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Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

„Die fehlende pflegerische Versorgung in Deutschland ist bereits ein Treiber des Personalmangels in anderen Branchen geworden“, warnt bpa-Präsident Bernd Meurer (Bild).

Schon jede vierte Teilzeitkraft habe aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (DeStatis) zufolge den beruflichen Arbeitsumfang reduziert, um Angehörige zu betreuen – viele davon leisten eine wichtige Arbeit in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen, so der bpa in einer Aussendung.

Immer weniger verfügbare Heimplätze – auch Tagespflege rückläufig

Und diese Entwicklung werde sich laut bpa bedrohlich verschärfen: Von bundesweit 880.000 vollstationären Pflegeplätzen können aufgrund des Personalmangels nicht einmal mehr 90 Prozent belegt werden und die Kassen selbst sprechen von einem Rückgang der Kapazitäten in Pflegeheimen um 18.000 Plätze.

Gleichzeitig verschwinden tausende Tagespflegeplätze, die eine wichtige Unterstützung und Entlastung der pflegenden Angehörigen darstellen. Präsident Meurer: „Das ist eine nie dagewesene Trendumkehr hin zu einem Rückbau der Pflegeinfrastruktur in Deutschland, während die Zahl der Pflegebedürftigen und damit der Bedarf weiter massiv wächst.“

Fazit des Verbandes: Wenn Arbeitsminister Hubertus Heil eine Lösung für den Fachkräftemangel in Deutschland suche, sollte er sich an seinen Kollegen Gesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach wenden – denn: „Eine Stärkung der pflegerischen Versorgung setzt sofort immense Kapazitäten bei den jetzt unfreiwillig gebundenen pflegenden Angehörigen für den gesamten Arbeitsmarkt frei.“

AGVP: „Deutschland-Karte Heimsterben“ zeigt alle Schließungen und Insolvenzen in der Pflege

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) hat jetzt eine „Deutschlandkarte Heimsterben“ (siehe Abb. und Vergrößerungs-Link) veröffentlicht. Sie dokumentiert mehr als 800 Angebotseinschränkungen, Insolvenzen und Schließungen in der Altenpflege. Berücksichtigt wurden auch ambulante und teilstationäre Angebote.

Screenshot: >AGVP

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Über 800 Pflegeheime und ambulante Dienste mussten 2023 Insolvenz anmelden oder schließen. Das zeigt die Deutschlandkarte Heimsterben. Und das Heimsterben geht weiter, egal ob familiengeführtes Pflegeheim, kirchliche Sozialstation oder leistungsstarkes Pflegeunternehmen. Das berichtet der AGVP. „Der pflegerischen Versorgung droht in diesem Jahr der Kollaps. Leidtragende sind die Pflegebedürftigen“, meint Thomas Greiner, Präsident des AGVP.

„Die Kassen erkennen Preissteigerungen für die Heime und Dienste nicht an, obwohl die Inflation für jeden spürbar ist. Sozialämter verschieben die Begleichung offener Rechnungen bei Pflegeeinrichtungen auf den Sankt Nimmerleinstag. Und die Politik schaut ungerührt zu, wie eine Pflegeeinrichtung nach der anderen den Bach runter geht und damit die Versorgungssicherheit“, so Greiner weiter.

>Hier geht es zur „Deutschlandkarte – Heimsterben“





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Kürzlich durfte sich das Kepler Universitätsklinikum neuerlich über die begehrte Auszeichnung für hervorragende Recruiting-Leistungen freuen. Im Branchen-Ranking der Kliniken belegte das Team den 4. Platz.

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MMag.a Michaela Hamberger (Leitung Rekrutierung) und Stellvertreter Christian Brandstätter

Foto: KUK

Hatte das Universitätsklinikum im vergangenen Jahr noch das Siegel in Bronze erhalten, so wurde es heuer mit dem „Silbernen Gütesiegel“ gewürdigt. Über alle Branchen hinweg erreichte das KUK Linz den 54. Platz von 570 getesteten Top-Arbeitgebern.

