Dosen, aufgrund von Alter und Vergesslichkeit in falschen Intervallen, vielleicht sogar doppelt oder dreifach. Gerade bei chronischen Krankheiten wie Tuberkulose, insulinpflichtiger Diabetes, Asthma und Grünem Star stellt dies jedoch das Hauptproblem der Behandlung dar.

Reichlich Flüssigkeit ermöglicht beste Wirksamkeit

Aufklärung zur richtigen Einnahme leistet Mag. Gunda Gittler (Bild), Leiterin der Apotheke der Barmherzigen Brüder Linz: „Auf vielen Beipackzetteln steht zum Beispiel der Hinweis ‘mit reichlich Flüssigkeit einnehmen‘. Dieser wird häufig überlesen oder ignoriert. Doch eine ganze Reihe von Medikamenten enthält Säuren und die können die Speiseröhre verätzen, wenn die Kapseln oder Tabletten beim Schluckvorgang hängen bleiben. Zudem ist die Flüssigkeit notwendig, damit die Arznei rascher den Magen verlässt. Die (meisten) Arzneimittel müssen, um zu wirken, in den Darm gelangen. Dazu braucht der Magen ein Signal der Füllung. Das erreicht man durch das Trinken von mindestens 1/4 Liter Wasser“, weist Apothekenleiterin Mag.
Gunda Gittler auf die Notwendigkeit hin, sich genau über Einnahme-Modalitäten zu informieren.

Keinesfalls Tabletten teilen, um das Schlucken zu erleichtern

Tabletten dürfen nur nach Anweisung eines Arztes oder Apothekers geteilt werden, auch wenn das Schlucken schwer fällt. Ganz schlecht ist es, den Kopf beim Schlucken ruckartig nach hinten zu werfen. Dabei wird nämlich die Tablette gegen den Gaumen gespült und dort abgebremst. Besonders problematisch ist die Einnahme von Arzneimitteln im Bett. Am besten ist es, den Kopf nach vorne zu beugen: Kinn gegen die Brust, bei ansonsten aufrechter Oberkörperhaltung. Durch die nach vorne gebeugte Kopfhaltung rutscht die Tablette direkt nach hinten in den Rachen.

Abbrechen der Behandlung

Von großem Nachteil ist ein grundloses, verfrühtes Abbrechen der Behandlung. Dies kann zu einem Wiederaufflackern der Krankheit oder einer gefürchteten Resistenz führen, z.B. bei einer Antibiotikatherapie gegen Infektionen.

Einnahme vor dem Essen

Vor dem Essen meint, dass der Wirkstoff in den leeren Magen gelangt, mit viel Wasser nachgespült wird und somit schnell in den Darm weiterbefördert wird. So kann die Arznei ihre volle Wirkung schnell entfalten. Ein weiterer Grund: Nahrung kann „Magensaft-resistente“ Tabletten unwirksam machen. Nehmen Sie Ihr Medikament mindestens 1 Stunde (!) vor dem Essen.

Einnahme während des Essens

Während des Essens werden Medikamente eingenommen, die z. B. magenschädlich sind und so kaum mit der Magenschleimhaut in Berührung kommen. Die Wirkung tritt erst verzögert ein, da der Wirkstoff im Essensgemisch nur langsam in Magen- und Darmwand gelangt, um von dort aufgenommen zu werden.

Einnahme nach dem Essen

Nach dem Essen bedeutet, dass das Essen den Magen bereits verlassen haben muss. Nehmen Sie Ihr Medikament mindestens 2 (!) Stunden nach dem Essen mit viel Wasser ein. Denn Nahrung kann diese Arzneien unwirksam machen. Ein wichtiges Beispiel dafür sind „Magensaft-resistente“ Tabletten. Sie haben einen Überzug, der nur auf leeren Magen stabil bleibt. Dieser Überzug dient entweder dazu das Medikament vor der aggressiven Magensäure zu schützen oder aber den Magen vor dem Medikament.

„Fragen nach, ob Einnahmehinweise verstanden wurden“

„Wir Apotheker*innen fragen daher beim Verkauf der Medikamente genau nach, ob die Einnahmehinweise des Beipackzettels verstanden worden sind. Vom Arzt angeordnete Gebrauchsanweisungen vermerken wir deutlich lesbar auf der Packung und wiederholen die Anweisungen auch mündlich, da manche Menschen eine bessere akustische Aufnahmebereitschaft besitzen“, so Gittler. Aufgeklebte Etiketten mit dem Namen der abgebenden Apotheke erleichtern den Patient*innen Rückfragen, falls nachträglich Unsicherheiten auftreten.

Auf Nummer sicher gehen: Verblisterte Medikamente aus der Apotheke

Für mehr Sicherheit in der Medikamenten-Einnahme bietet die Apotheke der Barmherzigen Brüder die sogenannte Medikamenten-Verblisterung an. Basierend auf dem Rezept des Arztes werden die Medikamenten sortiert und automatisiert nach dem jeweiligen Einnahmezeitpunkt abgepackt. Die Patient*innen können ihre Medikamente als Vorratspack für 14 Tage in der Apotheke bestellen und das zeitaufwändige oder fehlerhafte Einsortieren entfällt.

