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BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

An der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege der AK am BFI Salzburg blicken 21 Absolvent:innen auf zwei spannende, aber auch herausfordernde Ausbildungsjahre zurück. Im feierlichen Rahmen nahmen sie am Anfang Dezember ihre Diplome und Abschlusszeugnisse entgegen.

Viele von ihnen bestritten den Weg zur Qualifikation „Pflegefachassistenz“ im zweiten Bildungsweg, was seitens der Gratulant:innen — darunter Rosina Klausner, Direktorin der Schule — besonders hervorgehoben wurde: „Ausbildung, Praktika und Privatleben zu vereinbaren, ist eine besondere Herausforderung, die unsere Absolventinnen und Absolventen erfolgreich gemeistert haben. Zukünftig leisten sie mit ihrer Tätigkeit einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherung der Gesundheitsversorgung im Bundesland Salzburg und üben einen Beruf aus, der vielfältige und erfüllende Karrieremöglichkeiten bietet.“

Ausbildungspartnerschaft mit dem Land Salzburg

Das Land Salzburg setzt zahlreiche Maßnahmen gegen den Pflegekräftemangel um, darunter auch die Finanzierung von Ausbildungsplätzen am BFI. Dazu Landesrätin Mag.a Daniela Gutschi: „Im Vorjahr schloss in unserem Bundesland eine Rekordzahl von 716 Absolventinnen und Absolventen eine Ausbildung im Bereich Pflege und Soziales ab. Diesen erfolgreichen Weg möchten wir in Salzburg mit allen Partnerinnen und Partnern weitergehen, der Bedarf an Fachkräften ist und bleibt hoch.“

AK: Einsatz hat sich bezahlt gemacht

AK-Präsident Peter Eder gratuliert den Absolvent:innen sehr herzlich zum Abschluss und ergänzt: „Es freut mich, dass sich unser Einsatz für eine leistbare Ausbildung im Pflegebereich bezahlt gemacht hat. Wir brauchen gut ausgebildete Pflegekräfte und viele konnten und können die Ausbildung nur machen, wenn es entsprechende Förderungen gibt.“ Seit 2023 beträgt das Pflegestipendium über die komplette Ausbildungsdauer sogar 1.400 Euro. Eder: „Wir kämpfen weiter für Verbesserungen im Bereich der Pflege und Betreuung – von der Ausbildung bis zur Pension.“





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Vergangenen Montag versammelten sich an die 100 Gäste im Haus der Barmherzigkeit Pflegeheim in Kirchstetten, um das Jubiläum eines der traditionsreichsten Pflegeeinrichtungen in Niederösterreich zu begehen.

Unter den Gästen der Feierlichkeiten zu 120 Jahren Clementinum waren Mitarbeiter*innen, Bewohner*innen, ehrenamtliche Helfer*innen, Wegbegleiter*innen und politische Vertreter*innen wie die niederösterreichische Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und der Bürgermeister der Marktgemeinde Kirchstetten, Josef Friedl sowie der Bischof der Diözese St. Pölten, Alois Schwarz.

Tradition und Moderne verbinden

„Ein solches Jubiläum bietet stets die Gelegenheit, innezuhalten und gemeinsam auf das Erreichte zurückzublicken“, betonte Christoph Gisinger, Institutsdirektor des Haus der Barmherzigkeit, in seiner Eröffnungsrede. Das Clementinum wurde 1903 auf dem Gelände eines ehemaligen Gutshofes gegründet und hat sich seither zu einer bedeutenden Institution für Pflege und einem der größten Arbeitgeber in der Region entwickelt. „Heute sind wir stolz auf einen hochmodernen Standort an dem ein multiprofessionelles Team für die bestmögliche Lebensqualität unserer Bewohner*innen sorgt“, so Gisinger.

Im Pflegeheim Clementinum leben derzeit 126 pflegebedürftige ältere Menschen, wobei eine besondere Expertise in der Intensivbetreuung von Menschen im Wachkoma besteht. Zudem betreut HABIT – Haus der Barmherzigkeit Integrationsteam am Standort Clementinum Menschen mit schweren Behinderungen in zwei Wohngemeinschaften und einem Basalen Tageszentrum.

Dank und Anerkennung für das engagierte Team

„Im Clementinum Kirchstetten wird den Menschen eine liebevolle Betreuung sowie eine bedürfnisorientierte Pflege zuteil. Ich danke dem professionellen Team sowie den vielen Ehrenamtlichen, die mit ihrem Einsatz und ihrem Engagement den Bewohnerinnen und Bewohnern eine höchstmögliche Selbstbestimmung und damit Lebensqualität ermöglichen“, so Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Die Heimleiterin des Clementinum, Veronika Schauer, nutzte ebenso die Feierlichkeit, um dem engagierten Team ihren herzlichen Dank auszusprechen. „Das Jubiläum unseres Pflegeheims erfüllt mich mit großem Stolz. Es ist ein Zeugnis für die herausragende Leistung unseres Teams, das sich tagtäglich für das Wohl unserer Bewohner*innen einsetzt“, betonte Schauer. Zugleich richtete sie ihren Dank an die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer*innen aus der Nachbarschaft für ihre treue Unterstützung.

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Ein Blick in die Zukunft

Im Rahmen der Jubiläumsfeier gab Markus Mattersberger, Geschäftsführer der HB Pflegeheime Niederösterreich, zudem einen Ausblick auf die Zukunft des Standorts. In den kommenden Jahren ist ein Neubau des Pflegeheims geplant, um dem steigenden Bedarf an qualitativ hochwertiger Pflege und Betreuung in der Region weiterhin gerecht zu werden. „Wir sind für die Weiterentwicklung des Clementinum mit unserem Partner, dem Land Niederösterreich, im guten Austausch und freuen uns darauf, unseren Bewohner*innen zukünftig eine noch angenehmere Wohlfühlatmosphäre bieten zu können“, so Mattersberger. Mit dem Neubau soll das Pflegeheim auf den modernsten Stand gebracht und auf 162 Pflegeplätze erweitert werden.

Foto: Institut Haus der Barmherzigkeit/APA-Fotoservice/Nielsen

 





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Gewiss ist: Eine nachhaltige Reform des Gesundheitswesens kann nur dann gelingen, wenn Bund, Länder und Kommunen endlich damit aufhören, zusätzliche Steuermilliarden in ein  strukturell völlig veraltetes Krankenhaussystem zu pumpen. Erst dann werden die neuen, zukunftsfähigen Strukturen genügend Ressourcen für ein dynamisches Wachstum erhalten.

Lazarus





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Die Landeskrankenhäuser Hartberg und Feldbach-Fürstenfeld inwerden Anfang 2024 zum Verbund „LKH Oststeiermark“ zusammengeführt. Ziel ist es, innovative Schwerpunkte zu setzen, sich stärker zu vernetzen und Ressourcen effizienter zu nutzen. Dies bringe Vorteile für Patient*innen und Mitarbeitende, betont die KAGes in einer Aussendung.

Die Kollegiale Führung des LKH Oststeiermark (v.l.): Ärztlicher Direktor Peter Krippl, Pflegedirektor Markus Kaufmann, Betriebsdirektor Peter Braun

Foto: © LKH Feldbach-Fürstenfeld/Lang

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Die bereits angekündigten Strukturmaßnahmen erfolgen mit langfristiger Perspektive unter dem Motto „Versorgung optimieren und Mitarbeitende entlasten“. So gibt es in einem LKH-Verbund mehr Möglichkeiten der Schwerpunktsetzung und der Kooperation, was letztendlich zu einer Stärkung aller drei Standorte führt. Dies komme der Bevölkerung und den Mitarbeiter*innen zugute, so die Krankenhausgesellschaft KAGes..

Künftig enge Kooperation im Bereich Geburtshilfe

So kann auch die Geburtenstation am Standort Hartberg bestehen bleiben. Möglich wird dies durch Diensträder-Kooperationen der geburtshilflichen Abteilungen in Hartberg und Feldbach. Der Leiter der Abteilung für Geburtshilfe in Hartberg, Prim. Dr. Gerhard Berger betont: „Der Weiterbestand der Geburtenabteilung in Hartberg ist gesichert. Unser hochmotiviertes Team aus Geburtshelfer*innen, Hebammen, Pflege, Anästhesie und Kinderärzt*innen freut sich über das Verbleiben dieser beliebten Abteilung am Standort Hartberg. Durch Dienstkooperation mit anderen geburtshilflichen Abteilungen der KAGes können zukünftig auch unvorhersehbare Personalausfälle kompensiert werden.“

Neue Standort-übergreifende Chirurgie

Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist die Entwicklung einer chirurgischen Abteilung Oststeiermark mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen an den drei Standorten. Übergeordnetes Ziel hierbei ist die Umsetzung eines abgestuften Versorgungskonzepts für die Bevölkerung der Oststeiermark. Demnach werden neben einer chirurgischen Akutversorgung an allen drei Standorten die wochenklinische Versorgung am StandortHartberg und die tagesklinische Versorgung in Fürstenfeld ausgebaut.