 Die BEST-RECRUITERS-Studie zeichnet überdurchschnittliche Recruiting-Qualität unter den Top-570-Arbeitgebern in Österreich aus. Dabei steht ausgezeichnete Recruiting-Qualität für einen hohen Professionalisierungsgrad aller Maßnahmen eines Arbeitgebers zur Personalgewinnung.

„Unsere Professionalität im Recruiting und die kontinuierliche Umsetzung zahlreicher Maßnahmen im Personalmarketing zeigen nicht nur die gewünschte Wirkung, sie halten erfreulicherweise auch einer objektiven Begutachtung durch Externe stand. Ich freue mich für unser Team der Abteilung Personalrekrutierung, dass es mit dieser Auszeichnung belohnt wird“, sagt Dr. Franz Harnoncourt, Geschäftsführer des Kepler Universitätsklinikums.





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Was wir einkaufen, wie wir uns fortbewegen und wohin wir auf Urlaub fahren – damit beschäftigen wir uns in der Klimadebatte schon lange. Doch um Emissionen zu senken, müssen wir nicht nur unseren Konsum neu denken, sondern auch unsere Erwerbsarbeit.

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Eine Verkürzung der Arbeitszeit biete Chancen für breite politische Bündnisse und eine bessere Zukunft für alle, meinen die drei Autor*innen dieses aktuellen Blogbeitrags.

Erwerbsarbeit – in der Produktion, aber auch in Dienstleistungsbereichen wie etwa dem Gesundheitswesen – sei derzeit mit zahlreichen umweltschädlichen Prozessen verknüpft. Sie umfasse viele Tätigkeiten und Abläufe, die mit hohem Energie- und/oder Ressourcenverbrauch verbunden sind. (…)

>zum Beitrag





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Seit Anfang 2024 ist die Erstverordnung von Medizinprodukten für DGKP gesetzlich erlaubt. Voraussetzung für den Kostenersatz durch die Sozialversicherung ist eine Fortbildung, die der Berufsverband ÖGKV ab sofort anbietet.
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Fortbildung: Erstverordnung von Medizinprodukten durch DGKP
Termine: laufend
Ort: in verschiedenen Bundesländern
Preis: 60 Euro
Momentan stehen die Termine für einige Bundesländer fest und können ab sofort auf https://oegkv.at/pflegeberuf/oegkv-fortbildungen/ gebucht werden. Wenn Sie die Fortbildung in einem Bundesland machen wollen, das Sie derzeit noch nicht finden – diese Termine sind bereits in Arbeit.
Für die Fortbildung gibt es 8 ÖGKV PFP®, Punkte.
Quelle: facebook




Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Im Jahr 1874 entstand in Gallneukirchen (OÖ) die heute als Diakoniewerk bekannte Sozialorganisation, die zu den fünf grössten in Österreich zählt.  Zum 150-jährigen Jubiläum wird es zahlreiche Veranstaltungen geben.

>zum Download hier

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Im Diakoniewerk arbeiten rund 3.800 Mitarbeitende mit und für Menschen und begleiten diese in unterschiedlichen Lebenslagen – im Alter, mit Behinderungen, Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungs- und Entwicklungsweg oder Familien in krisenhaften Situationen.
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Das Wort „Diakonie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Dienst“, aber auch „Nächsten-Liebe“. Seit mittlerweile 150 Jahren stellt die Diakonie den Dienst am Nächsten in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. 30 gemeinnützige Organisationen an 620 Standorten sind unter dem Dach der Diakonie vereint.
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Das Ziel der Diakonie ist es nicht, Glauben zu wecken oder für die Kirche zu werben. Der Auftrag der Diakonie ist vielmehr, Menschen, die Unterstützung benötigen, zu helfen – voraussetzungslos, qualifiziert und effektiv. Der Mensch als Schöpfung Gottes steht in seiner Würde und Unverwechselbarkeit im Mittelpunkt.
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Im Jubiläumsjahr möchte sich die Diakonie besonders für die Anliegen von Menschen mit Behinderung einsetzen. Ganz vorne stehen Forderungen zu schulischer Inklusion, gleichberechtigter Teilhabe und Armutsbekämpfung
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Das Jubiläumsjahr 2024 steht unter dem Motto „Aufeinander zugehen“ und wird mit Festen in Pfarrgemeinden, aber auch in den Bundesländern gefeiert. Als Höhepunkt finden im Oktober ein Konzert im Wiener Konzerthaus und ein Symposion im Wiener Rathaus statt.
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Zur Nachlese empfohlen:

