1


Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Als erster Mediziner bundesweit implementierte Dr. Erwin Schwaighofer als Leiter der Orthopädie im Jahr 2012 das „Rapid Recovery“ Programm im Landesklinikum Scheibbs. Und holte damit das skandinavische Vorbild des „fast-track“-Konzepts nach Österreich.

Die Geschäftsführerin der Gesundheitsregion Mostviertel und die Kollegiale Führung des LK Scheibbs sind stolz auf das „Rapid Recovery“-Team. v.l.n.r.: Bereichsleitung Pflege DGKP Alfred Kaltenbrunner, MSc, leitende Physiotherapeutin Monika Punz-Häusler, Kaufm. Direktorin Mag. Klaudia Watzinger, Ärztl. Direktor Dr. Erwin Schwaighofer, Spitals-Landesrat Ludwig Schleritzko, Geschäftsführerin Dr. Gabriele Polanezky und Pflegedirektor DGKP Andreas Zeilinger, MBA

Foto: NÖLGA

„Mehr als beeindruckend sind die Op-Technik und das Betreuungskonzept von der „Scheibbser Hüfte“, welche der Ärztliche Direktor Dr. Erwin Schwaighofer als Vorreiter in Österreich im LK Scheibbs implementierte. Unzählige Erfolgsgeschichten sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt“, gratulierte Spitals-Landesrat Ludwig Schleritzko nach seinem Besuch im LK Scheibbs dem gesamten Team zu diesem Erfolgsmodell.

Gemeinsam mit dem Kernteam, mit Mitarbeitenden aus der Orthopädie – Anästhesie – Pflege und Physiotherapie – werden die Betroffenen bereits vor dem Klinikaufenthalt bestmöglich auf die Operation und die Zeit nach der Hüft- oder Knie-Endoprothesenoperation vorbereitet. Über 5.000 Patient*innen profitierten seither von der schmerzarmen Frühmobilisierung und sorgten mit ihren Erfolgsgeschichten für den hohen Bekanntheitsgrad und hervorragenden Ruf der Scheibbser Orthopädie, die bei der jährlichen Patientenbefragung bereits mehrmals zur besten Abteilung des Landes Niederösterreich bewertet wurde.

„Unsere jüngste Neuerung ist, dass der geplante Entlassungstag bereits vor dem Klinikaufenthalt mit allen weiteren Informationen an die Patientinnen und Patienten ausgehändigt wird. Somit können wir Verzögerungen am Entlassungstag vermeiden und das als frei geplante Bett steht wieder jenen zur Verfügung, die es dringend benötigen“, erklärt das Rapid Recovery Team.





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Künstliche Intelligenz (KI) kann die organisatorischen Arbeitsabläufe in Krankenhäusern verbessern und die Gesundheitsfachkräfte unterstützen und entlasten. Ein aktuelles Whitepaper der Plattform Lernende Systeme (München) zeigt anhand von Praxisbeispielen, wie KI in organisatorischen Prozessen – u.a. Dokumentation, Patientenmanagement, Abrechnung, Dienstplan usw. – zu einer besseren Versorgungsqualität beitragen kann.

Damit die Anwendungen schnell im Versorgungsalltag zum Einsatz kommen können, müssen sie auf die Bedürfnisse der Gesundheitsfachkräfte zugeschnitten sein und in bestehende Prozesse eingebettet werden.

Bis zu 25 Prozent ihrer täglichen Arbeitszeit verbringen Beschäftigte im Gesundheitswesen mit Verwaltungstätigkeiten. KI hat das Potenzial administrative Prozesse und Arbeitsabläufe in der Gesundheitsversorgung effizienter und robuster zu gestalten und die Versorgung zu verbessern. KI-Systeme können Abrechnungen oder Warenbestellungen automatisieren, beim Entlassungsmanagement unterstützen oder telemedizinische Dienste ermöglichen. Dadurch lassen sich Ressourcen besser nutzen und Engpässe vermeiden. Gesundheitsfachkräfte werden entlastet und gewinnen Zeit, um sich um ihre Patient*innen zu kümmern.

Die Zahl an KI-Entwicklungen für das Gesundheitswesen nehme stetig zu, heißt es im Whitepaper „KI für bessere Abläufe in Medizin und Pflege“. Im Fokus steht dabei die Forschung an KI-Lösungen für die klinische Versorgung wie beispielsweise Systeme für maßgeschneiderte Therapieansätze. Allerdings haben sich in der heutigen Praxis derartige KI-Anwendungen noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Deren Einsatz müsse über Erstattungsbeträge finanziert werden, die es in der Breite noch nicht gebe, so die Autor*innen. KI-Anwendungen für organisatorische Prozesse seien hingegen früher wirtschaftlich tragfähig als KI-Anwendungen für klinische Prozesse, da sie schnell Einsparungen und Effizienzgewinne ermöglichten.