Die neue, standortübergreifende Abteilung wird damit zu einer der größten Chirurgien Österreichs. Der Start für den Echtbetrieb der chirurgischen Wochenklinik in Hartberg ist für das zweite Quartal 2024 geplant. Auch die Einführung modernster Robotertechnik ist im neuen Verbund angedacht.

Patientensteuerung wird optimiert

Des Weiteren wird ein zentrales Belegungs- und Ressourcenmanagement implementiert, mit dem Ziel, dass Patient*innen aufgrund ihres individuellen Krankheitsbildes dort hingeleitet werden, wo sie am besten versorgt werden können.

Bis März 2024 wird zudem am Standort Hartberg eine zentrale ambulante Erstversorgung (ZAE) umgesetzt. Sie wird die erste zentrale Anlaufstelle vor Ort für akute und dringliche Fälle, kann fächerübergreifend geführt werden und sichert somit die zeitnahe Notfallversorgung durch eine Optimierung der Patient*innenlenkung. Die ambulante Versorgung bleibt dabei an allen drei Standorten bestehen.

Die Zusammenschließung von LKH-Standorten zu Spitalsverbünden habe sich in der langjährigen Praxis der KAGes bewährt: Für die Patient*innen werde damit ein spezialisiertes und umfangreiches Versorgungsangebot in der Region gesichert, für die Mitarbeitenden bedeute die Verbund-Lösung mehr Planungssicherheit. Durch die Aufteilung von Spezialisierungen aber auch durch die verstärkte Zusammenarbeit und Nutzung von Synergien werden aus Sicht der KAGes die Verbund-Standorte gestärkt. Am LKH Feldbach-Fürstenfeld werde dieses Erfolgsmodell schon länger gelebt. Die Erweiterung um den Standort Hartberg werde den Verbund sowie auch die drei Standorte aufwerten, ist der KAGes-Vorstand überzeugt.





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Der DRK-Kreisverband Weserbergland hat nach eignen Angaben „die Notbremse gezogen, um überlastete Mitarbeitende und Pflegebedürftige gleichermaßen zu schützen“.

„Die Kündigungen erfolgten ausschließlich aufgrund von akutem Personalmangel. Der DRK-Kreisverband hat für Salzhemmendorf und Bad Münder aufgrund von Krankmeldungen und Kündigungen nicht genug Leitungs- und Pflegepersonal für die weitere Sicherstellung der ambulanten Pflege in der gewohnten DRK-Qualität. Eine Delegation von Personal aus anderen Bereichen war aufgrund der engen Personaldecke nicht möglich. Ebenfalls stand kein Personal über externe Personaldienstleister zur Verfügung”. heißt es in einer Stellungnahme des DRK-Kreisverbands Weserbergland (Niedersachsen).

Foto: DRK Weserbergland

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“Leider konnten auch durch verstärkte Personalakquise mit Anzeigen, Plakaten, Gebäudebannern, Buswerbung, Social Media und Werbefilmen nicht im notwendigen Maße zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Pflege gewonnen werden”, heißt es dor weiter. Die Konsequenz aus diesem Dilemma sei: „Wir werden künftig die Kundenanzahl stärker den Personalressourcen anpassen.“

Wirtschaftliche Gründe seien nicht ausschlagegend gewesen: “Der DRK-Kreisverband Weserbergland e.V. befindet sich insgesamt in einer gesicherten wirtschaftlichen Situation und verfügt über ausreichend eigene Liquidität.”

Ursachen für die Notlage der gesamten Branche sind aus Sicht des Kreisverbandes die finanziellen Rahmenbedingungen und der Pflegenotstand. “Die Kosten sind durch Inflation und Tarifentwicklungen immens angestiegen. Die Refinanzierung durch die Pflegekassen hat nicht Schritt gehalten. In der ambulanten Pflege wurden trägerübergreifend über Jahre hinweg erhebliche Verluste erwirtschaftet, die aufgrund des Wirtschaftlichkeitsgebotes und beim DRK auch aufgrund der Gemeinnützigkeit durch andere Aufgabenfelder nicht dauerhaft aufgefangen werden dürfen.

Um unter diesen Rahmenbedingungen Pflegedienstleistungen weiterhin anbieten zu können, hat der DRK Weserbergland verschiedene Konsolidierungsmaßnahmen entwickelt. Neben der Neuverhandlung von Pflegesätzen, steht eine Optimierung unserer Organisationsstruktur und Tourenplanung im Mittelpunkt unserer derzeitigen Bemühungen.”

Zum 1. Oktober 2023 wurden die DRK-Pflegedienste Hessisch Oldendorf und Bad Münder zum Pflegedienst Hessisch Oldendorf-Süntel und die Pflegedienste Hameln und Coppenbrügge / Salzhemmendorf zum Pflegedienst Hameln-Ith zusammengelegt. “Es ist unser erklärtes Ziel in diesen Bereichen wieder Pflegedienstleistungen anzubieten, sobald die personelle Situation dies wieder stabil ermöglicht”, so der Kreisverband.

> zur Stellungnahme des DRK-Kreisverbands Weserbergland





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Die Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern stellte ein Jahr nach Start des Projekts „Pflege 2030“ einen ersten Zwischenbericht in der Pflegeeinrichtung „Haus Curanum Karlsfeld“ im bayerischen Landkreis Dachau vor.

Im Bild v.l.: Elisabeth Rieber, StMGP, Holger Jantsch, Kati Landgraf, Jan Steffan (Fraunhofer IIS), Viola Baumgärtner, Stephan Schöneich, Dr. Thomas Wittenberg (Fraunhofer IIS), Elisabeth Scharfenberg, Martina Simon (Fraunhofer IIS), CEO Korian Deutschland Remi Boyer, Stiftungsratsvorsitzender Christian Chautard, Monika Meyer, StMGP

Foto: Stephan Schöneich

Erforscht werden soll dabei, wie die Pflegequalität langfristig gesteigert und zeitgleich die Zufriedenheit des Personals erhöht werden kann. Partner des Projekts ist die Korian Deutschland GmbH mit seiner Pflegeeinrichtung „Haus Curanum Karlsfeld“, in der in Echtzeit geforscht wird, Professor Rothgang von der Universität Bremen mit seinem Team sowie das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen.

Laut Zwischenbericht konzentrierte sich die Projektgruppe im ersten Jahr in der Phase 1 des Projekts auf „Analyse und Konzept“. Hier wurden Interviews mit Mitarbeitenden, von der Pflege über Betreuung, Verwaltung, Technik und auch Küche, geführt, um subjektive Einschätzungen und Wünsche hinsichtlich der Veränderung des Personalschlüssels sowie des Einsatzes neuer digitaler Technologien zu erfahren. „Insgesamt ist die Einbindung der Belegschaft und die Kommunikation mit dieser ein enorm wichtiger Aspekt, der zum Gelingen des Projektes Pflege 2030 beiträgt. Es soll nicht über, sondern mit den Menschen, die im Haus Curanum Karlsfeld arbeiten, geredet werden. Und die Resonanz war überwältigend. Die Bedenken bezüglich der Einführung des PeBem konnten ausgeräumt werden,“ so Professor Rothgang. Zudem wurden zwölf Technologien identifiziert, die im Laufe des kommenden Jahres in der Projekteinrichtung prototypisch eingesetzt und erprobt werden sollen.

Phase 2: Implementierung von digitalen Innovationen

Für die Phase 2 „Implementierung“, die auch am Ende des ersten Projektjahrs gestartet hat, wurden die technischen Voraussetzungen für den Einsatz der im Rahmen der Phase 1 erarbeiteten digitalen Innovationen im „Haus Curanum Karlsfeld“ aufgebaut. „Es erfolgte eine Anbindung an das Glasfasernetz, die WLAN-Ausleuchtung im gesamten Haus wurde auf die Vielzahl der Technologien, die eine Internetanbindung benötigen, angepasst. Das allein war eine große Herausforderung, die wir aber erfolgreich umsetzen konnten,“ erläutert PD Dr. Thomas Wittenberg vom Fraunhofer Institut IIS. Gleichzeitig erfolgte die Rekrutierung und Ausbildung zusätzlicher Pflegekräfte.