>www.diakonie.at: Unsere Geschichte





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Die Januar-Ausgabe 2024 der „PflegePositionen“ des Deutschen Pflegerats ist erschienen.

Die Themen der aktuellen Ausgabe sind:

Editorial. Gesundheitskompetenz entscheidet (Christine Vogler, Präsidentin DPR)

Im Fokus. Mehr Eigenständigkeit (Annemarie Fajardo, Vize-Präsidentin DPR)

Pflegepersonalbemessungsverordnung. Ein Meilenstein für die Profession (DPR)

Pflege in den Mittelpunkt. Digitalgesetz – guter erster Schritt (DPR)

Aus den Verbänden. 30 Jahre Bundesverband Geriatrie

DPR und Bundeszahnärztekammer. Mehr Mundgesundheit

Gepflegte Meinungsvielfalt – dennoch eine gemeinsame Stimme der Profession Pflege

Der Deutsche Pflegerat als Dachverband vertritt die geeinten Interessen der Berufsverbände und nicht die einzelnen Partikularinteressen der Verbände. Unterschiedliche Positionen und Meinungen einzelner Verbände können sichtbar sein und die Vielfalt der pflegerischen Profession widerspiegeln. Dieses berührt nicht die gemeinsamen Ziele und Intentionen des Deutschen Pflegerats.

>zum Download hier





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

In einem Webinar wird ein Trainingsprogramm (kostenfrei verfügbare Unterrichtsmaterialien) für Pflege- und Gesundheitsberufe zum Thema „Diversitäts-sensible Pflege für ältere Menschen mit Migrationserfahrung“ vorgestellt.

Zoom-Termin: Mittwoch, 24.01.24 von 11:00-12:00 Uhr

Das Europäische Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung (Health & Care Research Group, Vienna) lädt am 24.Jänner 2024 zu einem Webinar ein, in dem das im DI.S.C.O.P.M.B. Projekt entwickelte Trainingsprogramm zu diversitätssensibler Pflege für ältere Menschen mit Migrationserfahrung vorgestellt wird. Das Webinar richtet sich an Lehrende in Gesundheits- und Pflegeberufen und weitere interessierte Personen.

Das >DI.S.C.O.P.M.B. ist ein 36 Monate laufendes europäisches Projekt, das durch das Erasmus+ Programm finanziert wird. Es zielt darauf ab, das Bewusstsein und die Kompetenzen von aktuellen und zukünftigen Beschäftigten in Pflege und Gesundheit hinsichtlich inklusiver Pflegepraktiken – speziell für ältere Menschen mit Migrationserfahrung und ihre pflegenden Angehörigen – zu verbessern.

Das Projekt beinhaltet unter anderem die Entwicklung eines Trainingsprogramms für den Unterricht und eines E-learning Kurses. Die Lehr- und Lernmaterialien sind frei zugänglich und werden in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung gestellt.

Inhalte des neuen Trainingsprogramms

Im Webinar wird das Trainingsprogramm vorgestellt: Es besteht aus ca. 30-40 Stunden des Lernens, die auf 4 Module aufgeteilt sind: (1) Pflege und Diversität, (2) Langzeitpflege und der Kontext der Migration, (3) Bewusstsein, Stereotype und Vorurteile, (4) Diversitätssensible Kompetenzen,  praktische Übungen, Reflexionsübungen, Fallstudien und Erzählungen über Lebensgeschichten und Erfahrungen.