Fotos und Quelle: www.bblinz.at





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Foto: Vortragende, Betreuer:innen und Organisator:innen der Tagung am 02.06.2023, UMIT TIROL

Nach der pandemiebedingten Absage 2020 und dem Online-Hochschultag 2021 konnte der heurige Hochschultag an der UMIT TIROL zur Freude aller Beteiligten  wieder in Präsenz veranstaltet werden.

Am 2. Juni fand an der UMIT TIROL –  Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und   -technologie der fünfte Österreichische pflegewissenschaftliche Hochschultag statt, der von der Gesellschaft für Pflegewissenschaft (GesPW) des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes (ÖGKV) mit Unterstützung von acht Hochschulen veranstaltet wurde.

So wie die vorangegangen pflegewissenschaftlichen Hochschultage bot auch der 5.  Hochschultag  in einem Reviewprozess ausgewählten Absolvent:innen pflegewissenschaftlicher Studiengänge die Möglichkeit, ihre Qualifikationsarbeiten einem interessierten Fachpublikum vorzustellen. Neben den Präsentationen diente der Hochschultag insbesondere auch der Vernetzung der Hochschulabsolvent:innen und dem Austausch mit Lehrenden pflegewissenschaftlicher Studiengänge national wie international.

In ihrer Begrüßungsrede betonte die Rektorin der UMIT TIROL, Frau Prof.in Dr.in Sandra Ückert, die Einheit von Forschung, Praxis und Ausbildung. Ein Dreigestirn, das zusammengehört und auch am Beispiel des Hochschultages gut ersichtlich wurde. In ihrer Video-Grußbotschaft gratulierte die Präsidentin des ÖGKV, Frau Mag.a Elisabeth Potzmann, dem 5. Hochschultag anlässlich seines kleinen runden Geburtstages. Dass es wichtig ist, dass pflegewissenschaftliche Arbeiten nicht für die sprichwörtliche Schublade geschrieben werden, sondern zu einer Verbesserung der Pflegepraxis beitragen sollen und das auch können, war eine weitere wichtige Botschaft in der Eröffnungsrede, die von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Müller (Foto), MSc, Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und Leiter des Departments für Pflegewissenschaft und Gerontologie der UMIT TIROL an die Tagungsteilnehmer:innen gerichtet wurde.

Die Vorsitzende der GesPW, Frau Mag.a Karin Klas, hob in ihren einführenden Worten das wissenschaftliche Reviewverfahren hervor, dass die Auswahl der Vorträge am Hochschultag begleitete. Dass bislang noch keine Dissertation an einem der Hochschultage präsentiert wurde, waren hierbei motivierende Worte an die Einreichenden der kommenden Hochschultage. Zuletzt oblag es der Vorsitzenden der GesPW den Hochschultag für die Besucher:innen feierlich zu eröffnen.

In sieben Vorträgen wurden im Verlauf der Tagung interessante Forschungsergebnisse aus pflegewissenschaftlichen Abschlussarbeiten vorgestellt. Darunter fanden sich Themen wie Spiritual Care in der Pflege von Menschen mit malignen Gehirntumoren, gesundheitsbezogene Bedürfnisse älterer Menschen in der Gemeinde oder Schlafmanagement auf Intensivstationen.

Des Weiteren wurden sieben Abschlussarbeiten in Form von Posterpräsentationen, die Univ.-Prof. Dr. Vlastimil Kozon Ph.D. leitete, dem Publikum vorgestellt. Alle Poster wurden durch die Tagungsteilnehmer:innen fachlich-inhaltlich und auch formal-ästhetisch beurteilt. Folgende Poster wurden prämiert:

  1. Platz: „Erfahrungen von Kindern mit den ROTE NASEN Clowndoctors – eine multiperspektivische Studie“ von Katharina Gabl, BScN, MSc (Universität Wien)
  2. Platz: „Detektion des Delirs durch Angehörige auf der Intensivstation: Übersetzung, transkulturelle Adaption und Validierung der Family Confusion Assessment Method (FAM-CAM) für den deutschsprachigen Raum“ von Stephanie Greindl, MSc (Universität Wien)
  3. Platz: „Musik als non-pharmakologische Intervention zur Stress- und Schmerzreduktion bei Neugeborenen und Säuglingen“ Emily Schlipper, BSc (Campus Rudolfinerhaus)

Foto: Gewinner:innen der Posterpreise

In ihren Abschlussworten bedankte sich die Vorsitzende der GesPW Mag.a Karin Klas für die hervorragende Unterstützung des Hochschultages durch die UMIT TIROL, den acht Hochschulen als Kooperationspartner und dem Sponsor des Posterpreises, der Carenamics GmbH. Auch resümierte sie, dass es dem Hochschultag aus Sicht der GesPW erneut gelungen ist, seinen Zielen gerecht zu werden und zur Vernetzung der pflegewissenschaftlichen Hochschulen beizutragen.