In den kommenden beiden Förderjahren erfolgen nun die Integration neuer Organisationsstrukturen und -prozesse, aber auch die Einführung und Integration verschiedener Technologien in die Arbeitsabläufe sowie eine abschließende Bewertung anhand von Erhebungsdaten, die zu verschiedenen Zeitpunkten gesammelt wurden.

Wegweisende Erkenntnisse für ganz Bayern erwartet

Anlässlich des Zwischenberichts betonte Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach: „Wir brauchen Ideen und den Mut, neue Wege zu gehen, um die großen Herausforderungen im Pflegebereich stemmen zu können. Wir fördern das Projekt ‚Pflege 2030‘ mit rund 3,1 Mio. Euro, weil wir uns nachhaltige Erkenntnisse für eine Verbesserung der stationären Pflege in Bayern – und darüber hinaus – erhoffen. Anhand des ersten Zwischenberichts sehen wir, wie richtig und wichtig diese Entscheidung war. Ich bin gespannt, wie sich das Projekt weiterentwickelt – insbesondere mit Blick auf den Einsatz digitaler Pflegetechnik.“

„Pflege 2030 ist ein wegweisendes Projekt, das das erforderliche Miteinander zwischen optimal strukturiertem Mehrpersonal und geeigneter Technologie und digitalen Anwendungen erfolgreich umsetzt. Das gelingt jedoch nur, weil wir im Haus Curanum Karlsfeld einen motivierten Partner gefunden zu haben, dem selbst daran gelegen ist, sich für die Pflege der Zukunft zu wappnen,“ erörtert Elisabeth Scharfenberg, Vorständin der Korian Stiftung.

Holger Jantsch, Einrichtungsleiter des Haus Curanum fügt hinzu: „Seit dem Projektstart haben wir einige Workshops durchgeführt, uns ausgetauscht, gegenseitig inspiriert, auf unterschiedlichen Kongressen über unser Projekt informiert. Ich fühle, wie bedeutsam Pflege 2030 geworden ist, und bin zuversichtlich, dass wir mit allen umgesetzten Maßnahmen zu Ergebnissen kommen werden, die den Pflegealltag revolutionieren werden.“

>Mehr Infos zu den Projekten





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Im Projekt „Planetary Health and Nursing“ am Fachbereich Gesundheit der HSBI wurden Lehrinhalte rund um das Thema „Klimawandel und Pflege“ entwickelt. Zum Projektende ziehen die Wissenschaftler*innen ein positives Fazit.

Das Projektteam (v.li.): Prof. Dr. Änne-Dörte Latteck, Prof. Dr. Christa Büker, Stephanie Wiens, Karina Ilskens und Nele Buschsieweke vom Fachbereich Gesundheit der HSBI

FotoS: P. Pollmeier/HSBI

Dehydrierung, Herz- Kreislaufprobleme, Erschöpfung: Wenn die Temperaturen in den Sommermonaten vermehrt über 30 Grad steigen, leiden besonders Ältere und kranke Menschen darunter. Der Umgang mit zunehmenden Hitzeperioden und anderen durch den Klimawandel ausgelöste Belastungen in der Pflege sind nun fester Bestandteil der Pflege- und Gesundheitsstudiengänge an der Hochschule Bielefeld (HSBI). In vier neu gestalteten Lehrinheiten geht es darüber hinaus auch um Ressourcenverbrauch im Pflegealltag.

Klimawandel in der Pflegeausbildung noch nicht fest verankert

Der Klimawandel wird von der WHO als größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit bezeichnet. Seine Folgen sind unter anderem extreme Wetterereignisse wie Hitze- und Dürreperioden, Tropennächte, Starkniederschläge, Überschwemmungen, Stürme, hohe UV-Belastung und Ozonwerte bis hin zur Übertragung von Krankheiten durch Tropeninsekten.

Doch bislang waren klimaspezifische Bildungsangebote weder in der Ausbildung noch im Studium ausreichend vorhanden. „Das wollten wir ändern“, berichtet Initiatorin Prof. Dr. Änne-Dörte Latteck vom Fachbereich Gesundheit der HSBI. Gesagt, getan: Entstanden sind vier so genannte Lehr-Lern-Einheiten. „Planetary Health and Nursing“ ist der Titel des Projekts, in dem die Lehrinhalte über eine Laufzeit von einem Jahr an der HSBI entwickelt und erprobt wurden. Und erproben bedeutet in diesem Zusammenhang nicht einfach nur ausprobieren: In mehreren Workshops mit Studierenden, Expert*innen sowie Praktiker*innen hat das Projektteam die Inhalte konzipiert und bereits im Sommersemester 2023 in der Lehre umgesetzt und evaluiert.

Vier Lehr- Lerneinheiten an der HSBI entwickelt

Entstanden sind insgesamt vier Lehr-Lern-Einheiten mit einem Umfang von jeweils etwa zwei Semesterwochenstunden, die sich zum einen mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels befassen, zum anderen mit klimaabhängigen Ressourcen im Pflegealltag.. Die Inhalte sollen nicht allein an der HSBI zum Einsatz kommen: Sämtliche Materialien werden als sogenannte Open Educational Resources (OER) auch anderen Bildungseinrichtungen und weiteren Interessierten kostenlos online zur Verfügung gestellt.

Übersicht der Lehr-Lern-Einheiten

In der Lehr-Lern-Einheit ‚Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels‘, die für Bachelorstudierende konzipiert ist, setzen sich die Lernenden mit gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels auseinander, wie Atemwegserkrankungen durch erhöhte Luftverschmutzung oder vermehrte körperliche Belastungsreaktionen auf Hitzewellen, und leiten Konsequenzen für ihr berufliches Handeln ab.

„Die Studierenden konnten in Gruppenarbeiten selbst Inhalte beisteuern. Manche Gruppen haben sich Hitzeaktionspläne überlegt, andere haben attraktive Trinkangebote für Patient*innen geplant. Außerdem haben einige Studierende überlegt, was an einem Krankenhaus verändert werden kann, damit es in den Patientenzimmern nicht so heiß wird“, berichtet Projektleiterin Prof. Christa Büker vom Fachbereich Gesundheit der HSBI. Die Studierenden lernen so an selbst entworfenen Praxisbeispielen, wie sie unter anderem Hitzeerkrankungen erkennen und ihnen entgegenwirken können.

In der Lehr-Lern-Einheit ‚Umgang mit klimaabhängigen Ressourcen im Pflegealltag‘ beschäftigen sich die Lernenden mit dem Ressourcenverbrauch im Pflegealltag. Hierbei geht es unter anderem um Wasser, Energie, klinisches Material oder Lebensmittel. Es wird auch thematisiert, welche Konsequenzen eine Knappheit der Ressourcen mit sich bringen könnte. Auch der Mangel an Pflegepersonal wird in diesem Zusammenhang diskutiert.

‚Klimasensibles und nachhaltiges Handeln‘ ist der Titel einer weiteren Lehr-Lern-Einheit, die auf Masterebene eingesetzt werden kann. „Es geht darum, wie klimafreundlich Unternehmen handeln können, zum Beispiel Krankenhäuser oder Pflegedienste. Zudem lernen die Studierenden wissenschaftsbasierte Konzepte zum Klimaschutz kennen und bekommen Einblicke in Krankenhäuser, die sich bereits klimaaktiv engagieren“, so Latteck. Auf dieser Basis entwickeln die Studierenden eigene Handlungsideen für das Unternehmen, in dem sie selbst tätig sind oder werden möchten. Da sich diese Lehr-Lern-Einheit im Rahmen des Projektes an Masterstudierende der Berufspädagogik richtet, besteht zudem auch eine Aufgabe darin, erste Ideen für ein Unterrichts- bzw. Anleitungskonzept zu einem Nachhaltigkeitsaspekt zu entwickeln.

Der Fachbereich Gesundheit der Hochschule Bielefeld hat vier Lehr- Lerneinheiten zu gesundheitlichen Folgen des Klimawandels entwickelt.

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Um die Rolle der Pflege in Bezug auf den Klimawandel geht es in der vierten Lehr-Lern-Einheit, ebenfalls auf Masterebene. In dieser Einheit setzen sich die Lernenden zunächst mit PHN-bezogenen Themen auseinander, um anschließend eigene Projektideen mit dem Fokus auf Aufklärung und Nachhaltigkeit zu entwickeln. Nicht zuletzt setzen sie sich mit der eigenen Verantwortung auseinander: Was sollte und kann die Pflege tun? Welche Verantwortung trägt die Berufsgruppe der Pflegenden, wenn man sich die weltweite Klimaentwicklung anschaut?