„Organisatorische KI-Anwendungen ermöglichen Gesundheitseinrichtungen einen niederschwelligen Einstieg in Künstliche Intelligenz. Die KI-Systeme orientieren sich an bestehenden Abläufen im Alltag der Fachkräfte. So können sich die Mitarbeitenden an den Umgang mit KI-Anwendungen gewöhnen. Die Einrichtungen werden von einem schnellen Mehrwert profitieren. Deshalb ist zu erwarten, dass sich viele der KI-Lösungen für administrative Prozesse in der Praxis durchsetzen werden“, sagt Karsten Hiltawsky, Leiter des Bereichs Corporate Technology und Innovation bei Dräger und Co-Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit, Medizintechnik, Pflege der Plattform Lernende Systeme.

Bedürfnisse der Gesundheitsfachkräfte berücksichtigen

Auch wenn KI-Anwendungen im organisatorischen Bereich nicht direkt zu medizinischen Entscheidungen beitragen, können bei Fehlern dieser Anwendungen Schäden für Betroffene entstehen. Beispiele dafür sind eine verzögerte Behandlung aufgrund falsch priorisierter Termine im Terminmanagement oder die falsche oder unvollständige Erfassung von Informationen im Dokumentationsprozess. Auch gilt es, den Datenschutz sicherzustellen, da für KI in organisatorischen Anwendungen auch teilweise sensible Gesundheitsdaten verwendet werden.

Damit Patient*innen sowie Gesundheitsfachkräfte von den KI-Lösungen profitieren können, müssen diese die tatsächlichen Bedürfnisse der Beschäftigten in einer Gesundheitseinrichtung sowie bestehende Abläufe berücksichtigen, empfehlen die Autor*innen des Whitepapers. Sie regen zudem an, spezifische Förderprogramme oder Zukunftsfonds für KI-Anwendungen in organisatorischen Prozessen einzurichten. Um die KI-Lösungen technisch zu ermöglichen, ist außerdem eine echtzeitfähige IT-Infrastruktur notwendig und strukturierte, interoperable Gesundheitsdaten müssen verfügbar gemacht werden.

Das Whitepaper „KI für bessere Abläufe in Medizin und Pflege. Anwendungen und Potenziale in organisatorischen Prozessen“ wurde von Mitgliedern der Arbeitsgruppe Gesundheit, Medizintechnik, Pflege der Plattform Lernende Systeme verfasst. Es steht zum kostenfreien Download zur Verfügung.

_______________________________

Über die Plattform Lernende Systeme

Die Plattform Lernende Systeme ist ein Netzwerk von Expert*innen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Sie bündelt vorhandenes Fachwissen und fördert als unabhängiger Makler den interdisziplinären Austausch und gesellschaftlichen Dialog. Die knapp 200 Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln in Arbeitsgruppen Positionen zu Chancen und Herausforderungen von KI und benennen Handlungsoptionen für ihre verantwortliche Gestaltung. Damit unterstützen sie den Weg Deutschlands zu einem führenden Anbieter von vertrauenswürdiger KI sowie den Einsatz der Schlüsseltechnologie in Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Plattform Lernende Systeme wurde 2017 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf Anregung von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften gegründet und wird von einem Lenkungskreis gesteuert. Die Leitung der Plattform liegt bei Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger (BMBF) und Jan Wörner (acatech).

>zum Whitepaper 2024 (Download, pdf, 2 MB)





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

„Der Weg zur Vollkommenheit und zu jedem Fortschritt ist fortwährende Selbstkritik.“

Kurt Schwitters (1887 – 1948)





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Beim 14. Ethiktag des Uniklinikums Würzburg am 10. Juni 2024 teilte der bekannte Publizist Prof. Heribert Prantl seine Gedanken zur „Kapitalisierung der Medizin“ mit rund 200 Zuhörer*innen.

„In einer Zeit, in der medizinische Fortschritte uns immer neue Möglichkeiten eröffnen, ist es unerlässlich, uns stets an die vier Grundsätze der Medizinethik zu erinnern: Autonomie, Nicht-Schaden, Wohltun und Menschenwürde.“ Mit diesen Worten führte Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor des UKW, die rund 200 Teilnehmenden in den 14. Ethiktag des Würzburger Großkrankenhauses am 10. Juni 2024 ein. Als Gastredner konnte niemand Geringerer als Prof. Dr. jur. Dr. theol. h.c. Heribert Prantl gewonnen werden.