>Um Anmeldung wird gebeten:  >Das DISCOPMB Trainingsprogramm

>>zum ZOOM-Link des Webinars geht es hier





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Das neue Kompetenzzentrum für Angewandte Pflegeforschung der FH Campus Wien (>wir berichteten) steht seit Dezember 2023 unter der Leitung von Cornelia Feichtinger (Bild).

Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit umfangreicher internationaler Berufserfahrung wirkt bereits seit Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin an Forschungsvorhaben der FH Campus Wien im Gesundheits- und Pflegebereich mit.

DGKP Cornelia Feichtinger, BSc, BSc, MSc – Leiterin Kompetenzzentrum für Angewandte Pflegeforschung, FH Campus Wien.

© FH Campus Wien / Schedl 

Gleich zwei Bachelorstudienabschlüsse verbinden Cornelia Feichtinger mit der FH Campus Wien. Zunächst wählte sie eine akademische Ausbildung aus dem Fachspektrum des Departments Gesundheitswissenschaften und studierte Radiologietechnologie. Ihr weiterer Weg führte die Wienerin nach Bolivien, wo sie zwei Jahre als Sponsorship Coordinator in der Kinder- und Jugendschutzorganisation NPH – Nuestros Pequeños Hermanos – im Bereich Internationale Kommunikation tätig war und auch die Pflegepersonen vor Ort unterstützte.

Diese Erfahrungen gaben den Anstoß zum zweiten Studium an der FH Campus Wien, zum Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege. Zeitgleich erfolgte das Masterstudium MedTech an der FH Wiener Neustadt, das Feichtinger zum Master of Science in Engineering und zur Expertin an der Schnittstelle zwischen Medizin und Technik machte. Derzeit absolviert sie das PhD-Programm Public Health an der Medizinischen Universität Wien.

Professionelles soziales Engagement

Die Berufslaufbahn von Cornelia Feichtinger ist geprägt vom Wunsch, Menschen aller sozialen Schichten Zugang zur professionellen Gesundheitsversorgung zu erleichtern. Dafür setzte sie sich unter anderem als Gesundheits- und Krankenpflegerin in einer hausärztlichen Praxis für unterversorgte und diskriminierte Personen ein, etwa für Menschen mit HIV-Infektionen, Menschen mit Suchterkrankungen sowie Transgender*-Personen. Für dieses Engagement wurde sie von der FH Campus Wien 2022 mit dem „Future Hero Award“ ausgezeichnet.

Seit nahezu fünf Jahren bringt die interdisziplinäre Expertin an der FH Campus Wien ihre Fachkenntnisse und Berufserfahrungen bei Forschungsvorhaben im Kompetenzzentrum für Angewandte Pflegeforschung ein. Evidenzbasierung und Förderung der Qualitätssicherung stehen dabei stets im Mittelpunkt.

Angewandte Pflegeforschung – multiprofessionell und international

„Wissenschaftliche Erkenntnisse aus angewandter Forschung sind die Grundlage für evidenzbasierte Pflege und tragen entscheidend zur Verbesserung der Gesundheits- und Pflegeversorgung bei“, so Cornelia Feichtinger. Angewandte Pflegeforschung fördere und fordere multiprofessionelle Zusammenarbeit sowie starke Verknüpfung zur Praxis. Feichtinger: „Unsere Forschenden bringen langjährige Berufserfahrung in der Gesundheits- und Krankenpflege und vielseitige fachliche Spezialisierung mit, die Forschungsresultate stoßen wiederum neue Entwicklungen im stationären, teilstationären und mobilen Bereich an.“ Beispielsweise werden aktuell Rahmenbedingungen und Aufgabengebiete für Community Nursing im Kontext des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen evaluiert.