Prof. Büker erläutert: „Die Pflege trägt eine Mitverantwortung für den Schutz der Umwelt und die Bewältigung der klimabedingten Herausforderungen. Dieses Mandat basiert, neben der Verankerung im Ethikkodex des International Council of Nurses, kurz ICN, auf zwei wesentlichen Gründen: Pflegefachpersonen gehören zu einer der größten Akteursgruppen im Gesundheitssektor und ihnen wird laut diverser Studien neben anderen Care-Berufen großes Vertrauen in der Bevölkerung entgegengebracht. Darin liegt die große Chance, eine Vorreiterrolle oder Vorbildfunktion in nachhaltigem Handeln einzunehmen.“
Psychische Belastung Klimawandel

Die Expert*innen sind in den Workshops im Rahmen des Projekts besonders auf den Aspekt der Ängste und Sorgen junger Menschen eingegangen. Projektmitarbeiterin Karina Ilskens: „Auch die Studierenden haben in den Workshops vereinzelt angedeutet, dass sie sich teilweise überfordert, ängstlich und ohnmächtig fühlen. Das zeigt, dass es neben den bereits entwickelten Lehr-Lern-Einheiten in jedem Fall auch spezielle Angebote für junge Menschen und auch Pflegefachpersonen braucht, die den Umgang mit den Belastungen und Ängsten thematisieren.“

So haben die Studierenden in der ersten Lehr-Lern-Einheit die Möglichkeit, sich mit den psychischen Belastungen, die durch den Klimawandel entstehen können, auseinanderzusetzen und zu reflektieren, wie sie als Pflegefachpersonen mit psychischen Problemen umgehen können, die bei Patient*innen, innerhalb ihrer Berufsgruppe oder bei ihnen selbst als Folge des Klimawandels auftreten können.

Und was sagen die Studierenden zu den neu entwickelten Inhalten?

„Die Evaluation zeigt unter anderem, dass den Studierenden bewusstgeworden ist, dass der Pflegesektor unter dem Einfluss des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor großen Herausforderungen steht“, fasst Karina Ilskens zusammen. Und damit ist ein wesentliches Ziel erreicht worden: Die Sensibilisierung für das Thema. „Sie haben erkannt, dass das Thema relevant ist für ihre zukünftige berufliche Praxis.“

Vermisst haben die Studierenden konkrete Best Practice Beispiele. „Das bestätigt die für uns überraschende Erkenntnis, wie wenig praktische Beispiele es zu diesem Thema gibt“, berichtet Prof. Latteck. Positiv sehen die Projektbeteiligten das große Interesse der Studierenden und deren kreative Ideen, wie die herausfordernden Folgen der Klimakrise in der Pflegepraxis gemeistert werden können.

Methodisch empfanden die Studierenden die Kombination aus Einzelarbeit und partieller Gruppenarbeit als gute Abwechslung, da auf diese Weise Diskussionen sowie Gedanken- und Erfahrungsaustausche im Plenum ermöglicht wurden. Auch der Einsatz unterschiedlicher Medien wie Podcasts oder Videos wurde von den Studierenden positiv bewertet. „Das war uns deshalb besonders wichtig, weil wir ja wollen, dass die Materialien auch von möglichst vielen anderen genutzt werden. Dafür stellen wir sie online zur freien Verfügung als so genannte OER, Open Educational Resources“, erklärt Karina Ilskens.

Netzwerke mit verschiedenen Akteursgruppen

Darüber hinaus waren die Projektbeteiligten positiv überrascht von der Vielzahl an Netzwerken und engagierten Personen im Gesundheitswesen, die sich bereits mit Klimawandel und Gesundheit auseinandersetzen. „Organisationen wie die Deutsche Allianz Klimawandel & Gesundheit e.V., kurz KLUG, Health for Future und die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) setzen sich aktiv für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung ein. Diese Netzwerke bieten eine Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch und ermöglichen die gemeinsame Entwicklung von Lösungen, die unsere Studierenden in den Lehr-Lern-Einheiten noch vermisst haben“, so Büker.

Beflügelt hat den Austausch unter anderem die Fachtagung Planetary Health and Nursing, die das Projektteam am 31. Mai 2023 in der HSBI ausgerichtet hat. „Ziel der Tagung war vor allem die Vernetzung verschiedener Akteursgruppen“, erklärt Ilskens. Die rund 80 Teilnehmenden kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Pflege: aus der Ausbildung, dem Studium, aus der aktiven Pflegearbeit, von Berufsverbänden sowie von Klimaverbänden und von anderen Hochschulen. Einige sind bereits politisch aktiv. „Für das Networking war die Veranstaltung aus unserer Sicht ein voller Erfolg“, so Karina Ilskens. Zudem sind die Projektergebnisse auf fünf Konferenzen vorgestellt worden, unter anderem in Kanada. Die HSBI schloss sich zudem durch die Unterzeichnung des Nursing School Commitment einem internationalen Netzwerk an, in dem sich Hochschulen in Europa dazu verpflichten, Inhalte zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit in die Curricula von pflegebezogenen Studiengängen aufzunehmen.

Fazit der Projektleitung

Prof. Latteck fasst zusammen: „Der Klimawandel geht jeden etwas an und muss unbedingt innerhalb des Pflegeberufes thematisiert werden. Das Interesse von Pflegefachpersonen ist groß und sie haben innovative und kreative Ideen im Umgang mit dem Klimawandel. Planetary Health sollte fester Bestandteil in der Ausbildung von Pflegefachpersonen sein, egal ob diese Pflege studieren oder sich für die klassische Ausbildung entscheiden. Die Netzwerke und das große Engagement der verschiedenen Akteursgruppen machen Mut!“





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

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Ein Pflegeheim, in dem Leistungen ambulant erbracht werden, sogar durch eigene Angehörige? Ein Pflegeheim, bei dem man mitmachen und Kosten sparen kann? Ein seit 2016 erfolgreich laufendes Modellprojekt „stambulant“ des Heimträgers Benevit in Wyhl am Kaiserstuhl (Ba-Wü) geht neuerlich in die Verlängerung. Jetzt wird eine bundesgesetzliche Regelfinanzierung dieses Sektoren-übergreifenden Versorgungsmodells angestrebt.

Die bundesweit tätige BeneVit Gruppe hat eine erneute Verlängerung für das wegweisende Modellprojekt „stambulant“ im Haus Rheinaue in Wyhl am Kaiserstuhl (Baden-Württemberg) für das Jahr 2024 erhalten. Damit geht das Projekt in das achte Jahr seiner Modellphase.

Weil die Bundespolitik – aller positiven Evaluierungen zum Trotz – noch immer keine gesetzliche Verankerung geschaffen habe, werde ‘stambulant’ zum wohl längsten Modellprojekt Deutschlands. „Eine zweifelhafte Freude für die Bewohner, Angehörigen und Mitarbeiter, die sich nichts mehr als Zukunftsgewissheit wünschen. Und auch für uns als Träger eine jährliche Nervenprobe“, wird Kasper Pfister, Gründer und Inhaber der familiengeführten BeneVit Gruppe, in der Fachzeitschrift Altenpflege zitiert.

Stationäre Sicherheit mit der ambulanten Vielfalt verbinden

Im Rahmen eines vom GKV-Spitzenverband geförderten Modellprogramms zur Weiterentwicklung der stationären Altenpflege wurde von der BeneVit Gruppe in Zusammenarbeit mit den Pflegekassen und dem Sozialministerium Ba-Wü das Konzept „stambulant“ entwickelt und im Juni 2016 das Haus Rheinaue in Wyhl in Betrieb genommen. Zusätzlicheingebunden  waren auch die kommunalen Spitzenverbände, die Krankenhausgesellschaft, der Arbeitgeberverband bpa, der Landkreis und die Gemeinde Wyhl. Ziel des Modellprojektes ist es, stationäre Sicherheit – Sektoren-übergreifend – mit der ambulanten Vielfalt zu verbinden.