Gastreferent Prof. Heribert Prantl (4.v.li.) mit – von links – Marcus Huppertz (Pflegedirektor), Prof. Christoph Schimmer, Doris Eyrich, Dr. Elisabeth Jentschke, Dr. Christian Markus (alle vier KEK), PD Dr. Tim von Oertzen (Ärztl. Direktor) und Philip Rieger (Kaufm. Direktor).

Foto: © Helmuth Ziegler / UKW

„Gute Pflege im Alter ist eine Ehrenschuld“

Thema seines Vortrags am UKW war die „Kapitalisierung der Medizin“. Nach seinen Beobachtungen wird im aktuellen Gesundheitssystem Geld zunehmend nicht mehr als Mittel zur Versorgung von Kranken gesehen, sondern die Versorgung als Mittel, um Geld zu verdienen. Im Zusammenhang mit dieser Ökonomisierung richtete er den Scheinwerfer auf viele Fehlentwicklungen, wie zum Beispiel den Preiskampf in der Arzneimittelversorgung, die Krankenhausbudgetierung oder auch den Umgang mit Alter und Demenz. „Eine Gesellschaft ist ‚ver-rückt‘, wenn die Alten nicht mehr in Würde verrückt werden dürfen“, kommentierte Prantl. Vielmehr sei seiner Meinung nach eine bezahlbare und gute Pflege im Alter eine Ehrenschuld der Gesellschaft.

Pflege und Krankheit sind nicht renditefähig

„Es heißt bisweilen noch immer, das Gesundheitswesen leide an einem zu eingeschränkten Wettbewerb. Ich frage mich: Leidet es nicht eher daran, dass es ein Markt ist, an dem zuallererst verdient werden will?“, kritisierte der Publizist. Für ihn ist klar: Pflege und Krankheit sind nicht börsen- und renditefähig, Renditen im zweistelligen Bereich seien nicht vertretbar. „Die Aktivitäten von Private Equity sind Gift für das Gemeingesundheitswesen. Der Verkauf von Krankenhäusern, medizinischen Gesundheitszentren und Arztpraxen an internationale Finanzplayer muss gestoppt werden“, unterstrich Prantl.

Mehr Fürsorge statt Profitdenken ist gefordert

Als Gegenentwurf und Leitlinie kam der Referent mehrfach auf den Artikel 1 des in seinen Augen grandios formulierten Grundgesetzes zurück: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Damit werde nicht zuletzt ein fürsorgliches Gesundheitssystem gefordert. „Auch eine Rückbesinnung auf den Gemeinwohlgedanken, wie ihn die Bayerische Verfassung mustergültig formuliert, ist hilfreich“, so Prantl. Generell brauche es nach seinen Worten die Auferstehung von Werten wie Nächstenliebe, Geborgenheit, Barmherzigkeit und Vertrauen.

________________________

Über Prof. Dr. jur. Dr. theol. h.c. Heribert Prantl

Dieser war zunächst Richter und Staatsanwalt, bevor er sich dem Journalismus zuwandte. 25 Jahre lang leitete er die Redaktionen Innenpolitik und Meinung der „Süddeutschen Zeitung (SZ)“ und war zudem acht Jahre lang auch Mitglied in deren Chefredaktion. Heute arbeitet er als ständiger Autor und Kolumnist der SZ, verfasst Bücher und fungiert als politischer Kommentator für zahlreiche Medien. Der Honorarprofessor an der Juristischen Fakultät der Universität Bielefeld und Ehrendoktor der Theologie an der Universität Erlangen wurde u.a. mit dem Geschwister-Scholl-Preis, dem Kurt-Tucholsky-Preis, dem Erich-Fromm-Preis und dem Brüder-Grimm-Preis ausgezeichnet.





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte spitzt sich von Jahr zu Jahr zu – eine Herausforderung, der sich 21 Studierende des Universitätslehrgangs Health Care Management MSc & Diplom Pflegemanagement gestellt und dabei innovative und lösungsorientierte Ansätze entwickelt haben.

Foto: IBG

Unter dem Motto „Pflegemanagement, together we create“ haben die Absolvent*innen gezeigt, wie Personal rekrutiert, gebunden und gefördert werden kann. In vier Semestern haben sie sich intensiv mit ausgewählten Praxisfeldern des Pflege- und Personalmanagements auseinandergesetzt. „Dieser intensive Lernprozess führte zu spannenden Ergebnissen, die in vier Projektgruppen erarbeitet und in umfangreichen Diplomarbeiten dokumentiert wurden“, berichtet Lehrgangsleiterin Mag. Katharina Stoff vom Institut für Bildung im Gesundheitswesen (IBG) in Bad Schallerbach (OÖ).

