SJK Wien: 100.000ste Geburt gefeiert

Ein besonderes Jubiläum beging man am 4. Juli 2023 im St. Josef Krankenhaus Wien – ein gesundes Mädchen erblickte als 100.000 stes Baby das Licht der Welt.

Gezählt wurde dies seit Sonntag, dem 19. Jänner 1936 –  seit damals wurden im Ordensspital im 13. Bezirk 100.000 Geburten betreut. „Unsere Jubiläumsgeburt war eine Spontanentbindung. Der Mutter und ihrem Kind geht es gut“, berichtet Primarius
Dr. Andreas Brandstetter, Leiter der Geburtshilfe.

Im Bild (v.l.n.r.) : Bereichsleiterin Pflege Brigitte Falli, Primarius Andreas Brandstetter und leitende Hebamme Irene Richter mit den stolzen Eltern und dem „Jubiläumsbaby“

Foto: SJK Wien

Hebammen-Beruf war für Ordensschwestern bis 1953 nicht erlaubt

Das St. Josef Krankenhaus wurde 1930 von den Schwestern Salvatorianerinnen in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Sanatoriums gegründet. Im Jahr 1936 folgte die Eröffnung einer geburtshilflichen Abteilung – für ein Ordensspital zu jener Zeit eine absolute Rarität, war doch Ordensschwestern die Ausübung des Hebammenberufes kirchenrechtlich nicht erlaubt. Doch auch hier erkämpften sich die Salvatorianerinnen eine Neuerung, und so waren ab 1953 die ersten Ordensschwestern – auch von anderen Ordensgemeinschaften – als Hebammen im Einsatz.

Während des II. Weltkrieges diente das Krankenhaus als Lazarett, und auch von 1951 bis 1953 blieb die geburtshilfliche Abteilung geschlossen. Dann jedoch stiegen die Geburtenzahlen stetig an – die jährliche Tausendermarke wurde im Jahr 2002, die Zweitausendergrenze im Jahr  2014 übersprungen. Im Zuge der Spezialisierung mehrerer Ordensspitäler der Vinzenz Gruppe in Wien übersiedelte die geburtshilfliche Abteilung vom Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien ins St. Josef Krankenhaus – damit wurde dieses ab 2018/2019 zur größten Geburtsklinik Wiens und nachfolgend ganz Österreichs. In den Jahren 2021 und 2022 wurden hier bereits mehr als 4.000 Geburten jährlich betreut.

Ausrichtung auf natürliche Geburt

Eines ist den Verantwortlichen jedenfalls wichtig: „Trotz der hohen Geburtenzahlen versuchen wir ein familiäres Umfeld zu schaffen, in dem sich die Frauen und ihre Babys wohlfühlen. Dass dies möglich ist, verdanken wir unserem tollen, engagierten Team aus Ärzt*innen, Hebammen und Pflegekräften“, so Brandstetter. Bekannt und beliebt ist das St. Josef Krankenhaus Wien vor allem für seinen Schwerpunkt auf eine natürliche Geburt. Ein wesentliches Element dafür ist die hebammengeleitete Geburt: „Solange alles unauffällig verläuft und die medizinischen Parameter normal sind, werden die Frauen ausschließlich von uns Hebammen betreut“, erklärt die leitende Hebamme Irene Richter.

Keinesfalls fehlen darf dabei jedoch das Sicherheitsnetz der modernen Medizin: So ist die Geburtshilfe im St. Josef Krankenhaus Wien seit 2019 Teil des Eltern-Kind-Zentrums, zu dem auch eine neu errichtete Kinderabteilung mit Neonatologie gehört. „Dank der Neonatologie können wir nun auch Risikogeburten, Zwillings- oder sogar Drillingsgeburten sowie Frühgeburten betreuen“, betont Gynäkologe Brandstetter. Derzeit werden Frauen ab der 28. Schwangerschaftswoche entbunden. Im Wochenbett setzt man auf das Konzept des Rooming-in und eine Förderung des intensiven Kontakts zwischen Eltern und Kind („Bonding“). Bei Fragen, Sorgen und Ängsten werden die Eltern jederzeit vom Team der Geburtshilfestationen unterstützt.

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