Schwerpunktthema im Kompetenzzentrum ist es auch, Digitalisierung voranzutreiben – wie etwa im Leuchtturmprojekt >“Linked Care“ (Abb. oben) – einem digitalen Tool, das in der mobilen Pflege und Betreuung durchgängigen Informationsfluss ermöglichen soll. Qualitätsanhebung auf internationaler Ebene widmet sich die COST-Action „Better Care – Supporting emerging care economy, empowering caregivers to provide safe care at home“. Dabei steht im Austausch mit 26 beteiligten Ländern das sichere Altern in den eigenen vier Wänden unter Berücksichtigung der höchst geforderten und vulnerablen Gruppe der pflegenden Angehörigen im Fokus.

>Laufende Projekte am Kompetenzzentrum für Angewandte Pflegeforschung





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Der GKV-Spitzenverband hat die >Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf für in der Pflege tätige Mitarbeitende geändert und mit 09. Januar 2024 in Kraft gesetzt.

Einem aktuellen Newsletter des >Paritätischen Gesamtverbandes zufolge wurde der Förderzeitraum bis 2030 verlängert. Zudem wurden die jeweiligen Förderungen in ihrer Höhe modifiziert und an das „Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz“ (PUEG) sowie an das ebenfalls neue  „Pflegestudiumstärkungsgesetz“ (PflStudStG) angepasst.





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Immer später, immer kürzer: Seit der Corona-Pandemie übersiedeln alte Menschen in Deutschland immer später in die Pflegeheime, wodurch sich die Verweildauer dort naturgemäß laufend verkürzt.

So ist die durchschnittliche Verweildauer in der stationären Langzeitpflege seit 2019/2020 kontinuierlich um drei Monate auf aktuell 25 Monate gesunken, wie zuletzt eine bundesweite Erhebung des Deutschen Caritasverbandes unter 282 Pflegeheimen zeigt. Nahezu jede(r) dritte Heimbewohner(in) verstirbt im ersten Jahr. Vier von zehn Bewohner*innen, die mehr als drei Jahre in der Pflegeeinrichtung leben, seien dem Bericht zufolge demenziell erkrankt oder leiden an ähnlichen kognitiven Einschränkungen.

„Hinter der Nebelwand der Corona-Belastungen hat sich in den letzten Jahren die Situation der Altenpflege einschneidend verändert“, so Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.

„Daheim statt Heim“: Möglichst lange zu Hause leben

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Zuhause alt werden mit familiärer und/oder  professioneller Unterstützung ist heute hoch im Kurs

(Symbolfoto)

Ursächlich für den späteren Umzug in die stationäre Einrichtung ist vor allem der Wunsch der alten Menschen, möglichst lange in den eigenen Wänden zu leben. Auch die Sorge vor den stetig steigenden Zuzahlungen (Eigenanteilen) spielt eine zunehmend größere Rolle. Zudem erleichtern die ambulanten Unterstützungsangebote der rund 13.000 professionellen Pflegedienste sowie die Möglichkeit einer häuslichen 24-Stunden-Betreuung den längeren Verbleib im eigenen Zuhause.

Caritas fordert offensive Pflegepolitik

Aus Sicht der Caritas braucht es daher dringend eine Offensive für die ambulante und teilstationäre Altenhilfe. „Wir können nicht warten, bis alle Babyboomer pflegebedürftig sind, bevor der Pflege-Turbo angeworfen wird (…). . Es braucht eine Zeitenwende für eine sorgende Gesellschaft“, so Präsidentin Welskop-Deffaa.





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Die Finanzkrise deutscher Spitäler wird immer dramatischer. Das zeigen neue Zahlen des „Krankenhaus-Barometers 2023“. Auch der Mangel an Pflegefachkräften nimmt weiter bedrohlich zu.