Zum Abschluss des 5. Österreichischen pflegewissenschaftlichen Hochschultages wurde ein Ausblick auf dessen 6. Auflage gegeben, die 2025 an der FH Kärnten stattfinden wird, was von der Studiengangsleitung, Frau Anita Mitterdorfer, BA M.Ed. MA, in einer Videobotschaft angekündigt wurde.





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

„Wir werden in den nächsten Jahren die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr sicherstellen können (…) und gewisse Leistungen streichen müssen.“

Philippe Luchsinger (Bild), Präsident mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz

(„Wann kollabiert das Schweizer Gesundheitssystem?“ > ´Medinside´ vom 8. Juli 2023)





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Foto: powerpress medien GmbH

Die Gewerkschaft ver.di und die Waldkliniken Eisenberg in Thüringen haben sich auf einen bundesweit einzigartigen Tarifvertrag geeinigt: Die Wochenarbeitszeit der rund 700 Beschäftigten wird bis 2028 um bis zu fünf auf 35 Stunde pro Woche reduziert – ohne Lohnverlust.

 

Weitere Highlights des neuen Tarifvertrags:

  • Gehaltserhöhung um bis zu neun Prozent
  • Um die aktuellen Preissteigerungen auszugleichen, wird in den kommenden anderthalb Jahren ein Inflationsausgleich von 3.000 Euro gezahlt
  • Die Zahl der Urlaubstage wird von 30 auf 31 pro Jahr erhöht
  • Bis zu 35 Stunden pro Jahr für Weiterbildung
  • Beschäftigte im Schichtdienst, insbesondere Pflegepersonal, erhalten ein Anrecht auf sechs freie Wochenenden pro Quartal

Bessere Arbeitsbedingungen – mehr Fachkräfte

»Dieser Tarifvertrag zeigt den Weg, die Arbeitsplätze im Krankenhaus attraktiv zu machen«, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Bernd Becker. »Gute Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen sind die richtigen Antworten auf Arbeitskräftemangel und Berufsflucht.« Der Gewerkschafter hob hervor, dass die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung in den Tochterunternehmen schrittweise auf das Niveau der Muttergesellschaft angehoben werden. »Krankenhaus ist Teamarbeit. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass alle Beschäftigten von dem Tarifvertrag profitieren.«

Work-Life-Balance im Mittelpunkt

David-Ruben Thies, Geschäftsführer der Waldkliniken Eisenberg, hob den innovativen Charakter des neuen Tarifwerks hervor, der den Beschäftigten größtmögliche Flexibilität gebe, um Arbeit und Privatleben gut miteinander vereinbaren zu können. Um genug Beschäftigte für eine gute Behandlung, Pflege und Versorgung zu gewinnen und im Beruf zu halten, müssten die Arbeitsbedingungen dringend verbessert werden. „Wir gestalten hier in Eisenberg das Krankenhaus der Zukunft. Für Patienten und für Mitarbeiter. Dafür schaffen wir den bestmöglichen Rahmen und haben genau hingehört, was für unsere Mitarbeitenden wichtig ist“, zeigt sich der Geschäftsführer vom neuen Tarifvertrag überzeugt.

Der Haustarifvertrag gilt seit 1. Juli 2023.





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Das elektronische Patientendossier (EPD) kommt seit zwei Jahren nicht vom Fleck. Zu wenige Einrichtungen und Bürger*innen machen mit. Der Bundesrat (Regierung) will das EPD daher gesetzlich für alle verbindlich einführen. 
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Obwohl eigentlich bereits heute alle Spitäler, Geburtshäuser und Pflegeheime verpflichtet wären, das EPD einzusetzen und alle behandlungsrelevanten Informationen darin einzutragen, machen erst weniger als die Hälfte dieser Institutionen mit. Und nur rund 18.000 Bürger*innen in der Schweiz haben bereits ihr individuelles EPD. Von 276 Spitälern haben sich erst 120 dem EPD angeschlossen ebenso nur jedes dritte der rund 1.500 Alten- und Pflegeheime. Doch nun will der Bundesrat auch Arztpraxen, Apotheken und Physiotherapien dazu verpflichten, sich dem EPD anzuschliessen.

Jede*r erhält EPD automatisch – Widerspruch dennoch möglich

Der Bundessrat will nun für alle Personen, die in der Schweiz wohnen, automatisch ein EPD eröffnen. Freiwillig ist dann nur noch die datenschutzrechtliche Fixierung, welche Gesundheitsfachpersonen auf das Dossier Zugriff haben. Wer kein EPD will, muss beim Kanton Widerspruch gegen die Eröffnung des EPD einlegen. Künftig müssen die Kantone überwachen, dass sich die Einrichtungen ans EPD anschliessen und sie müssen dafür sorgen, dass die Bevölkerung ein EPD erhält. Nicht zuletzt müssen sie künftig auch die EPD-Anbieter finanzieren.

Wer administriert das EPD?