Die BeneVit Gruppe werde das Jahr 2024 auch dafür nutzen, um durch eine politische Entscheidung Klarheit zu bekommen. Dies mit dem klaren Ziel, dass „stambulant“ als Regelleistung im Gesetz verankert wird. In den nächsten Wochen – so die Zusage der Berliner Bundespolitik – soll hierzu ein Gesetzesvorschlag vorgelegt werden, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Das Modellprojekt in Kürze

Im  Haus Rheinaue in Wyhl entscheiden die Bewohner*innen bzw. Angehörigen selbst, welche Dienstleistungen sie in Anspruch nehmen wollen und welche Aufgaben die Angehörigen übernehmen oder ein ambulanter Dienst durchführen soll. Dies ermöglicht mehr Zeit miteinander sowie mehr Alltagsnormalität. Zudem hilft es Kosten beim zu zahlenden Eigenanteil zu sparen – denn die Eigenleistungen können mit der Pflegekasse abgerechnet werden.

Die Bewohner*innen zahlen einen festen Betrag für Grundleistungen wie Wohnen, Hauswirtschaft, Betreuung und die grundpflegerische Versorgung rund um die Uhr. Darüber hinaus können sie ein Paket von individuellen „Wahlleistungen“ buchen. Stationäre Sicherheit ist garantiert durch eine 24 Stunden-Fachkraft und vorgeschriebene Baulichkeit.

Ein „Mitmach-Pflegeheim“ nach den Wünschen der Bewohnenden und Angehörigen

„Stambulant leben“ bedeutet:

  •  Auflösung der Sektorengrenzen zwischen den Versorgungsformen: ambulant, stationär, teilstationär, Nachtpflege, Tagespflege, Intensivpflege, Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, ambulante WGs selbst-organisiert, trägerorganisierte ambulante Wohngemeinschaften, stationäre WGs, etc.
  • Ein Leben in der Gemeinschaft mit anderen und wie zuhause.
  • Die Sicherheit durch barrierefreies Wohnen in der Gemeinschaft und 24-Stunden-Begleitung durch Pflegefachpersonal.
  • Mehr Dienstleistung und hohe Qualität für durchschnittlich bis zu 1.000 Euro weniger an monatlichen Eigenanteilen, durch den effizienten Einsatz von Personal, Raum, Technik und die Freiheit, dass Angehörige Leistungen übernehmen können.
  • Als Kunde Dienstleistungen frei wählen und beauftragen zu können, wer was erledigt.
  • Täglich eine Verbesserung des Gesundheitszustands anzustreben, bis hin zur möglichen Reduzierung des derzeitigen Pflegegrads.
  • Qualität zu bezahlbaren Preisen.

>Nähere Infoszum Modellprojekt „stambulant“ finden Sie hier

Literaturempfehlung:

„Die Pflegekatastrophe … und wie wir sie durch gute Konzepte in der Altenpflege verhindern können“, Autor: Kaspar Pfister, Ullstein Verlag, S. 259 ff

 

Foto, Grafik: Benevit Gruppe





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Bei einer optimalen Versorgung von pflegebedürftigen und chronisch kranken Menschen in Pflegeheimen oder auch durch ambulante Dienste könnten bis zu 1,3 Millionen unnötige, oftmals belastende Krankenhausaufenthalte pro Jahr vermieden werden. Die kaum vernetzten Schnittstellen zwischen stationär und ambulant müssten zu Nahtstellen werden. Wichtige Zahlen und Fakten dazu liefert wiederum der diesjährige Barmer Pflegereport 2023.

So werden dem Report zufolge beispielsweise Patient*innen mit einer Herzschwäche oder Diabetes immer wieder in Kliniken eingewiesen, obwohl sie bei einer besseren pflegerischen Versorgung auch im Pflegeheim oder zu Hause stabilisiert werden könnten. Dafür müssten aber die Rahmenbedingungen stimmen, was häufig nicht der Fall sei, kritisieren die Autoren des Pflegereports. Dieses Manko bewirkt vielfach den bekannten „Drehtür-Effekt“.

Weil eine außerklinische Nachsorge nicht zeitgerecht organisiert werden kann – hier wäre ein effizientes Entlassungs- bzw. individuelles Case-Management durch die Kliniken unverzichtbar – kommt es neben den unnötigen Einweisungen zusätzlich auch zur Verlängerung des (teuren) Klinikaufenthalts um durchschnittlich eine weitere Woche, bemängelt die Studie. Die Angehörigen erhalten zu wenig Unterstützung, heißt es kritisch.

Statement des Pflegeberufsverbandes DBfK

Die ernüchternden Ergebnisse des Pflegereports sind – einmal mehr – Wasser auf die Mühlen des Berufsverbandes, der seine langjährigen Forderungen – etwa nach koordinierenden „Community (Health) Nurses“ – neuerlich bestätigt findet.

„Der Report zeigt eindeutig, dass wir aktuell den Menschen mit chronischen Erkrankungen und Pflegebedarf nicht gerecht werden. Bei ihnen gehen medizinische und pflegerische Bedarfe ineinander über“, so  DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper (Bild). Eine bedarfsgerechte und effiziente medizinisch-pflegerische Versorgung könne aus Sicht des Verbandes erreicht werden, wenn „wir mehr akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen in der Primärversorgung und in der Langzeitpflege einsetzen“ (Klapper).

Ergänzend sollten dem DBfK zufolge auch in der stationären Langzeitpflege Advanced Practice Nurses mit Masterabschluss etabliert werden, um Notfallsituationen vorzubeugen und einen angemessenen Qualifikationsmix in den Einrichtungen zu etablieren. Dies verbessere die Versorgungsqualität. Bernadette Klapper: „Unnötige Krankenhausaufenthalte könnten verhindert und damit viel Leid und Kosten vermieden werden.“

>Der Pflegereport 2023 hier als Download





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Von der Anwerbung bis hin zur konkreten Integration vor Ort – wer als Pflegeeinrichtung mit ausländischen Pflegefachpersonen arbeiten möchte, sollte vorab wichtige Schritte, Prozesse und Verfahren kennen.

Mit einer Schwerpunktseite informiert das Pflegenetzwerk Deutschland als Initiative des Bundesgesundheitsministerium aus Pflegepraxis, Wissenschaft und Politik.

>Hier erfahren Sie mehr





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Viele Berufstätige üben den Spagat zwischen Job und Pflege. Kleine Kinder müssen betreut, die Eltern versorgt werden – und der Beruf stellt auch seine Anforderungen.

Wegen der individuellen Belastungen werden Arbeitszeiten reduziert, Arbeit im Betrieb auf Kolleginnen und Kollegen umverteilt, auf Fort- und Weiterbildung und letztlich auch auf Laufbahnperspektiven wird verzichtet. Unternehmen kennen die Probleme, unterstützen die Pflegevereinbarkeit aber sehr unterschiedlich: Es gibt „Informierte Allrounder“, „Solide Kümmerer“ und „Unspezifische Soforthelfer“, wie eine aktuelle Studie des Instituts Arbeit und Technik (IAT, Westfälische Hochschule) zeigt.

Die IAT-Forscherinnen Silke Völz und Michaela Evans haben zusammen mit Uwe Borchers und Jan Hendrik Schnecke vom ZIG – Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL, Bielefeld, basierend auf einer Unternehmensbefragung eine explorative Typologie von Unternehmen entwickelt. Diese liefert Hinweise für gezieltere Informations- und Maßnahmenstrategien, um Vereinbarkeitskompetenz auf individueller, betrieblicher und regionaler Ebene zu stärken.

Innerbetrieblicher Fokus auf Vereinbarkeit nützt auch den Arbeitgebern

Die Analysen zeigen deutliche Unterschiede: Die „Informierten Allrounder“ messen der Vereinbarkeitsthematik eine hohe Relevanz bei. Es handelt sich oftmals um sensibilisierte und informierte Unternehmen, informelle Pflege- und Sorgetätigkeiten der eigenen Mitarbeitenden haben hier Einfluss auf die Implementierung von Maßnahmen, die über gesetzliche Vorgaben und individuell ausgerichtete Flexibilisierungsmaßnahmen hinausgehen. Diese Unternehmen haben größtenteils die unmittelbare Erfahrung gemacht, dass eine fehlende Pflegevereinbarkeit über die individuellen Folgen hinaus für den Betrieb selbst von struktureller Bedeutung ist.

Die „Soliden Kümmerer“ zeigen sich hinsichtlich der Bewertung der Vereinbarkeitsrelevanz für ihre Organisation eher als unsicher. Die Unternehmen möchten sich um pflegende Mitarbeitende kümmern, da sie zumindest einzelne negative Erfahrungen gesammelt haben, die auch für den Betrieb insgesamt als relevant erlebt wurden. Allerdings sind die Aktivitäten und Unterstützungsinstrumente dieser Unternehmen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus nicht spezifisch auf die Bedürfnisse von pflegenden An- und Zugehörigen ausgerichtet. Vor allem flexible Arbeitszeit- und Arbeitsortgestaltung sowie Informationsangebote über gesetzlich verankerte Unterstützungsmaßnahmen stehen im Fokus.