Nahezu acht von zehn deutschen Krankenhäusern dürften das Vorjahr mit einem Defizit abgeschlossen haben. Und lediglich sieben Prozent der Kliniken rechnen mit schwarzen Zahlen. Dies besagt eine Erhebung des Deutschen Krankenhaus-Instituts (DKI).
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„Die Lage der Krankenhäuser in Deutschland ist dramatisch, und die Kliniklandschaft verändert sich in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit und Intensität“: So kommentiert Gerald Gaß, Vorstand der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DGK) die Ergebnisse. Denn der Anteil der Spitäler mit roten Zahlen hat binnen eines Jahres (+ 11%) stark zugenommen. 2022 hatte erst die Hälfte aller Krankenhäuser ein negatives Jahresergebnis erzielt, 2021 konnte sogar die Mehrheit positiv bilanzieren.
„Das ist eine negative Dynamik, die es so in den letzten Jahrzehnten nicht gegeben hat“, stellt die DKG fest. Gleichzeitig verzeichnet die DKG aktuell deutlich mehr Insolvenzen als üblich, und das Jahr 2024 drohe ein „Rekord-Insolvenzjahr“ zu werden. Kaum ein Krankenhaus könne derzeit seine Ausgaben aus den laufenden Einnahmen decken. Konkret erwarten 71 % der Kliniken eine weitere Verschlechterung der Lage.
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Als wesentliche Gründe werden – neben dem fehlenden Teuerungsausgleich durch den Bund – die höheren Sach- und Personalkosten, eine seit Jahren anhaltende Unterfinanzierung der Klinken und, daraus folgend, stark gedämpfte Investitionen genannt.

Pflegepersonal-Not wird zum bundesweiten Flächenbrand

Die Umfrage bei einer repräsentativen Auswahl deutscher Spitalmanager ergab darüber hinaus, dass auch sie noch deutlichere Personalengpässe in der Pflege erwarten: „Rund 90 Prozent der Krankenhäuser gehen in ihrer Prognose davon aus, dass sie aufgrund sinkender Bewerberzahlen für Ausbildungsplätze ihren Pflegepersonalbedarf nicht mehr decken können“, so der Report.

>Quelle: DKI: „Krankenhaus-Barometer 2023„, Dez. 2023





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Direkt am Westbahnhof eingerichtet, garantiert die neu eröffnete PVE Wien West eine umfassende Versorgung der Patient*innen und begleitet diese über ihren gesamten Behandlungsweg. Insgesamt sind 36 PVE in ganz Wien bis 2025 geplant.

Das Team des neuen PVE-West in Wien

Foto: Website PVE Wien-West

Unter der ärztlichen Leitung von Dr. Peter Haubenberger und Dr.in Livia Haubenberger arbeiten neben weiteren Allgemeinmedizinerinnen auch Spezialist*innen der Diätologie, Psychotherapie sowie Sozialarbeit.

„Wir sehen uns als zentrale Anlaufstelle für die Gesundheitsversorgung. Daher bietet die PVE Wien West eine breite Palette von Dienstleistungen an, die von Routineuntersuchungen und Prävention bis hin zur Diagnose und Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen reichen“, betont Dr. Peter Haubenberger. „Unser Team verfügt über qualifizierte Fachleute, die ein breites Spektrum medizinischer Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen und alles abdecken, was ein Hausarzt bieten kann“, ergänzt Dr.in Livia Haubenberger.

Zentrale Aufgabe der bislang 20 PVE in Wien ist die Bereitstellung eines raschen Arzttermins bei längeren Öffnungszeiten, wodurch die überlaufenen Spitalsambulanzen und -Notaufnahmen deutlich entlastet werden. Auch die multidisziplinär agierenden PVE-Teams profitieren durch ein modernes, geregeltes und kooperatives Arbeitsumfeld.