„E-Health Suisse“ ist im Auftrag von Bund und Kantonen fürs EPD verantwortlich. Das EPD ist – zum Unterschied etwa zu diversen „Gesundheits-Apps“ privater Anbieter! – gesetzlich streng geregelt und erfüllt höchste Sicherheitsstandards. Allein das EPD kann gewährleisten, dass sich wirklich alle EPD-Anbieter und Gesundheitseinrichtungen miteinander verbinden können.

Das bietet das EPD den Nutzer*innen

Das elektronische Patientendossier (EPD) ist eine Sammlung elektronischer Dokumente und Daten mit individuellen Informationen über die Gesundheit. Gespeichert werden zum Beispiel Laborwerte, Operationsberichte oder Medikamentenrezepte.
Ärzte, Apotheken, Pflegefachpersonen oder Therapeut*innen können während einer Behandlung die medizinischen Informationen nutzen und jeweils ergänzen.
Das EPD soll künftig auch als elektronischer Impfausweis dienen. Ausserdem können sich die Nutzer*innen an die Einnahme von Medikamenten erinnern lassen.
Das EPD soll – bei höchstem Schutz der sensiblen Gesundheitsdaten der Patient*innen – vor allem die Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsfachpersonen erleichtern und aufwändige Rückfragen oder das Anfordern von Befunden in Zukunft unnötig machen. Die EPD-erfassten Patient*innen müssen somit künftig keine Papierbefunde mehr in Arztpraxis oder Krankenhaus mitbringen.

Kommentar

Wer sich näher dafür interessiert, wie das „EPD für alle“ erfolgreich funktionieren kann – und welche vielfältigen digitalen Vorteile (und Erleichterungen) es sowohl der Bevölkerung als auch den professionellen Akteur*innen im Gesundheitswesen bietet – der werfe einen Blick auf die in Österreich verpflichtend(!) eingeführte „ElLektronische Gesundheits-Akte“ >> ELGA.
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Diese wurde auf Basis einer Bund-Ländervereinbarung aus dem Jahr 2005 (!) >gesetzlich verankert, schrittweise aufgebaut und bundesweit ausgerollt – und ist heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.
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(Das Rad muss nicht mehr neu erfunden werden – am besten und Kosten sparend lernen wir aus den international erfolgreich implementierten Best-practise-Beispielen).
Die Red.




Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Der Bevölkerung muss erklärt werden, dass die Leistungen, die das qualitativ hochstehene Gesundheitssystem bisher erbracht hat, so nicht mehr möglich sind, meint Philippe Luchsinger (Bild), Präsident mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz. In seinem Gastbeitrag im Branchenblatt ´Medinside´ erläutert er, warum.

Hausarzt Philippe Luchsinger mit eigener Praxis in Affoltern am Albis

Foto: Medinside

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Viele Hausärzte gehören der gleichen Altersgruppe an und werden daher auch etwa zur gleichen Zeit ihre Praxistätigkeit beenden. Die Folge: „Ein Drittel der Konsultationen werde laut einer Studie der OECD nicht mehr geleistet werden können. Der drohende Ärztemangel war bereits in einer Studie im Jahr 2005 und präziseren Folgestudien prognostiziert worden. Mangels weitsichtiger politischer Massnahmen habe die Schweiz „heute zu wenig Haus- und Kinderärzt*innen“, stellt der Autor fest.

„Wir werden in den nächsten Jahren die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr sicherstellen können und gewisse Leistungen streichen müssen.“

Dies sei  dem Autor zufolge der Tatsache geschuldet, dass das Schweizer Gesundheitssystem längst schon nur durch Pflegefachkräfte und Mediziner*innen aus dem Ausland über Wasser gehalten werde und es zunehmend zu Bettensperren und ersten Klinikschliessungen wegen akuten Fachkräftemangels komme. Luchsinger: „Die Ressourcenproblematik führt dazu, dass dringend nötige strukturelle Reformen unseres Systems nicht freiwillig, sondern unter hohem Druck ausgeführt werden müssen.“
Der Autor resümiert abschliessend: „Es werden einige schmerzhafte Einschnitte geschehen müssen, damit das System als Ganzes nicht abstürzt. Pflästerli nützen da nichts mehr.“…

> zum Gastbeitrag auf ´Medinside´ vom 8. Juli 2023

(Gastbeiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen, wir wollen jedoch verschiedensten Perspektiven Raum geben und zum Diskurs anregen. Die Red.)





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Der Lebenswelt Heim Bundesverband zeigt in einem Offenen Brief die Probleme auf, die das Gesundheitstelematikgesetz mit sich bringt – und hinterfragt: „Wie barrierefrei nutzbar sind diese für jene, denen die Dienstleistung zugutekommen sollte?“

 Das angesprochene Gesetz regelt neben der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) und dem elektronischen Impfpass auch, wie die eindeutige Identifikation von Patient*innen zu erfolgen hat, die ein elektronisches Rezept in der Apotheke einlösen möchten. Während der Corona-Pandemie wurde eine Sonderregelung getroffen, die nun Ende Juni 2023 ausgelaufen ist. Das bedeutet, dass sich Personen seit 1. Juli 2023 beim Einlösen von e-Rezepten in der Apotheke entweder mit ihrer E-Card, mittels meineSV-App am Smartphone oder mittels 12stelligem elektronischem Code ausweisen müssen. Digitalisierung ist auch hier die Devise. Der Arzt druckt nicht mehr ein Rezept in Papierform aus, sondern verordnet das Präparat elektronisch, dieser elektronische Datensatz kommt in die Apotheke und die betroffene Person, die sich auf eine der oben beschriebenen Arten eindeutig ausweist, erhält das Medikament. Klingt doch gut, oder?