Den „Unspezifischen Soforthelfern“ ist die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für die eigene Organisation bislang eher unwichtig. Sie haben zwar negative Erfahrungen mit mangelnder Vereinbarkeit gemacht, die Folgen werden jedoch eher auf der individuellen Ebene der pflegenden Erwerbstätigen selbst adressiert. Bei individuellen Bedarfsfällen werden sie zwar über Flexibilisierungsangebote aktiv, halten jedoch insgesamt nur wenige pflegespezifische Unterstützungsmaßnahmen vor.

Akuter Fachkräftemangel erfordert Umdenken

„Angesichts des in vielen Branchen und Berufen akuten Fach- und Arbeitskräftemangels gehören die Themen „Pflegevereinbarkeit“ und „Vereinbarkeitskompetenz“ auf die Agenda einer trans-formationsorientierten Arbeits(markt)- und Wirtschaftspolitik,“ fordert Michaela Evans, Direktorin des IAT-Forschungsschwerpunkts Arbeit und Wandel.

Den Unternehmen gelingt es nur teilweise, passgenaue Angebote und Maßnahmen zur Pflegevereinbarkeit umzusetzen und diese auch strukturell zu verankern. Unterschiedliche Ausgangslagen, Kapazitäten und betriebliche Entwicklungspfade in der Förderung von Vereinbarkeitsstrukturen erfordern differenziertere Sensibilisierungs-, Informations- und Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen. Hierzu bietet die explorative Typologie, die aus der Unternehmensbefragung work & care entwickelt wurde, eine Grundlage sowohl für vereinbarkeits-förderliche Maßnahmenportfolios der Unternehmen als auch für regionale Unterstützungsstrategien: Wie können Unternehmen in ihrer jeweiligen Ausgangslage erfolgreich für die Förderung von Pflegevereinbarkeit aktiviert und wirksam unterstützt werden?

„Das ist auch Standortpolitik“, meinen die IAT-Forscherinnen. „Denn gerade dort, wo informelle und familiäre Sorgenetzwerke erodieren oder fehlen, entstehen Bedarfslagen, die weder von den pflegenden Erwerbstätigen noch von den Betrieben allein hinreichend aufgefangen werden können“, so die IAT-Forscherin Silke Völz. Dies erfordere eine bessere und gezieltere Einbettung von Betrieben in regionale, strukturpolitische Strategien und Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege.

Potenziale zur besseren Vereinbarkeit noch keineswegs ausgeschöpft

Hier gebe es bislang nicht ausgeschöpfte Potenziale. Dies betrifft u. a. die Vernetzung mit Selbsthilfeorganisationen, lokalen Gesundheits- oder Rehabilitationseinrichtungen oder dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement wie auch eine digitale Weiterentwicklung der Unterstützungsmaßnahmen.


Wissenschaftliche Ansprechpartnerinnen:

Silke Völz, Tel.: 0209/1707-131, voelz@iat.eu; Michaela Evans, Tel.: 0209/1707-121, evans@iat.eu


Originalpublikation:

Völz, S., Evans, M., Borchers, U. & Schnecke, J.H. (2023): Wie unterstützen Unternehmen die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege? Eine explorative Typologie. Forschung Aktuell, 2023 (12). Gelsenkirchen: Institut Arbeit und Technik, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen. https://doi.org/10.53190/fa/202312





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Die eigene Beruspraxis erweitert und vertieft haben 56 Pflegefachpersonen im Rahmen von Masterstudien Advanced Nursing an der FH Campus Wien. Die Übergabe der Urkunden an die fachspezifisch weiterqualifizierten Pflegeexpert*innen erfolgte kürzlich bei einer Sponsionsfeier.

Im zweijährigen berufsbegleitenden Studienprogramm erwarben diese vertiefte Pflegeexpertise in den Bereichen Counseling, Education und Practice mit Schwerpunkt auf Pflegemanagement. Doppelter Grund zum Feiern: Die Absolvent*innen 2023 schließen als zehnter Jahrgang das Weiterbildungsangebot Advanced Nursing ab.

Die 56 erfolgreichen Absolvent*innen der Masterprogramme Advanced Nursing 2023

Foto: © FH Campus Wien / Schedl 

Die eigene Praxiserfahrung mit pflegewissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen und um bereichsspezifisches Wissen ergänzen – die 56 Absolvent*innen der Masterprogramme Advanced Nursing blicken auf zwei intensive Jahre Weiterbildung zurück und haben sich gut auf künftige Herausforderungen in klar definierten Berufsfeldern vorbereitet. Zum akademischen Diplom erhalten sie auch die gesetzliche Berufsberechtigung entweder für eine Tätigkeit im Pflegemanagement, für Lehrtätigkeit im Gesundheits- oder Sozialbereich oder um als Pflegeberater*in zu arbeiten. 24 Personen erhielten den zweiten akademischen Grad im Bereich Education, 23 schlossen den Vertiefungsschwerpunkt Practice ab und weitere 19 fokussierten Counseling im Studium.

„Unsere Absolvent*innen gestalten die professionelle Pflege der Zukunft mit“, so Sabine Schweiger, Leiterin der außerordentlichen Masterstudienprogramme (Continuing Education) Advanced Nursing. „Mit ihren Fähigkeiten setzen sie neue Maßstäbe für eine wissenschaftlich fundierte Versorgungsqualität.“

10 Jahre fachspezifische Weiterbildung in der professionellen Pflege

Für die akademische professionelle Pflege bietet das Masterprogramm Advanced Nursing seit mehr als 10 Jahren Weiterbildung für Kompetenzprofile, die sich an konkreten Berufsbildern orientieren. Advanced Nursing Counseling steht für lösungsorientierte präventive und gesundheitsfördernde Beratung und beinhaltet etwa die Erstellung von Beratungskonzepten bis hin zu Gesprächs- und Kommunikationstechniken.

Absolvent*innen von Advanced Nursing Education qualifizieren sich mit Kenntnissen zu Pflegepädagogik und Hochschuldidaktik für Lehrtätigkeit in öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen. Advanced Nursing Practice fokussiert die Karriere im Pflegemanagement und vermittelt Führungs- und Managementkonzepte, die Qualitäts- und Riskmanagement genauso wie gesundheitsökonomische Aspekte berücksichtigen.

„Wir sind sehr stolz auf unsere Absolvent*innen, die uns nach dem Abschluss dieser Masterprogramme oftmals mit anspruchsvollen Berufslaufbahnen und herausragenden Biografien beeindrucken“, fasst Sabine Schweiger den Erfolg der seit mehr als 10 Jahren durchgeführten Advanced Nursing-Programme zusammen und blickt auf insgesamt 400 Absolvent*innen innerhalb der Dekade zurück. Beispiele für diese Karrieren finden sich im Management als Bereichsleitung, Pflegedienstleitung oder Qualitätsmanager*in. Absolvent*innen sind gefragte Bildungsvermittler*innen und unterstützen auch unser Lehrenden-Team an der FH Campus Wien. „Besonders freut mich auch, dass in neuen Berufsfeldern wie Community Health Nursing oder in Primärversorgungseinrichtungen unsere Absolvent*innen stark beim Aufbau neuer Strukturen mitwirken,“ so Sabine Schweiger bei der Sponsion.

Als größte Fachhochschule Österreichs deckt die FH Campus Wien ein breites Ausbildungsspektrum für höher qualifizierte Gesundheits- und Krankenpflege ab: beginnend beim Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege, den außerordentlichen Masterprogrammen (Continuing Education) Advanced Nursing Counseling (Gesundheits- und Pflegeberatung), Advanced Nursing Practice (Management) und Advanced Nursing Education (Lehre), bis zu fachspezifischen akademischen Hochschullehrgängen wie Public Health oder Primary Health Care Nursing.





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft appelliert jetzt an die Bundesregierung. Darin bekennen sich die Krankenhäuser zu den Eckpunkten der Reform, zum notwendigen Strukturwandel und betonen erneut, dass sie als Partner bereitstehen.