Die PVE West Wien – das Hausarztzentrum direkt am Westbahnhof – bietet umfassende Gesundheitsversorgung niederschwellig und wohnortnah mit deutlich längeren Ordinationszeiten von 65 Wochenstunden (Mo – Fr, 7-19 Uhr und Samstag von 8-13 Uhr). Eine Terminvereinbarung ist nicht notwendig.

https://pve-wien-west.at





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

„Wir können nicht warten, bis alle Babyboomer pflegebedürftig sind, bevor der Pflege-Turbo angeworfen wird. Es braucht eine Zeitenwende für eine sorgende Gesellschaft.“

Eva Maria Welskop-Deffa

Präsidentin Deutscher Caritas-Verband





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Im Spital tauchen immer mal wieder unbekannte Keime auf. Forschende der Universität Basel haben diese über Jahre gesammelt und analysiert. Dabei fanden sie zahlreiche neue Bakterienarten, von denen einige in der klinischen Praxis von Bedeutung sind.

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Wachstum von Bakterienkulturen in Petrischalen: Die zuverlässige Bestimmung von kultivierten Keimen ist in der klinischen Bakteriologie von entscheidender Bedeutung.

Foto: Sylvia Suter, Universitätsspital Basel

 Die Behandlung von bakteriellen Infektionen verläuft effektiver, wenn der Auslöser der Krankheit bekannt ist. Durch Analysen im medizinischen Labor gelingt es in den meisten Fällen, die Keime zu identifizieren. Doch manchmal stossen die Routinemethoden an ihre Grenzen – etwa, weil die Bakterienart noch nicht bekannt oder ausserordentlich aufwändig zu züchten ist.

Ein Team der Universität Basel und des Unispitals Basel hat Patientenproben, die solche unbekannten Keime enthalten, seit dem Jahr 2014 systematisch gesammelt und untersucht: Nun berichten die Forschenden über die Entdeckung von mehr als 30 neuen Bakterienarten, die zum Teil mit klinisch relevanten Infektionen assoziiert sind.

Gesamtes Erbgut analysiert

Insgesamt analysierte das Team um den Mikrobiologen PD Dr. Daniel Goldenberger 61 unbekannte bakterielle Keime, die aus Blut- oder Gewebeproben von Patient*innen mit den verschiedensten Erkrankungen stammten. Für keines dieser Isolate lieferten konventionelle Labormethoden wie Massenspektroskopie oder die Sequenzierung eines kleinen Stückes des Erbguts einen Treffer. Deshalb sequenzierten die Forschenden das gesamte Erbgut der Bakterien mit einer Methode, die erst seit wenigen Jahren zur Verfügung steht. Die ermittelten Genomsequenzen glichen sie dann mithilfe eines Online-Tools mit bereits bekannten Bakterienstämmen ab.

Wie sich dabei herausstellte, waren 35 der 61 Bakterien bisher nicht bekannt. Die restlichen 26 Stämme stuften die Forschenden als schwer identifizierbar ein: Deren Genomsequenzen waren erst seit Kurzem in Datenbanken abgelegt oder die Keime wurden erst vor ganz kurzer Zeit korrekt taxonomisch beschrieben.

Eine Evaluation von Patientendaten ergab, dass von den 35 neuen Stämmen sieben klinisch relevant sind – das heisst, sie können beim Menschen bakterielle Infektionen verursachen. „Ein solcher direkter Abgleich zwischen neu identifizierten Bakterienarten und klinischer Relevanz wurde bisher nur selten veröffentlicht“, sagt Daniel Goldenberger.

Verursacher von seltenen Infektionen

Der grösste Teil der neu identifizierten Arten gehört zu den Gattungen Corynebacterium und Schaalia, beide grampositive Stäbchen. „Viele Arten aus diesen beiden Gattungen finden sich im natürlichen menschlichen Mikrobiom der Haut und der Schleimhäute. Sie werden deswegen häufig unterschätzt und sind wenig erforscht“, so Daniel Goldenberger. Doch wenn sie − etwa aufgrund eines Tumors − in die Blutbahn eindringen, können sie auch Infektionen auslösen.