Nur hat man hier leider auf die älteren Menschen vergessen. Wenn die Ärzte nun keine Papierrezepte mehr ausdrucken, ist es für jene, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, beinahe unmöglich, ein Rezept in der Apotheke einzulösen.

Gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG), in der sich die großen Anbieter mobiler Pflegedienste zusammengeschlossen haben und weiteren Organisationen hat der Lebenswelt Heim Bundesverband in den letzten Monaten bei den verantwortlichen Stellen – dem Ministerium und dem Dachverband der Sozialversicherungsträger – intensiv auf das Problem aufmerksam gemacht.

„Überall, wo ein Mensch darauf angewiesen ist, dass jemand stellvertretend für ihn ein Medikament abholt, stoßen wir auf große Probleme“, alarmiert Martin König (Bild), der Vizepräsident von Lebenswelt Heim. „Viele ältere Menschen besitzen kein Smartphone und können dementsprechend die digitalen Lösungen wie die meineSV-App oder die elektronische ID nicht nutzen. Besonders schwierig ist es dort, wo professionelle Pflegedienste für mehrere Klient*innen gleichzeitig die Medikamentengebarung übernehmen. Das gilt für die mobilen Dienste gleichermaßen wie für uns in den Pflegeheimen“, berichtet König. „Den Heimen bleibt dann in Wirklichkeit nichts anderes übrig, als die e-Cards der Bewohner*innen in eine Schuhschachtel zu packen und jemanden aus dem Team damit in die Apotheke zu schicken. Das ist den Mitarbeitenden nicht zumutbar, das verschlingt Personalressourcen, die wir nicht haben und das widerspricht in jeglicher Hinsicht dem Datenschutz. Es braucht jetzt dringend eine Lösung!“ alarmiert König. Er spricht stellvertretend für die Führungskräfte und Mitarbeiternden in den rund 650 Mitgliedsheimen des Lebenswelt Heim Bundesverbandes.

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e-cards der Heimbewohner*innen stets aufs Neue einsammeln und zur Abholung der mittels e-Rezept verordneten Medikamente  in die Apotheke tragen? Unterstützende Digitalisierung sieht anders aus …

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„Der Versorgungsprozess endet weder mit dem Gesetz noch mit der Verschreibung, er endet bei den Betroffenen. Es geht darum, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen und das bedeutet, diese Aufgabe rechtlich, logistisch und finanziell aufwandsgerecht abzusichern“ konkretisiert Jakob Kabas, Präsident von Lebenswelt Heim: „Die Sozialversicherung schlägt uns vor, dem Problem mit einer Softwarelösung zu begegnen, die die Daten vom Pflegeheim zum Arzt und in weiterer Folge zur Apotheke übermittelt. Das hilft uns aber nicht viel, denn als Pflegeheim kann ich weder einer Arztordination noch einer Apotheke vorschreiben, welche Systeme sie in ihren Abläufen implementieren sollen. Und das Problem, wie die Medikamente dann in der Apotheke ausgegeben und abgeholt werden können, ist damit ebenfalls nicht gelöst.“

Aber warum ist es so schwierig, eine gemeinsame Lösung zu finden, die rechtskonform und gleichzeitig in der Praxis umsetzbar ist? Jakob Kabas hat darauf eine Antwort: „Wenn wir aus der Pandemie eines gelernt haben, dann, dass Prozesse in der Umsetzung funktionieren, wenn alle Betroffenen von Beginn an gut eingebunden sind. Klar ist das der mühsamere Weg, aber er führt aus der Perspektive der unmittelbar Betroffenen zum Ziel. Das ist in diesem Fall leider nicht passiert.“

Der Lebenswelt Heim Bundesverband fordert angesichts der Dringlichkeit des Themas eine rasche Lösung, die sicherstellt, dass es zu keinen Versorgungslücken kommt. Gleichzeitig muss währenddessen eine funktionierende und praktikable Dauerlösung gefunden werden.

„Wir können nicht akzeptieren, dass Bewohner:innen unversorgt bleiben, weil einzelne Ärzt*innen die Verordnung bzw. Apotheken die Ausfolgung von Medikamenten ohne physischen e-Card-Kontakt verweigern. Bereits jetzt kommt es aufgrund der großen Unsicherheiten in ganz Österreich zu solchen Situationen,“ fasst Martin König zusammen. Es ist jetzt dringend notwendig, dass endlich alle Beteiligten in diesem Versorgungsprozess in die Erarbeitung von rechtskonformen und praktikablen Lösungen eingebunden werden.