Gleichwohl fordern die Krankenhäuser, den Weg zur Reform so zu gestalten, dass die Patientenversorgung gesichert bleibt. Dazu erklärt der DKG-Vorstandsvorsitzende Dr. Gerald Gaß: „Ich bin sehr froh, dass sich die DKG in einem breiten Konsens der verschiedenen Trägergruppen zu dem aktuellen Krankenhausreformprozess und damit auch zu den zwischen Bund und Ländern ausgehandelten Eckpunkten für eine Reform bekannt hat.“

Der bevorstehende Strukturwandel in der Krankenhauslandschaft sei nach Einschätzung der DKG dringend erforderlich, um die flächendeckende Patientenversorgung nachhaltig zu sichern. Die DKG akzeptiere und unterstütze dabei ausdrücklich auch

  • die stärkere Konzentration von komplexen Behandlungen und
  • die Fusion von Krankenhausstandorten.

Dies seien schwierige Herausforderungen für die Krankenhausträger vor Ort. Man sei aber bereit, diese im Interesse einer zukunftssicheren Patientenversorgung anzunehmen. Dazu gehören auch

  • der Aufbau sektorenübergreifender Versorgungseinrichtungen und
  • die Ausweitung der ambulanten Patientenversorgung an den Krankenhäusern.

Krankenhausreform durch kalten Strukturwandel – insolvente Spitäler – gefährdet

Diese richtigen und notwendigen Ziele der Krankenhausreform können aber nur in einem planvollen Transformationsprozess auf der gesicherten Basis aktueller Krankenhausstrukturen entwickelt werden. Ein demgegenüber kalter Strukturwandel würde das Gelingen und die gesellschaftliche Akzeptanz einer so weitreichenden Krankenhausreform massiv gefährden. Die DKG bietet der Politik erneut ihre aktive Mitwirkung und Unterstützung bei der Umsetzung einer nachhaltigen Krankenhausreform im Interesse der Patientinnen und Patienten an.

>zum Appell (Download, pdf)





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Der Pflegenotdienst der Johanniter ist als Schnittstelle zwischen dem Spital und zu Hause ein unverzichtbarer Bestandteil des Wiener Gesundheitssystems.

v.l.n.r.: Susanne Winkler (Geschäftsführerin Fonds Soziales Wien FSW), Johannes Bucher (Präsident Johanniter in Österreich), Anneliese Gottwald (Gründerin Johanniter-Pflegenotdienst), Christian Römer (Johanniter-Pflegedienstleiter), Petra Grell-Kunzinger (Geschäftsführerin Johanniter in Österreich), Mona Badilla (stv. Geschäftsführerin Fonds Soziales Wien FSW) Foto: Johanniter/Noah Oberkofler

Am Donnerstag, 23. November 2023, feierte der Johanniter-Pflegenotdienst sein 25-jähriges Bestehen. „1998 begannen wir mit einem fünfköpfigen Team an Wochenenden“, berichtete Johanniter-Präsident Johannes Bucher über die Anfangszeit vor einem viertel Jahrhundert, „heute ist unser Pflegenotdienst täglich rund um die Uhr verfügbar und ein unverzichtbarer Bestandteil des Wiener Gesundheitssystems.“ Ins Leben gerufen und über Jahre geleitet wurde der Pflegenotdienst von Anneliese Gottwald, die auch heute noch ehrenamtlich für die Johanniter aktiv ist.

Das Pflegenotdienst-Team von diplomierten Pflegefachkräften und Sanitäter*innen ist 24 Stunden täglich und 365 Tage im Jahr im Einsatz und springt kurzfristig ein, wenn Pflege benötigt wird – immer dann, wenn etwa noch kein Pflegedienst organisiert werden konnte oder Pflegekräfte beziehungsweise pflegende Angehörige plötzlich erkrankt sind und kein Ersatz zur Stelle ist. Bucher: „Die Patient:innen können so weiter zu Hause versorgt werden. Unnötige und für sie anstrengende Spitalsaufenthalte werden dadurch vermieden und natürlich auch Kosten im Gesundheitssystem eingespart.“

Kostenlos und rund um die Uhr erreichbar

Der Pflegenotdienst ist eine wichtige Schnittstelle zwischen dem Spital und zu Hause. Bei Bedarf werden Patient:innen etwa auch am Ende eines Spitalsaufenthalts vom Pflegenotdienst im Krankenhaus abgeholt und nach Hause gebracht. „In ihrem gewohnten Umfeld in den eigenen vier Wänden sorgen wir uns um die richtige Nachbetreuung der Patient:innen und organisieren, wenn nötig, eine Langzeitpflege“, sagt Christian Römer, Leiter des Johanniter-Pflegenotdiensts. Der Pflegenotdienst ist ein kostenloses Service der Johanniter und kann rund um die Uhr unter der Wiener Telefonnummer 01/4707030-5778 angefordert werden. Finanziert wird der Pflegenotdienst durch den Fonds Soziales Wien (FSW) sowie durch Spendengelder der Johanniter.

Im Rahmen der 25-Jahr-Feier wies FSW-Geschäftsführerin Susanne Winkler darauf hin, dass „der Pflegenotdienst ein ganz essentieller Part in der Pflegeversorgung für Wien ist. Gerade auch in diesen herausfordernden Zeiten, weil der Pflegebedarf da ist und in Zukunft noch größer werden wird. Besonders schätze ich die unglaubliche Flexibilität des Pflegenotdiensts.“ Auf den steigenden Pflegebedarf ging auch Jenny Herrmann (Genetec Austria & Germany) in ihrer Keynote-Speech zum Thema „Personalmangel im Gesundheitswesen: innovative Ansätze für eine zukunftsfähige Pflege“ ein.

In den kommenden Jahren werde eine Unmenge an Pflegekräften fehlen, so Herrmann, „weil viele jetzt aktive Pflegekräfte in Pension gehen, die geburtenschwachen Jahrgänge hinzukommen und das verbunden mit immer mehr gewünschten Teilzeitarbeitsmodellen“. Zusätzlich sei die Bindung zu einem Arbeitgeber nicht mehr so gegeben, wie es früher war und die Fluktuation werde dadurch viel größer. Herrmann: „Es wird in Zukunft daher wichtig sein, den Jobmarkt für Quereinsteiger*innen noch weiter zu öffnen und auch zu internationalisieren. Weiters muss über neue flexiblere Arbeitszeitmodelle nicht nur nachgedacht, sondern solche auch umgesetzt werden.“ In einer anschließenden Podiumsdiskussion unter dem Titel „Pflege – bereit für die Zukunft?“, moderiert vom Journalisten Matin Rümmele, diskutierten Jenny Herrmann, Doris Stelzhammer (Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen), Elisabeth Haslinger-Baumann (Vizerektorin für Forschung und Entwicklung, FH Campus Wien) und Julia Egger (DGKS und Mitarbeiterin des Pflegenotdienstes) über diese Herausforderungen sowie unterschiedliche Modelle der Pflegeausbildung.





BFI Salzburg: 21 neue Pflegefachassistent:innen erhalten Diplom

Rund 115 Seiten umfassen die beiden zentralen Art. 15a-B-VG-Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern, in denen die Eckpunkte der Gesundheitsreform partnerschaftlich festgelegt wurden. Dafür erhalten Länder und Kommunen bis 2028 viel zusätzliches Geld. Die umfassenden Gesetzesänderungen werden am 13. Dezember 2023 im Nationalrat diskutiert und beschlossen und treten grösstenteils Anfang 2024 in Kraft.

In der Einigung zwischen dem Bund und den neun Ländern bekennen sich die Vertragsparteien zu einer üb erregionalen und sektorenübergreifenden Planung und Steuerung sowie zur Sicherstellung einer gesamthaften Finanzierung des gesamten Gesundheitswesens. Ziel sei es, durch mehr Koordination und Kooperation die bestehenden organisatorischen und budgetären Partikularinteressen zu überwinden.

Die Stärkung des niedergelassenen Bereichs, eine bessere Steuerung der Patientenströme, Strukturreformen in den Spitälern, neue digitale Angebote und bessere Vorsorgeprogramme sind einige der angestrebten Ziele, die in den beiden Vereinbarungen immer wieder hervorgehoben werden. Vor allem stehe im Fokus, die Aufgaben zwischen niedergelassenen Ärzt*innen, Spitälern und weiteren Gesundheitseinrichtungen so zu verteilen, dass die Patient*innen die Gesundheitsleistungen möglichst wohnortnahe und am „best point of service” erhalten.