Die Projektthemen: Von Lernkultur bis Talentmanagement

  1. Ausbau der Lernkultur: Eine starke Lernkultur ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Die Projektgruppe hat untersucht, welches Verständnis von Lernen in den Organisationen herrscht und wie Lernprozesse gestaltet werden können.
  2.  Erfolgreiche Personalgewinnung in kleinen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen: Der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte betrifft sowohl große als auch kleine Einrichtungen. Diese Gruppe analysierte die besonderen Stärken und Vorteile kleinerer Einrichtungen im Personalgewinnungsprozess.
  3.  Recruiting und Talentmanagement für Engpassfunktionen in Betreuungs- und Gesundheitseinrichtungen: Die Besetzung von schwer zu besetzenden Positionen ist eine zentrale Herausforderung. Das Team erforschte Strategien zur Besetzung dieser Engpassfunktionen und die Rolle des Talentmanagements.
  4.  Mitarbeiter:innenförderung und Talentmanagement: Dieses Projekt fokussierte sich auf die Frage, wie Potenziale in Teams erkannt und gezielt weiterentwickelt werden können, und welche Strategien besonders erfolgversprechend sind.

Praxisnahe Konzepte und zukunftsweisende Ergebnisse

Aus den Analysen der Projektgruppen ergaben sich zahlreiche Entwicklungsfelder. Diese wurden in praxisnahen Konzepten weiterentwickelt, darunter die Entwicklung einer Employee Brand, Future Talents, Kompetenzmanagement und interdisziplinäre Fallbesprechungen als Wissensmultiplikator.

Die erarbeiteten Konzepte und Diplomarbeiten wurden bei der Diplomverleihung am 12. Juni 2024 in Vorchdorf präsentiert und in Workshops mit Führungskräften aus Gesundheitseinrichtungen diskutiert. Diese praxisnahe Präsentation bot den Absolvent:innen die Möglichkeit, ihre innovativen Ansätze direkt mit Expert*innen aus der Praxis zu teilen und weiterzuentwickeln.

Ein bedeutender Meilenstein: Diplom Pflegemanagement

Des Universitätslehrgang Health Care Management ist eine Kooperation des IBGs mit der Universität für Weiterbildung Krems.

Die Ergebnisse der Studierenden bieten wertvolle Impulse für die Praxis und zeigen Wege auf, wie die Attraktivität von Arbeitgebern aus der Gesundheitsbranche gesteigert werden kann. Rückfragen zu den Arbeiten sind für Interessierte beim IBG möglich (Tel.: +43 (0) 664/8341480 , Mail: katharina.stoff@ibg.or.at)





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Das Kinderpflegedomizil „Fridolina“ gewinnt den renommierten INTEGRI Award für integrierte Versorgung am Puls der Zeit.

Im Bild: Andrea Kapounek (2.v.l., Geschäftsführung Pflegeeinrichtungen Wien, Haus der Barmherzigkeit), Nicole Hainz (3.v.l., Bereichsleitung FRIDOLINA), Katharina Fourtis (4.v.l., Teamleitung Pflege) und das FRIDOLINA-Team gemeinsam mit Gratulanten.

Foto: Springer Verlag

Am 13. Juni wurde der Preis für Integrierte Versorgung – INTEGRI zum siebten Mal verliehen. Aus zahlreichen Initiativen, Konzepten und Projekten entschied sich die hochkarätig besetzte Fachjury für das Kinderpflegedomizil „Fridolina“. Das neue Angebot im Haus der Barmherzigkeit (>wir berichteten) wurde für seinen innovativen Ansatz in der Versorgung von Kindern mit schweren chronischen Erkrankungen ausgezeichnet. Die Verleihung fand im Zuge des 14. Österreichischen Gesundheitswirtschaftskongresses vor mehr als 450 Teilnehmenden in Wien statt.

Kindgerechte Rundumversorgung ausgezeichnet

Das Kinderpflegedomizil „Fridolina“ ist das erste Pflege- und Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche mit komplexen chronischen Erkrankungen in Wien. Seit der Eröffnung vor einem halben Jahr setzt die Einrichtung neue Maßstäbe in der integrierten und kindgerechten Versorgung. „Wir sind sehr stolz auf unser Kinderpflegedomizil, mit dem wir die Lücke in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Wien geschlossen und ein wichtiges Entlastungsangebot für Angehörige geschaffen haben“,  freut sich DGKP Andrea Kapounek mit ihrem Team über diesem renommierten Preis.