> Offener Brief zum Gesundheitstelematikgesetz

 





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) an der Hochschule Osnabrück hat kürzlich einen Sonderdruck zum Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Hautintegrität in der Pflege“ veröffentlicht.

Dieser Expertenstandard wurde von einer 12-köpfigen Expert*innenarbeitsgruppe unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Jan Kottner von der Charité-Universitätsmedizin Berlin entwickelt und im Rahmen der 11. Konsensus-Konferenz in der Pflege am 17. Februar 2023 in Osnabrück der Fachöffentlichkeit vorgestellt, diskutiert und abschließend konsentiert.

In dem nun vorliegenden Expertenstandard wird ein Kernthema pflegerischen Handelns beschrieben. Die Expert*innen haben auf Grundlage der vorliegenden Evidenz Empfehlungen zur professionellen Unterstützung bei der Reinigung und Pflege der Haut ausgesprochen, mit dem Ziel, die Hautintegrität zu erhalten und zu fördern. Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf der Prävention von Inkontinenz-assoziierter Dermatitis, Windeldermatitis, Intertrigo und Skin Tears sowie der Pflege bei Xerosis cutis und bei leichten Formen der Inkontinenz-assoziierten Dermatitis, Windeldermatitis und Intertrigo, solange noch kein sichtbarer Barriereverlust der Haut vorliegt.

Der nun vorliegende Sonderdruck kann direkt über das DNQP bestellt werden. Die Veröffentlichung enthält den Expertenstandard, die Kommentierung zu den Standardkriterien sowie die Literaturstudie zum Thema. Auf der Homepage des DNQP steht ein Auszug aus der Veröffentlichung zur Verfügung.

Der Expertenstandard wird seit Mai 2023 in 31 Einrichtungen aus dem Krankenhausbereich, der stationären und ambulanten Langzeitversorgung aus ganz Deutschland modellhaft implementiert. Die Ergebnisse des Implementierungsprojektes werden im Rahmen des 26. Netzwerk-Workshops am 01. März 2024 vorgestellt und diskutiert.





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Anke Jentzsch (38, Bild) ist neue Pflegedirektorin – und somit auch Mitglied der Klinikleitung – an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, einer der größten Universitätskliniken Europas. Die Bestellung durch den Aufsichtsrat war bereits Ende 2022 erfolgt.

Die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Jentzsch war zuvor Pflegedirektorin und Mitglied des Krankenhausdirektoriums der zur Agaplesion Gruppe gehörenden Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz. Sie hat ein Studium in Pflegepädagogik sowie in Management im Sozial- und Gesundheitswesen abgeschlossen.

Die Agenden der stellvertretenden Pflegedirektorin wird weiterhin Franziska Landgraf übernehmen, die diese Position bislang kommissarisch innehatte. Sie ist seit 1993 an der Charité tätig.

Foto: © Charité /Charles Yunck





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Wie viele Pflegekräfte aus dem Ausland in Österreich – mit staatlichem Berufsausweis ausgestattet – tatsächlich arbeiten, zeigt ein Blick in das seit 2018 verpflichtend eingeführten Gesundheitsberufe-Register (GBR). Diese öffentlich einsehbare Datenbank ermöglicht – zum Unterschied von Deutschland oder der Schweiz – exakteste Auskünfte über Qualifikationen, Einsatzbereiche und -regionen und bietet damit eine wertvolle Planungshilfe.

So einfach lässt sich demnach beispielsweise die Frage beantworten: Wie viele Pflegekräfte mit Berufsabschluss in Deutschland arbeiten (Stand: Ende 2021) in Österreichs Krankenhäusern, Pflegeheimen oder ambulanten Diensten?

Auf Seite 24 des GBR-Berichts 2021 (siehe Link u.) können sie folgende Antwort finden:

  • 89% von den 165.306 Personen die mit einem Pflegeberuf registriert sind, haben eine österreichische Staatsbürgerschaft.
  • Von den 11% verbleibenden Pflegenden kommen 22% aus Deutschland. Das sind dann ca. 3.800 Personen.

Im GBR wird neben dem Land der beruflichen Erstausbildung auch die aktuelle Staatsbürgerschaft erhoben. Von den elf Prozent der Angehörigen der Pflegeberufe mit ausländischer Staatsangehörigkeit kommt ein Großteil aus den angrenzenden Staaten Deutschland (22 %), Slowakei (14 %) und Slowenien (7 %). Weitere Herkunftsländer sind u. a. Bosnien und Herzegowina (7 %), Ungarn (7 %), Rumänien (6 %), Polen (5 %), den Philippinen (4 %), Tschechien (4 %) und Serbien (4 %).

Anerkennungsverfahren

Bei den erforderlichen Nostrifikationen handelt es sich um die Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen aus Drittländern (außerhalb der EU, des EWR oder der Schweiz). Nostrifikationen werden zumeist unter Auflagen erteilt, die das Nachholen von fehlenden theoretischen und/oder praktischen Ausbildungsinhalten vorschreiben. Unter allen GuK‑Berufen wurden rund zehn Prozent aller Ausbildungsabschlüsse im Ausland erworben (vgl. Abbildung 2.4).