Wie schon seit den Budgetberatungen bekannt, sollen von 2024 bis 2028 zusätzliche Mittel in das System fließen, um dringend erforderliche strukturelle Weichenstellungen vornehmen zu können. Für den niedergelassenen Bereich sind jährlich 300 Mio. € vorgesehen, also insgesamt 1,5 Mrd. € über die ganze Laufzeit des Finanzausgleichs gerechnet. Der spitalsambulante Bereich erhält allein im Jahr 2024 550 Mio. €. Dieser Betrag erhöht sich schrittweise in den folgenden Jahren, wodurch sich bis 2028 eine Summe von rund 3 Mrd. € ergibt. Wenn man Gesundheit und Pflege gemeinsam betrachtet, dann stellt der Bund zusammen mit den Ländern bis Ende 2028 sogar 14 Mrd. € für die beiden Sektoren bereit, ist der Homepage des Gesundheitsressorts zu entnehmen.

Gemeinsame ambitionierte Pläne für das Gesundheitswesen

Im Interesse der in Österreich lebenden Menschen sind Bund und Länder einerseits sowie die Sozialversicherung andererseits als gleichberechtigte Partner übereingekommen, das partnerschaftliche Zielsteuerungssystem zur Steuerung von Struktur, Organisation und Finanzierung der österreichischen Gesundheitsversorgung fortzuführen, heißt es in der Präambel der Vereinbarung „Zielsteuerung-Gesundheit“. Durch die Festlegung von Ausgabenobergrenzen und begleitenden strukturpolitischen Maßnahmen soll die Nachhaltigkeit des Gesundheitswesens auch in Zukunft gewährleistet werden.

Die Festlegung der Eckpunkte und Inhalte der Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Ländern erfolgt in der Vereinbarung „Zielsteuerung Gesundheit“ (>2316 d.B. ). Die Umsetzung der für den Gesundheitsbereich relevanten Teile des Finanzausgleichs für die Jahre 2024 bis 2028 wird in der Vereinbarung über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens abgebildet (>2317 d.B. ).

Gemeinsame Planung und Steuerung der gesundheitlichen Versorgung

In der Zielsteuerungs-Vereinbarung wird betont, dass die Sicherstellung von sowohl qualitativ bestmöglichen Gesundheitsdienstleistungen als auch deren Finanzierung, eine noch bessere „Governance“ der Zuständigkeiten sowie die Beachtung der Prinzipien Wirkungsorientierung, Verantwortlichkeit, Rechenschaftspflicht, Offenheit und Transparenz von Strukturen bzw. Prozessen und Fairness im Mittelpunkt stehen.

Auf Basis der Planungsvorgaben auf Bundesebene werden auf Landesebene die Kapazitäten und regionale Verortung von Gesundheitseinrichtungen im Sachleistungsbereich sowie deren konkrete und verbindliche Versorgungsaufträge sowohl im intra- als auch extramuralen Bereich verbindlich festgelegt. Die Umsetzung der verbindlichen Planung einschließlich der Versorgungsaufträge im niedergelassenen Bereich erfolgt durch die Sozialversicherung. Für wichtig erachten die Systempartner auch die Forcierung des gesundheitsökonomischen Ansatzes, wonach die für die Planung zuständigen Entscheidungsträger auch für die Finanzierung verantwortlich sein müssen und dass zwischen den Gesundheitssektoren das Prinzip „Geld folgt Leistung“ gelten müsse.

„Digital vor ambulant vor stationär“ – Spitäler entlasten, Primärversorgung fördern

Eines der zentralen Ziele der Gesundheitsreform ist die Entlastung des vollstationären Bereichs in den Akut-Krankenanstalten durch Verlagerung von Leistungen in den ambulanten Bereich (Spitalsambulanzen, selbstständige Ambulatorien sowie niedergelassener Bereich), wobei dies laut Vereinbarung auch mit entsprechenden Zielvorgaben verbunden sein soll. Im ambulanten Bereich sollen vorrangig neue multiprofessionelle und interdisziplinäre Primärversorgungseinheiten umgesetzt und Strukturen geschaffen werden, die Öffnungszeiten zu Tagesrand- und Wochenendzeiten anbieten.

Auf Landesebene sollen die bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten genutzt werden, um kleinteilige Organisationsformen durch die Bündelung komplexer Leistungen an geeigneten Standorten zu etablieren. Im Regionalen Strukturplan Gesundheit soll zudem eine gesamthafte Planung der ambulanten Versorgung festgelegt werden. Generell steht die Optimierung der Patientenströme und -wege nach dem Prinzip „digital vor ambulant vor stationär“ im Fokus, was etwa durch den Ausbau der Gesundheitsberatung 1450 erreicht werden soll.

Als weitere Schwerpunkte werden die Stärkung der niederschwelligen psychosozialen Versorgung, der ärztlichen Betreuung von Menschen in Pflegeeinrichtungen und in häuslicher Pflege vor Ort in Abstimmung zwischen Gesundheits- und Sozialbereich sowie Maßnahmen zur optimierten Versorgung chronisch kranker Menschen (Disease Management Programme) genannt. Was die Honorierungssysteme betrifft, so sollen diese grundsätzlich in pauschalierter, leistungsorientierter und transparenter Form gestaltet und die dafür erforderlichen rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Für eine bundesweit einheitliche Bewertung von ausgewählten Arzneispezialitäten soll zudem ein strukturierter Prozess sowie ein Bewertungsboard etabliert werden.

Zusätzliches Geld vom Bund künftig wertgesichert

Die Vereinbarung gemäß Art. 15a-B-VG über die „Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens“ schließt inhaltlich an die Zielsteuerung-Gesundheit an und enthält überdies Regeln für folgende Bereiche: Verbindlichkeit der Planung, Gewährleistung einer bedarfsgerechten Versorgung mit Arzneimitteln, Steigerung der Digitalisierung sowie Verbesserung und flächendeckende Verankerung der Planungs- und Qualitätsarbeit.

Wie schon oben angeführt, werden in den nächsten Jahren bis 2028 insgesamt 1,5 Mrd. € zur Stärkung des niedergelassenen Bereichs und rund 3 Mrd. € für den spitalsambulanten Bereich aufgewendet. Zusätzliche Mittel stehen zudem für die Bereiche Digitialisierung/eHealth (255 Mio. €), Gesundheitsförderung (300 Mio. €), Impfen (450 Mio. €) sowie Medikamente (15 Mio. €) zur Verfügung.

Ausgaben im Gesundheitswesen werden gedeckelt

Grundlage der Finanzzielsteuerung sind sektorenübergreifend vereinbarte nominelle Ausgabenobergrenzen, die von den Vertragspartnern im Rahmen des Zielsteuerungsvertrages und der mehrjährigen Landes-Zielsteuerungsübereinkommen festgelegt werde. In Verbindung mit der Umsetzung erforderlicher Strukturmaßnahmen orientiert sich der Anstieg der öffentlichen Gesundheitsausgaben (ohne Langzeitpflege) über die Periode bis 2028 am zu erwartenden nominellen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zuzüglich eines Aufschlages insbesondere für die demografische Entwicklung und für die zusätzliche Inflation im Gesundheitswesen, der gegen Ende der Laufzeit abnimmt.

Als Ausgangsbasis für die Ermittlung der nominellen Ausgabenobergrenzen wird auf Bundesebene für die Jahre 2024 bis 2028 ein Wert in Höhe von 37,62 Mrd. € fixiert. Davon ausgehend werden für die nächsten Jahre folgende Ausgabenzuwächse als Obergrenzen festgelegt: 6,7 %, 5,8 %, 5,2 %, 4,5 % und 4,42 %.

Umsetzungsgesetz ändert 13 Rechtsmaterien ab 2024

Basierend auf dem Finanzausgleich und den zentralen Art. 15a-Vereinbarungen im Gesundheitsbereich schlug die Regierung Änderungen in insgesamt 13 Rechtsmaterien vor, die zum Großteil ab 1.1.2024 in Kraft treten sollen. Die Sammelnovelle firmiert unter dem Titel „Vereinbarungsumsetzungsgesetz 2024“ (VUG) und umfasst rund 80 Seiten (2310 d.B.).

Generell soll die Gesundheitsreform laut zuständigem Ressort bei folgenden Punkten ansetzen: Stärkung des niedergelassenen Bereichs, Strukturreformen in den Spitälern, Ausbau digitaler Angebote, Gesundheitsförderung und Vorsorge, Impfprogramme und Medikamentenversorgung. Durch die Optimierung der Patientenströme nach dem Prinzip „digital vor ambulant vor stationär“ soll auch ein effektiverer Einsatz der Ressourcen gewährleistet werden.

Die Gesetzesvorlage wurde von den beiden Regierungsparteien ÖVP und Grüne am 10. Dezember 2023 im Gesundheitsausschuss beschlossen und wird nach der Plenumsdiskussion am 13. Dezember 2023 im Nationalrat verabschiedet.

Quelle: PK Nr. 1317 vom 30.11.2023