Die Jurymitglieder begründeten die Verleihung des INTEGRI 2024 an das Kinderpflegedomizil damit, dass es zeige, „wie interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kooperation von Gesundheits- und Sozialwesen mit vielen Netzwerkpartnern aus verschiedenen Sektoren ein Best Practice-Beispiel für Innovation in der Versorgung schaffen können.“

Ein zweites Zuhause für schwerkranke Kinder

Der Wohnbereich FRIDOLINA bietet Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 18 Jahren rund um die Uhr eine bedarfsorientierte Pflege mit medizinischer Versorgung sowie therapeutischer und pädagogischer Betreuung. Im Vordergrund steht eine individuelle, entwicklungsadäquate Versorgung in einer altersgerechten, wohnlichen Umgebung.

.

Die beiden pflegerischen Leiterinnen Katharina Fourtis und Nicole Hainz kümmern sich gemeinsam mit dem interdisziplinären Team um die jüngsten Bewohner*innen.

Foto: Haus der Barmherzigkeit

„Unsere jungen Bewohner*innen finden hier ein zweites Zuhause. Sie werden von unserem interdisziplinären Team erstklassig und liebevoll betreut, um für sie die bestmögliche Lebensqualität zu erreichen“, betont Nicole Hainz, Leiterin von FRIDOLINA. Interessent*innen für einen freien Platz finden alle Informationen zum Kinderpflegedomizil unter: hb.at/fridolina

Das durch den Fonds Soziales Wien (FSW) geförderte Kinderpflegedomizil wurde vom Haus der Barmherzigkeit in Kooperation mit dem ambulanten Kinderhospiz und Kinderpalliativteam MOMO umgesetzt (>wir berichteten).

________________

Über den INTEGRI

Der INTEGRI zeichnet als Österreichischer Preis für Integrierte Versorgung alle zwei Jahre jene Organisationen und Personen aus, die den veränderten Anforderungen an ein funktionierendes Versorgungssystem mittels innovativer Modelle der Integrierten Versorgung begegnen und damit einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitswesens in Österreich leisten.





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

28 Bachelors und eine Master of Science in Nursing (Bild) sowie weitere 14 Master of Science in Public Health haben kürzlich ihr Studium an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) erfolgreich abgeschlossen.

Fotos: PMU

Bei einer akademischen Feier im Auditorium der PMU wurden die Dekrete verliehen. Mit den erfolgreichen Jung-Akademiker*innen freuten sich neben den Würdenträger*innen der Universität und zahlreichen Ehrengästen auch Familienmitglieder und Freunde.

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis, sagte in seiner Festrede: „Sie haben sich für Berufe entschieden, die künftig noch wichtiger werden. (…) Ihr Abschluss eröffnet Ihnen vielfältige Möglichkeiten, einen maßgeblichen positiven Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung zu leisten. Sie sind bestens vorbereitet, um innovative Lösungen zu entwickeln und in die Gesundheitsversorgung zu transformieren.“

>Fotos von der Abschlussfeier





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Seit 150 Jahren ist die Diakonie als Hilfs- und Sozialorganisation der Evangelischen Kirche tätig und mit 40 Einrichtungen im Bundesland Salzburg ein verlässlicher und kompetenter Partner.





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Ab sofort hat Berlin eine Pflegebeauftragte: Sinja H. Meyer-Rötz übernimmt diese Funktion als eine Art „Ombudsstelle“ für rund 185.000 Pflegebedürftige und deren Angehörige – allerdings nur vorübergehend.

„Wir brauchen in Berlin eine von der Pflegewirtschaft unabhängige Anlaufstelle für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige“, erklärte Pflegesenatorin Ina Czyborra (SPD). Der Handlungsdruck sei hoch, deshalb werde die neue Position schon jetzt kommissarisch besetzt.

Die Pflegebeauftragte soll völlig unabhängig von Politik, Verwaltung, Verbänden und Vereinen tätig sein und einen jährlichen Bericht an das Berliner Abgeordnetenhaus vorlegen. Sie ist Ansprechpartnerin für Pflegebedürftige und deren Angehörige – nicht jedoch für beruflich Pflegende.

Ab 1. September können sich Pflegebedürftige und ihre An- und Zugehörigen mit Beschwerden und Anliegen an das Büro der Pflegebeauftragten wenden. Geplant ist eine tägliche Telefonsprechstunde. Die Kontaktdaten werden rechtzeitig veröffentlicht.