Erläuterung: Die Abkürzungen der gesetzlichen Berufsbezeichnungen in der Tabelle bedeuten „Diplomierte*r Gesundheits- und Krankenpfleger*in (DGKP)“ sowie „Pflegefachassistenz (PFA)“ und „Pflegeassistenz (PA)“. Die Ausbildungsdauer beträgt für DGKP drei Jahre an Fachhochschulen mit Berufsberechtigung und Bachelor-Abschluss, für PFA zwei Jahre und für PA ein Jahr an Gesundheits- und Krankenpflegeschulen.

Der GBR-Jahresbericht 2022 ist noch in Bearbeitung und wird nach Fertigstellung >> hier abrufbar sein.

> zum GBR-Bericht 2021





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Der Best Practice Award „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ holt Gesundheitseinrichtungen vor den Vorhang, die innovative Klimaschutzprojekte im Gesundheitswesen umsetzen.

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Die eingereichten Projekte werden von einer Jury, bestehend aus Fachexpertinnen und -experten aus den Bereichen Klima und Gesundheit, bewertet. Die prämierten Projekte werden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung durch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Bild) ausgezeichnet.

Einreichungen sind bis 8. September möglich.

Einreichungen sind in fünf Kategorien möglich. In jeder Kategorie werden die besten drei Projekte ausgezeichnet:

  • Gebäude/Energie/Grünräume
  • Mobilität
  • Abfall- und Ressourcenmanagement sowie nachhaltige Beschaffung
  • Ernährung
  • Kommunikation und Bewusstseinsbildung

Alle prämierten Projekte werden mit einem Zertifikat gewürdigt. Jedes ausgezeichnete Projekt wird mit einem Preisgeld in der Höhe von 1.500 € prämiert und der Öffentlichkeit präsentiert.

>> Mehr Infos





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

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Das Wort Trauma geht auf den griechischen Begriff für Wunde zurück und eine solche Wunde kann sowohl unseren Körper als auch unsere Seele betreffen – oder für beides langanhaltende Folgen haben. Der Umgang mit einem erlebten Trauma ist dabei höchst individuell. Von den Möglichkeiten, Betroffene nach einer traumatischen Erfahrung auf ihrem Genesungsweg zu begleiten, berichtet diese Ausgabe.

Schwerpunkt: Trauma

• Sicheren Boden unter den Füßen haben. Weshalb Traumatherapie mit Stabilisierung und Ressourcenaktivierung beginnt (Michaela Huber)
• Den Blick weiten. Auswirkungen von sexualisierter Gewalt auf die Angehörigen der Betroffenen (Beate Kriechel)
• Ererbte Wunden. Transgenerationale Traumatisierung (Katharina Drexler)
• Trauma und Psychose. Ein Plädoyer für eine beziehungsorientierte traumasensible Pflege (Ruth C. Ahrens)
• Leider keine Einzelfälle. Traumata durch Gewalterleben während der Geburt (Martina Kruse und Katharina Hartmann)
• Noch immer ein Tabuthema. Emotionale Traumatisierung im Rahmen der ärztlichen Berufsausübung (Jennifer Theißen)
• Intensivtagebücher – ein Weg aus der Krise? (Peter Nydahl, Kristin Gabriel und Teresa Deffner)
• Prävention durch Fortbildung. Der Verein HeldenStärker trainiert Rettungskräfte und Notärzt:innen gemeinsam für Kindernotfälle (Stefanie Seeger, Isabella Mayer und Marion Muhalia)
• Beziehung vor Erziehung. Heilende Alltagspädagogik für traumatisierte Kinder (Irmela Wiemann)
• Trauma. Bücher zum Weiterlesen

Weitere Themen:

• Leiharbeit in der Pflege. Pro und Contra (Marcus Jogerst-Ratzka und Gregor Voht) • Schmerz in vielen Facetten. Bericht von der DGPFG-Jahrestagung (Wolf Lütje) • Diskussionsräume, Dickköpfe und Dissense. Aktuelles zum Thema Schwangerschaftsabbruch (Marion Hulverscheidt) • Pflege und Kliniken am Limit – auch nach Lauterbachs Reformen (Wolfgang Wagner) • Raus aus der „Schonraumfalle“! Ein Gespräch mit Raúl Aguayo-Krauthausen • Lindern mit Cannabis. Cannabis-Wirkstoffe in der palliativen Begleitung (Anette Christian) • Alles außer inklusiv. Wie ein Aktionsplan für das Gesundheitswesen scheitert, bevor er aufgestellt wird (Oliver Tolmein) • Utopischer Raum des Nachdenkens. Die „Global Assembly“ in Frankfurt am Main (Ramona Lenz) • Lieferengpässe bei Arzneimitteln. Ursachen und Gegenmaßnahmen (Florian Schulze) • Pubertätsblocker & Co. Chancen und Risiken der Geschlechtsangleichung (Martina Lenzen-Schulte) • Klimawandel und Pflege. Haltung, Wissen und Handeln von Pflegefachkräften in der Praxis (Eva Cruel et al.) • Kunst und Kultur: Der Körper ist das stärkste Medium. Christoph Müller im Gespräch mit Vanessa Porter • Abschied. Mutters letzte Station (Jutta Bender) • Demenzsensible Konzepte in Krankenhäusern verstetigen. Die Projektreihe „Blickwechsel Demenz.NRW“ zieht Bilanz (Cornelia Plenter) • Gesundheit global: Zwischen Ängsten und Abhängigkeit. Leihmütter in der Ukraine (Melanie M. Klimmer) • Gleiche Gesundheitschancen – ein Menschenrecht. Gesundheitliche Ungerechtigkeit und Gesundheitsförderung bei trans* Menschen (Ray Trautwein, Lando Lankenau et al.) • Besser reich und gesund als arm und krank (Joseph Randersacker)