Klinisch von Bedeutung könnte auch einer der schwer zu identifizierenden Keime sein. Er stammt aus dem entzündeten Daumen eines Patienten, der von einem Hund gebissen wurde. Eine kanadische Forschungsgruppe hat dieses Bakterium kürzlich ebenfalls aus Wunden von Hunde- und Katzenbissen isoliert. „Wir nehmen deshalb an, dass es sich dabei um einen neu aufkommenden Krankheitserreger handelt, den wir im Auge behalten müssen“, sagt Daniel Goldenberger. Das Bakterium erhielt im Jahr 2022 von den kanadischen Forschenden den passenden Namen Vandammella animalimorsus (Tierbiss-Vandammella).

Für das Team um Daniel Goldenberger ist das Projekt damit aber noch längst nicht abgeschlossen. Die Forschenden sammeln und sequenzieren weiterhin systematisch unbekannte Keime aus Patientenproben des Universitätsspitals Basel – mittlerweile sind schon wieder über 20 dazugekommen. „Wir bemerken hier eine grosse Dynamik, es wird aufgrund der technologischen Fortschritte in der Bakteriologie allgemein viel mehr über neu entdeckte Bakterienarten berichtet», so Daniel Goldenberger. Durch diese Entwicklung wird es in Zukunft immer einfacher werden, Infektionen mit seltenen Erregern richtig zu diagnostizieren und von Anfang an effektiv zu behandeln.


Originalpublikation:

Veronika Muigg et al.
Novel Organism Verification and Analysis (NOVA) study: identification of 35 clinical isolates representing potentially novel bacterial taxa using a pipeline based on whole genome sequencing
BMC Microbiology (2024), doi: 10.1186/s12866-023-03163-7
https://doi.org/10.1186/s12866-023-03163-7





Pflegepersonalmangel: Pflegende Angehörige müssen Arbeit in anderen Branchen reduzieren

Das Pflegegeld wurde in Österreich abJahresbeginn 2024 in allen sieben Stufen um 9,7 Prozent valorisiert.

Das Pflegegeld beträgt ab dem 1. Jänner 2024 monatlich:

Stufe 1: € 192,00
Stufe 2: € 354,00
Stufe 3: € 551,60
Stufe 4: € 827,10
Stufe 5: € 1.123,50
Stufe 6: € 1.568,90
Stufe 7: € 2.061,80

Die Pflegegelderhöhung wurde im Dezember 2023 vom Sozialministerium in einer >Verordnung in Artikel 3 bekannt gegeben. Die Wertanpassung (Valorisierung) ist erst seit einigen Jahren gesetzlich verpflichtend und berechnet sich jeweils aus der allgemeinen Teuerung des Vorjahres.

Angehörigen-Bonus: 2024 erstmals in voller Höhe von 1.500 Euro

Der zur Jahresmitte 2023 erstmals (zur Hälfte) gesetzlich eingeführte >„Angehörigenbonus“ dient als finanzielle Unterstützung für die Pflege in der Familie. Er gebührt innerhalb bestimmter Einkommensgrenzen und ab Pflegestufe 4.

Hintergrund

Das Bundespflegegeld wurde in Österreich mit Wirksamkeit ab 01. Juli 1993 gesetzlich eingeführt. Bei diesem wegweisenden Schritt hat der Gesetzgeber jedoch „vergessen“, diese Leistung alljährlich an die allgmeine Inflation anzupassen. Somit mussten die Pflegebedürftigen in den 25 Folgejahren rund 35 Prozent Wertverlust des Pflegegeldes hinnehmen.

Unterbrechung: Das Pflegegeld ruht ab dem zweiten Tag eines stationären Krankenhaus-, Rehabilitations- oder Kuraufenthaltes für dessen Dauer, wenn ein in- oder ausländischer Sozialversicherungsträger, der Bund, ein Landesgesundheitsfonds oder eine Krankenfürsorgeanstalt überwiegend die Kosten des Aufenthaltes trägt. Ein stationärer Aufenthalt ist der pflegegeldauszahlenden Stelle daher so schnell wie möglich zu melden, da sonst eine Rückforderung erfolgen muss.

>Alle näheren Infos finden Sie hier