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

„Einige Bundesländer sind in Sachen Pflege bereits gut unterwegs, andere müssen sich noch stärker engagieren“ – Claudia Moll (Bild), Pflegebevollmächtigte der deutschen Bundesregierung, zeigt in ihrem Bericht an die Gesundheitsminister:innen der Länder dringenden Handlungsbedarf auf.

Die Pflege in Deutschland stehe vor großen Herausforderungen, die nur gemeinsam gelöst werden können. Moll: „Wir alle müssen jetzt unseren Beitrag leisten. Die Kommunen – von der Großstadt bis zur kleinen Gemeinde – müssen die Quartiersentwicklung vorantreiben, damit alle Menschen mit Pflegebedarf dort gut leben können, wo sie es wollen. Einige Bundesländer sind hier bereits gut unterwegs, andere müssen sich noch stärker engagieren“. Auch bundesgesetzlich brauche es noch mehr Spielraum für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Einen wichtigen ersten Schritt bilde hierbei das geplante Pflegekompetenzgesetz, so Moll.

Um die Pflege zukunftsfest zu gestalten bedarf es aber weiterer gemeinsamer Kraftanstrengungen von Bund, Ländern und Gemeinden. Hierbei weist die Pflegebevollmächtigte insbesondere auf die Chancen durch moderne und vernetzte kommunale Strukturen, die Unterstützung pflegender Angehöriger, Digitalisierung und eine kompetenzorientierte Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe mit der Pflege hin.

>zum Bericht der Pflegebevollmächtigten zur 97. Gesundheitsministerkonferenz am 12./13. Juni 2024 in Lübeck-Travemünde





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Von 21. bis 22. November 2024 findet die 28. Österreichische Konferenz gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) in der Klinik Floridsdorf in Wien statt. Das diesjährige Thema lautet: „Mitarbeiter:innen gewinnen, binden und fördern – Innovative Ansätze für Gesundheitseinrichtungen“.

Bis zum 2. September 2024 können Abstracts zu Beiträgen aus Wissenschaft, Policy und Praxis in Form von Vorträgen, Workshops und E-Posters eingereicht werden. Insbesondere werden folgende Themenschwerpunkte behandelt:

  • Mitarbeiter:innen gewinnen, binden und fördern: Innovative Ansätze für Gesundheitseinrichtungen
  • Gesundheitsförderndes und generationengerechtes Arbeiten in Gesundheitseinrichtungen
  • Gesundheitsförderndes Führen
  • Altersfreundliche Gesundheitseinrichtungen
  • Tabakfreie Gesundheitseinrichtungen
  • Baby-friendly Hospitals
  • Klimaschutz und Gesundheitsförderung in Gesundheitseinrichtungen

Weitere Informationen werden laufend auf der Konferenzwebsite >ongkg.at/konferenz/2024 ergänzt.

>zur Abstract-Einreichung





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

„(…) Eine stets arztzentrierte Gesundheitsversorgung stellt ein anachronistisches und viel zu starres Versorgungssystem dar, in dem Output-Leistung und Patienten-Outcomes nicht immer optimal sind. (…)“.

.

Prof. Dr. Ismail Özlü

(Pflegewissenschaftler, HS Bielefeld) im lesenswerten Artikel „Aufbruchstimmung im Pflegesystem“ in: >Bibliomed-Pflege online v. 6. Juni 2024





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Die Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), Prof. Christel Bienstein hat am 8. Juni 2024 nach zwölf Jahren ihre Funktion niedergelegt. In Braunschweig wählten die Delegierten nun mit großer Mehrheit Vera Lux (64, Bild) zur neuen Präsidentin.

Foto: DBfK/Susanne Schmidt-Domine

.

Mit Vera Lux gewinnt der DBfK eine herausragende Führungspersönlichkeit aus der Pflege. Lux war bis Ende 2023 Pflegedirektorin an der Medizinischen Hochschule Hannover (NDS) und kann auf eine lange, erfolgreiche Laufbahn im Pflegemanagement – u.a. am Uniklinikum Köln (2010-2019) und am Klinikum Darmstadt (2000-2009) – zurückblicken. Die Kinderkrankenschwester und Betriebswirtin bringt zudem einschlägige pflegepolitische Erfahrung als Vorsitzende des Pflegerats Niedersachsen mit.

„Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben und über das Vertrauen, das mir die Delegierten des größten deutschen Berufsverbands in der Pflege entgegengebracht haben“, so Vera Lux. „Uns stehen in den nächsten zehn Jahren massive Transformationen im Gesundheitswesen bevor. Mit der Krankenhausreform und der dringend notwendigen Reform der Pflegeversicherung werden die Weichen neu gestellt“. Dabei komme der Steuerung von Versorgung in Zeiten knapper Ressourcen eine hohe Bedeutung zu. „Ich will, dass der DBfK als wichtige Stimme mitgestaltet. Die Profession Pflege kann mit klaren und auch neuen Rollenprofilen viel verändern und mehr Verantwortung für eine bessere Versorgung übernehmen“, betonte die neue Präsidentin.

_____________________

Vera Lux stellt sich zunächst am 13. Juni in einem Webinar exklusiv den DBfK-Mitgliedern vor. Am 25. September ist eine erste berufspolitische Veranstaltung mit der neuen Präsidentin geplant. Weitere Informationen dazu werden zeitnah auf der Website >www.dbfk.de veröffentlicht.





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Nach eingehender notarieller Prüfung hat Sozialminister Manfred Lucha am 10. Juni 2024 verkündet, dass das Quorum von 60% an registrierten Pflegefachpersonen in Baden-Württemberg nicht erreicht wurde und somit keine Landespflegekammer errichtet wird.

„Es ist kein Geheimnis, dass ich mir die Errichtung einer Pflegekammer gewünscht hätte. Mit dem vorgeschalteten Quorum wollten wir in Baden-Württemberg einer Landespflegekammer von Anfang an eine starke Legitimation geben. Dies ist nach dem Ergebnis des Registrierungsverfahrens leider nicht der Fall. Jetzt gilt es, dieses Ergebnis zu akzeptieren“, sagte Lucha in der Pressemitteilung seines Ministeriums.

Andrea Kiefer, Vorsitzende des Pflegeberufsverbandes DBfK Südwest, erklärt: „Wir sind sehr enttäuscht, dass die Gründung einer Landespflegekammer gescheitert ist.“ Sie meint, dass durch die vielen Debatten rund um den Registrierungsprozess der Blick auf den eigentlich Zweck von Heilberufekammern zeitweise verstellt wurde und die Ziele einer Landespflegekammer in den Hintergrund gerückt seien, nämlich der Schutz der Bevölkerung vor unsachgemäßer Versorgung durch Angehörige von Heilberufen durch Reglementierung des jeweiligen Berufsstandes.

Eigenverantwortung der beruflich Pflegenden nicht erwünscht?

Zudem hätte die Landespflegekammer den professionell Pflegenden eine starke Stimme verliehen und ihnen die Möglichkeit gegeben, die Interessen der Berufsgruppe eigenverantwortlich(!) zu gestalten. Dazu sagt Andrea Kiefer: „Unserer Berufsgruppe ist immer noch in großen Teilen fremdbestimmt. Auch wenn, oder gerade weil die Landespflegekammer nun gescheitert ist, werden wir uns als Berufsverband weiterhin intensiv und engagiert für die Belange unserer Mitglieder und der beruflich Pflegenden in Politik und Öffentlichkeit einsetzen!“





Scheibbs (NÖ): „Rapid Recovery“ – schmerzarme Früh-Remobilisation von 5.000 Patient*innen

Die stationäre Versorgung von pflegebedürftigen Menschen in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt stark zu, zugleich steigt der Fachkräftemangel weiter. Ein Weg, diesem Dilemma gegenzusteuern, bieten KI-basierte, digitale Services in der Pflege.

Im Projekt »Versorgungsintegrierte Künstliche Intelligenz im professionellen Pflegeprozess« (ViKI pro) ermöglichen Forschende des Fraunhofer ITWM gemeinsam mit Partnern den Pflegefachkräften die Erhebung von individuellen Pflegebedarfen und die Planung geeigneter Maßnahmen mit Unterstützung von KI.

Die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen sind individuell und vielseitig – komplexe Pflegesituationen erfordern profunde Entscheidungen in kurzer Zeit. Eine Chance, Pflegekräfte zu entlasten, die Arbeitsorganisation und Routineaufgaben zu verbessern und effizienter zu gestalten und auf diese Weise mehr zeitlichen Freiraum für pflegerische Tätigkeiten zu schaffen, bieten KI-basierte digitale Systeme.