Auf der Verlags-Homepage finden Sie zu jedem Heft: Editorial, Inhaltsverzeichnis, ausgewählte Artikel und Buchbesprechungen sowie eine vollständige >> Übersicht aller erhältlichen Ausgaben.





Leitlinie „Handekzem“ aktualisiert – vielversprechende neue Behandlungsoptionen

Haben Sie schon von „Allfred“ gehört? Allfred steht für Alltag, Freizeit, Dienstleistung und bringt Menschen mit Hilfebedarf und Helfer*innen zusammen. In ganz Oberösterreich ist dieser Dienst via Onlineplattform und App möglich. In weiteren Bundesländern ist dieser Service bereits im Aufbau.

Irmgard und ihr Ehemann Walter sind dankbar für die wöchentlichen Besuche durch Helferin Elisabeth. Walters Polster war in die Jahre gekommen und Irmgard hat erzählt, dass sie schon lange vorhat, einen neuen zu kaufen, doch das Geschäft öffentlich schwer erreichbar sei. „Da bin ich einfach hingefahren und hab ihn besorgt – für mich absolut kein Aufwand und die Freude bei Walter war riesengroß. Das tut so gut“, schildert Elisabeth.

Schnell und unbürokratisch via allfred.at

Gefunden haben sich die drei über Allfred. Die Nachbarin hat Irmgard und Walter von dieser Dienstleistung erzählt und ihnen die Kontaktdaten gegeben. Denn jetzt haben sie Unterstützung gesucht, weil Irmgards Gesundheit viel Aufmerksamkeit erfordert.  Mit einem Anruf bei der Allfred-Koordinatorin kam alles ins Rollen. Im Rahmen eines betreuten Kundenprofils konnte das Ehepaar ihre Bedürfnisse und gewünschten Hilfeleistungen bekannt geben, dann übernahm das Allfred-Team die digitale Abwicklung der Suche nach einer Alltagshelfer*in.

Online anmelden und Helfer*in werden

Elisabeth hat von Allfred durch eine Arbeitskollegin erfahren. Sie hat bereits öfters mit dem Gedanken gespielt, sich als Personenbetreuerin selbstständig zu machen. Da Elisabeth jedoch noch einem 25-Stunden-Job im Sozialbereich nachgeht, hat sie sich für eine Kombination mit Allfred entschieden. Nach einem Online-Kennenlerngespräch mit dem Allfred-Team erstellte sie ihr Helferin-Profil und reagierte gleich auf die Online-Suchanzeige von Irmgard und Walter. Auf die Frage wie das erste Treffen verlief, mussten alle drei herzlich lachen.

„Elisabeth ist einfach großartig. Es passt alles. Wir sind einfach auf allen Ebenen auf einer Wellenlänge. Egal, ob beim Ordnungs- und Sauberkeitssinn, Verlässlichkeit oder menschlich, Elisabeth ist eine wahre Bereicherung für uns. Ein gutes Gefühl gibt uns auch ihre Erfahrung in der Pflege. Es tut gut, zu wissen, dass hier auch eine Unterstützung möglich wäre. Wir haben uns entschlossen, dass Elisabeth uns lebenslang begleiten wird“, so Alfred.at-Kundin Irmgard.

Und auch Elisabeth ist dankbar, was sie von den beiden alles lernen kann. Sie weiß, wie sie ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, dafür schlägt ihr Herz. „Ich freue mich, den beiden nächste Woche Schaumrollen vom Jahrmarkt bringen zu können, weil ich weiß, die schmecken ihnen so.“ Herzlich lächeln sie sich an, man spürt die Verbundenheit.

allfred.at – verbindet Menschen

Allfred verbindet Menschen, die helfen wollen, und Menschen, die Gesellschaft oder Unterstützung im Alltag suchen. Denn gemeinsam ist vieles einfach schöner. Das ist die Idee, und über die Jahre ist sie gewachsen. Eine neue Online-Plattform bringt nun Alltagshelfer*innen und Kund*innen ganz leicht und digital zusammen.

Profil online anlegen, Suchfunktionen nutzen und Alltagsbegleitung finden. Das mehrfach ausgezeichnete Angebot inkl. eigener App finden Sie hier:

www.allfred.at