Webanwendung für die digital assistierte Pflegeplanung

Ein solches wissens- und datengetriebenes Assistenzsystem für die professionelle Pflegeprozessgestaltung in der Langzeitpflege entwickelt und erprobt das Fraunhofer ITWM gemeinsam mit Partnern aus der Pflegewissenschaft, Pflegepraxis, Forschung und Industrie im Projekt ViKI pro, kurz für Versorgungsintegrierte Künstliche Intelligenz im professionellen Pflegeprozess. Dieses System erlaubt Pflegeexpert:innen, individuelle Pflegebedarfe zu erheben und geeignete Maßnahmen auf der Grundlage von digitalisiertem Fachwissen zu planen. Die Dokumentation der durchgeführten Pflegemaßnahmen in der Webanwendung wird auch für die Gewinnung von Erfahrungswissen genutzt, das bei zukünftigen ähnlichen Planungssituationen verwendet werden kann.

Mit dieser digitalen Unterstützung der Prozesse sollen die Versorgungsqualität in der stationären Pflege verbessert und gleichzeitig die vorhandenen knappen Ressourcen geschont werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben durch das Programm »Miteinander durch Innovation – Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität«. Zum Konsortium gehören neben dem Fraunhofer ITWM das August-Wilhelm Scheer Institut für digitale Produkte und Prozesse gGmbH, Connext Communication GmbH, Johanniter Seniorenhäuser GmbH, Caritas Betriebsführungs- und Trägergesellschaft GmbH sowie der AOK-Bundesverband als assoziierter Partner. Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) koordiniert das Projekt.

Präzise Falldaten, profundes Fachwissen und geeignete KI-Methoden nutzen

Am Fraunhofer ITWM in Kaiserslautern wird ViKI pro von einem Projektteam mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Dr. Maximilian Pilz, Dr. Jonas Flechsig und Murray Heymann unter der Leitung von Dr. Alexander Scherrer bearbeitet. „Unser Ziel für die Pflegepraxis ist es, eine effiziente Planung von fallspezifisch optimalen Pflegeleistungen auf der Grundlage von vorhandenem Experten- und Erfahrungswissen zu ermöglichen“, sagt Dr. Alexander Scherrer, stellvertretender Abteilungsleiter »Optimierung in den Life Sciences«. „Dafür verfolgen wir einen modellbasierten Ansatz und nutzen das vorhandene Fachwissen, digitalisieren es und machen es KI-nutzbar.“

Wichtig ist eine gute Datenbasis. Darum wird jeder Pflegefall in ViKI pro mit umfangreicher und detaillierter Anamnese inklusive Risikomatrix erfasst, wobei zahlreiche Faktoren wie Bettlägerigkeit, Selbstversorgung, Übergewicht, Depression, Müdigkeit bei täglichen Aktivitäten, kognitive Beeinträchtigungen etc. berücksichtigt werden. Das vom Fraunhofer ITWM entwickelte System schlägt dann – ausgehend von den Daten eines Pflegefalls und von digitalisiertem Pflegewissen – mittels Künstlicher Intelligenz geeignete Pflegemaßnahmen vor. Im ersten Schritt fokussieren sich die Forschenden auf die Handlungsfelder ›Mobilität‹ und ›Schmerz‹.

Die KI unterstützt, der Mensch entscheidet

„Wird nun ein Fall in die Software hochgeladen, so wird die Wissensbasis automatisch ausgewertet, die Pflegeplanerin und der Pflegeplaner erhalten Vorschläge für fallspezifisch geeignete Pflegemaßnahmen inklusive Begründung, warum bestimmte Maßnahmen optimalerweise geeignet sind. Die Software ersetzt also das manuelle, mitunter auch fehleranfällige Aussuchen und Abwägen von Maßnahmen“, erläutert der Forscher den Vorteil der KI-basierten Anwendung. Die Pflegeplaner:innen können die vorgeschlagenen Maßnahmen dann auf der Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen abwägen und geeignete Maßnahmen auswählen.

ViKI pro entwickelt damit den etablierten manuellen Pflegeplanungsprozess, wie er mit klassischen Pflegedokumentationssystemen durchgeführt wird, weiter zu einem KI-assistierten Prozess. Durch Integration der Pflegedokumentation bietet ViKI pro eine umfassende digitale Prozessunterstützung.

„Nach Durchführung der Maßnahmen können die Pflegefachkräfte diese im Hinblick auf ihre Wirksamkeit beurteilen. Aus diesen Datenbeständen gewinnen wir mit Hilfe von KI praktische Erfahrungswerte, die in künftige Pflegeentscheidungen einfließen“, erläutert der Mathematiker den Ansatz.

Ein erster Prototyp des Systems wird bereits diesen Sommer in den Pflegeeinrichtungen der Caritas und der Johanniter erprobt.